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Fiifs Höhe und erstreckt sich bis 10,400 Fufs, zugleich
durch das Auftreten der Wintera grenadensis charakterisirt.
„Einige Stämme der orcUigenfarbenen Fieberrinde (Cinchona
„lanceifolicx), einige Rhexien und Melastomen mit dunkel-
„violetten, fast purpurfarbigen Bliitlien, verlieren sich in
„diese Einöden. Alstonia, deren Blätter einen siifslich
„schmeckenden, iiber sehr heilsamen, stärkenden Thee ge-
„ben, Escallonia tubar und einige Andromeda^Arten be-
„schatten hier niedere Lobelien, Basellen und die stets
„blühende Swertia quadricornis."
Aeusserst cliarakteristisch erscheint die Vegetation dieser
Region auf dem Plateau von Mexico, deren sehr aus-
.fiihrliclie Schilderung wir in dem, schon so häufig genannten
Bericlite des Herrn Schiede*) erhalten haben. Auf
jenen Hochebenen, in einer Höhe von 17,400 Fufs, fand
Herr Schiede jene Wälder von Nadelhölzer aus Pinns
occidentalis und einer Cypressen-Art bestehend, welche
den gröfsten Theil der Flächen und Bergabhänge bedeckten.
Höchst auffallend, aber treten daneben jene schattenlosen
Wälder von baumartigen Liliengewächsen auf, der Yuccen
nämlich, die sich mit einfachem, in der Krone nur wenig
getheiltem Stamme und schilfartigen, starren Blättern bis
zu 30 Fufs Hölie und darüber erheben. Schon früher,
pag. 140, habe ich darauf ausfülirlich aufmerksam gemacht,
dafs diese Yuccen und Wachholder jener Region mit den
fadenförmigen, weifsgrauen Tillandsien bedeckt sind, ganz
ähnlich, wie bei uns zuweilen in feuchten Wäldern die
Usneen auftreten. Wo in jener Region diese hohen Bäume
fehlen, da bedecken Kräuter und Halbsträucher den dürren
Boden. Die Schaar der Astragalen, Daleen, gelbblühenden
Synantheren, ein kleiner Croton mit silberfarbigen Blättern,
und eisten überziehen hier grofse Strecken; über
diese erheben sich blaue Lupinen und weifsblättrige Buddlejen,
Solanen, Tunas und andere Cactus-Formen, als Melocacten
und MammUlarien, so wie auch die Agaven nicht
Linnaea von 1829. p. 224 u. s. w.
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fehlen. Etwas höher hinauf erscheinen Eichenwälder und
Arbutus-Arten treten auf.
Ganz vortrefflich schildert Herr Schiede die Vegetation
in der Nähe der oberen Grenze dieser Region,
nämlich in 8000 Fufs Höhe, am Fufse des Vulkan's von
Orizaba, indem er zugleich die Naturschönheiten dieser
Gegenden mit den ähnlich erscheinenden Wäldern Tyrols
vergleicht. Die abendländische Fichte nimmt auch hier
noch grofse Strecken ein, und zwischen ihren Stämmen
erscheinen Eichen und Ellern zerstreut und einzeln ; aber,
sagt Herr Schiede, es fehlen die rauschenden Wässer, die
den Boden erfrischen, und also auch die üppig aufspriefsenden
Kräuter, das Eigenthum unserer Alpen. Purpurrothe
Stevien treten dort zwischen den getrennt stehenden Haufen
hoher Gräser auf, und Eryngien, Arenarien, und Hypoxides
beleben die Einförmigkeit, zu denen sich endlich
Veilchen und Ranunkeln zugesellen. Endlich treten nochmals
Wälder von Eichen, Ellern und Coniferen auf, deren
Unterholz durch strauchartige Cinerarien, Ribes und
Rhododendron-Arten gebildet wird; hipr erscheinen Vaccinien,
Castillejen und höher hinauf noch Pedicularis-
Arten. So erstreckt sich diese Region der Nadelhölzer
in der Cordillere Mexico's, bis über 10000 Fufs hinaus,
und verschmilzt mit der Region der Alpen-Rosen, welche
daselbst zu einer geringen selbstständigen Entwickelung
kommt.
Für die subtropische Zone in der nördlichen Hemisphäre,
bleibt uns eigentlich nur die Betrachtung dieser
Region auf dem Vulkan von Teneriffa, denn die bisherigen
Angaben, über die Vegetation im Himalaya, möchten noch
nicht hinreichend sein. Da der Vulkan von Teneriffa mit
zunehmender Höhe auch an Steilheit zunimmt, so mufs
auch die Wärme auf demselben mit zunehmender Höhe
um so schneller sinken, und demnach findet auch auf dem
oberen Theile desselben ein Herabsinken der verschiede-
) 1. c. p. 226.
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