
. . . i 1
h
T .
4 •••'
\
r ; ;
• I • •
j
. . í
P t - "i
' ' J • 1 .
I 'T., ti -i). I¡
. • .<0 'i
• •: •
i ,
4
Ä •
•i• íJ ; •
r I ^l
378
erhitzten Steinen. Wochenlang erhalten sich diese Brodmassen
nnd sind, seihst auf Reisen, selir gute Nahrungsmittel.
Audi wärend der 3 — 4 Monate, wenn der Brodbaum
keine Früchte trägt, lebt der Indianer von diesen
Vorrätlien.
Diese köstliche Nahrungspflanze bringt so reichliche
Früchte, dafs 3 Bäume hinreichend sind, um einen Menschen
8 Monate lang ganz hinreichend zu ernähren. Ja der grofse
Entdecker Cook spricht diesem Baum mit wenigen Worten
das gröfste Lob, indem er sagt: „Hat Jemand in seinem
Leben nur 10 Brodbäume gepflanzt, so hat er seine Pflicht
gegen sein eigenes und gegen sein nachfolgendes Geschlecht
eben so vollständig und reichlich erfüllt, als ein Einwohner
unseres rauhen Himmelsstriches, der sein Leben hindurch
wärend der Kälte des Winters gepflügt, in der Sommerhitze
geerndtet mid nicht nur seine jetzige Haushaltung
mit Brod versorgt, sondern auch seinen Kindern noch
etwas an baarem Gelde kümmerlich erspart hat."
Die Fortpflanzung des Brodbaumes geschieht theils
durch junge Schöfslinge, welche man sus der Wurzel erhält
und zwar dadurch, dafs man diese von Erde entblöfst
und an der Oberfläche einkerbt, worauf aus diesen Einschnitten
eine Menge von jungen Trieben vörwachsen,
welche man mit einem Theile der daran sitzenden Wurzel
abschneidet und in die Erde steckt.
Auf vielen Inseln des indischen Archipelagns werden
die kastanienartigen Saamen der Brodfrucht als eine der
hauptsächlichsten Nahrungen angesehen, welche man durch
Röstung geniefsbar macht; in den meisten Fällen sind aber
die Saamen in der cultivirten Frucht ganz spurlos verschwunden.
Durch die Cultur sind auch bei diesen Bäumen
eine Menge von Varietäten^) entstanden, welche sich
hauptsächlich durch die Form der Frucht und durch das
Fehlen oder durch die Anwesenheit der Saamen auszeichnen.
S. Förster, de planlis esculentis. Berolinl 1786.
379
Aufser den Früchten benutzt man noch den Stanun
des Brodbaumes; sein Holz ist weich und leicht und wird
zu kleinen Kähnen und Verscliiedenen Hausgeräthschaften
verarbeitet. Aus dem Baste des jungen Baumes bereitet
man Zeuge, welche denen aus dem Papier-Maulbeerbaume
ganz älinlich sind. Es werden hiezu auch die jungen
Schöfslinge in dichten Massen gepflanzt, damit sie ganz
gerade aufsteigen und um so längere Gewebe liefern können.
Der Pisang oder die Banane (Mwsae spec. var.), Platano im
Spanischen.
Eine der gewöhnlichsten und der nahrhaftesten Früchte
der Tropen ist der Pisang oder die Banane. Der Geschmack
der gewöhnlichsten Arten dieser Frucht pflegt
bei dem Fremden nicht so beliebt zu sein, wie man es
sich nach den Beschreibungen der Reisenden denken sollte.
Auch hiezu ist erst einige Gewohnheit nöthig, und alsdann
findet man die Pisangfrucht aufserordentlich siifs und wohlschmeckend.
Die Spielarten dieser Frucht sind in den
verschiedenen Ländern gewifs zahllos; auf den Philippinen
allein bauet man deren an 70, welche auch sämmtlich mit
eigenen Namen belegt sind. Es sind aber auch wirklich
mehrere bestimmte Arten der Gattung Musa, welche diese
vortrefl"lichen Früchte liefern, wovon wenigstens schon 6
bis 8 systematisch bestimmt sind, und die verschiedenen
Arten verlangen auch ein verschiedenartiges Clima.
Nach Herrn Alex. v. Humboldt's Angabe,*) welcher
auch über die Cultur des Pisangs, in seinem bekannten
Werke über Mexico, die besten und vollständigsten Nachrichten
mitgetheilt hat, wächst der Camburi (Musa sapientum
L.) in der Ebene der Tropen, bei 19 bis Cels.
Luftwärme, und steigt sogar bis über 30 und 35" der Breite
hinaus; auf dem Gebirge geht die Cultur desselben noch
bis zu 900 Toisen Höhe, wärend die Platano Hartón oder
Arton (Musa paradisiaca Lin.), selbst unter dem Aequator,
De distributione geogr. plant, pag. 156.
- ¥tl l-
* r. • ^ •
vr
ii