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ihre Massen Alles überwiegen, diese werden immer seltener
gegen Süden, und auf der südlichen Hemisphäre werden
sie nur durch die Gattungen Araucaria, durch Ephedra,
Cupressus, Dammara u. s. w. repräsentirt.
Betrachtet man die lebende Pflanzendecke, wie sie
über den Erdkreis ausgebreitet ist, nach der Physiognomie,
oder, ich möchte lieber sagen, nach dem verschiedenen
Eindrucke, welchen dieselbe hie und da auf uns zu verursadien
vermag, so wird man alsbald gewisse Hauptgruppen
von Pflanzen herausheben, welche sich auf eine, bald melir
bald weniger deutliche Weise von der umgebenden Pflanzenmasse
unterscheiden. Bald werden diese, durch eigenthümliche
Physiognomie sich auszeichnenden Pflanzengruppen
auch in den künstlichen Charakteren übereinstimmen und
gewisse Gattungen und natürliche Familien bilden, bald
\vird es die gesammte Masse der Vegetation einer bestimmten
Gegend sein, welche die eigenthümliche Physiognomie
durch besondere Zusammenstellung oder Aneinanderreihung
der verschiedenen Pflanzenformen erhalten hat.
Wollte man nun die gesammte Vegetation nach jenen eigenthiimlichen
Physiognomieen, welche dieselbe darbietet,
eintheilen, so müfste, wie wir es so eben gesehen haben,
diese Eintheilung eine doppelte sein, einmal nämlich eine
geographische und einmal eine rein botanische. Wird das
geographische Prinzip dieser Eintheilung der Vegetation
nach ihrer Physiognomie zum Grunde gelegt, so theilt
man die Vegetation nach den Ländern und gröfseren Erdmassen,
worauf dieselbe vorgefunden wird, und nennt solche
Abtlieilungen: Floren, welche durch den Namen der
Länder bezeichnet werden. Andere Schriftsteller über
diesen Gegenstand haben dergleichen • Abtheilungen Regionen*)
und pflanzengeographische Reiche genannt
Herr De Candolle und Herr Schouw haben
auf diese Weise zuei-st eine pflanzengeographische Einthei-
S. De Candolle Dict. des selene, nat. T. XVIII. p. 411.
S. Schouw Grundzüge u. s. w, p. 505.
lung der ganzen Erdoberfläche aufgestellt und ich werde
in der Folge zeigen, wie weit ich derselben folgen zu
müssen glaubte.
l. Die Plijsiognomik der Vegetation.
Die Wirkung der organischen Kraft zeigt sich immer
reger und immer mächtiger, je mehr man sich aus den
nordischen Gegenden entfernt und sich dem Aequator nähert;
dort herrscht Einförmigkeit, so oft mit Armuth gepaart,
hier aber die gröfste Mannigfaltigkeit, verbunden mit
Fülle und Ueppigkeit. Immer mehr und mehr zeigen sich
die Formen der Gewächse entwickelter; sie erscheinen
gleichsam vollkommener, je mehr sie sich den heifsesten
Gegenden der Erde näheren,. so dafs man dieses unbedingt
dem schafi"enden Einflüsse der gröfseren Wärme und des
Lichtes zuschreiben mufs.
Indessen wenn auch den tropischen Gegenden die
gröfste Zahl von Pflanzen mit herrlichen, hoch entwickelten
Blüthen zukommt; wenn auch die Mannigfaltigkeit
der schönsten Formen daselbst noch so grofs ist, dafs der
gefühlvolle Mensch auf das wundersamste davon ergrifi"en
wird, so möge m ^ es nicht verkennen, dafs auch allen
anderen Gegende/i ihre eigenthümlichen Schönheiten zukommen.
Es ist nicht immer die Masse der Vegetation,
es ist nicht immer die grofse Ueppigkeit derselben, Avelche
den reizenden Eindruck auf den Menschen macht, sondern
es ist hauptsächlich die Vertheilung der .verschiedenen
Pflanzen-Formen durch einander; das gehörige Verhältnifs
zwischen der Pflanzenmasse und der Form der
Oberfläche der Erde.
Zergliedern wir auf diese Weise den Total-Eindruck,
welchen die Anschauung der Vegetation auf uns hervorruft,
so ist es nicht zu verkennen, dafs gewisse Formen
der Pflanzenwelt es sind, welche an irgend einem Orte,
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