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<las prachtvollste geschmückt, denn. die goldrothen Blniiieii
des Letzteren, schon an und für sidi so ausg-ezeichnet
schön, contrastireii ganz anfserordentlich gegen die
hellgelben Loasen. Die Gattungen Salpiglossis und Malesherbia,
besonders eigentliümlich dem chilenischen Reiche,
stehen daneben. Vor vVlien aber ist die Cactus-Form
zu nennen, Avelclie hier in der ganzen subtropischen Zone
ersclieint, von der Küsten - Gegend an, bis hinein in die
zweite Region. Es ist hauptsächlich die Cereen-Form,
welche nocli tiefer nacli Süden hinabsteigt, wärend die'
der Melocacten wahrscheinlich nicht über 32" südlicher
Breite hinausgeht. Schon früher habe ich auf das Eigentluimliclie
aufmerksam gemacht,, welches die Cereen
Chile's, oft mit dem blattlosen scharlachrothen Loranthus
aphyllus bedeckt, in der Physiognomie der chilenischen
Vegetation dcirstellen. Auch das Charakteristische der
prächtigen, hohen und baumartigen Gräser dieser Zone
habe ich schon früher, bei der Schilderung dieser Pflanzenform
(pag. 129), ausfiihrlich erörtert, und kann darauf
hin verweisen. Die chilenische Flora der subtropischen
Zone würde sich sicherlich noch viel üppiger zeigen, wenn
nicht die Ebene, oder die unterste Pflanzen-Region so
arm an Wasser wäre, und nicht noch so viele andere
Hindernisse der grofsartigen Ausbreitung der dortigen Vegetation
im Wege ständen. Ueberdies ist die niedere Gegend
dieses Landes äufserst bescln-änkt, und dann meistens
mit Sand und anderem wasserlosen und unfruchtbaren
Boden bedeckt, doch, wenigstens vom Slsten Grade
an, erheben sich mehrere Längen-Plateaus, welche terrassenförmig
über einander liegen, und hier ist schon gröfserer
Reichthum an Wasser und an Vegetation; das zweite
dieser Plateaus, die Llanura de Mapocho, oder das Thal
von Santiago, erreicht erst die Höhe von 1600 Fufs über
die Fläche des Meeres, daher die daselbst vorkommende
Vegetation noch der untersten Region angehört. Hier erscheint
die Acacia Caven und die Prosopis Siliquastrum
m waldartigen Ausdehnungen, und die harzigen Sträucher
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den Syngenesisten und den Labiaten fast ausschliefslich angehörend,
bedecken in dicken Massen die unabsehbare
libene, deren Boden zur nassen Jahreszeit mit Tausenden
und Tausenden prachtvoller Liliengewächse geschmückt ist.
Wenn aber endlich die Feuchtigkeit von der Erde verschwunden
ist, wenn wärend des Sommers monatelang
die Hitze der Sonnenstrahlen auf diesen Boden gewirkt
hat, dann ist alle Pracht desselben verschwunden; keine
Spur von jener herrlichen Lilien- Flor ist dann zu sehen,
und selbst die Sträucher stehen wie abgestorben da, ihre
lllätter liegen am Fufse des Stannnes und bilden daselbst
kleine Haufen, nur in den Blattknospen erkennt man noch
das Leben dieser Gewächse, welches in den Sommerschlaf
verfallen ist.
4) Die wärmere temperirte Zone.
Die wärmere temperirte Zone, nach der Eintheilung,
welche ich hier durchzuführen suche, umschliefst die Länder
des wärmeren Theiles der temperirten Zone, nach
Abzug der subtropischen Zone, welche man wegen der
üppigeren mehr tropischen Vegetation trennen mufs. Diese
wärmere temperirte Zone umfafst den Landstrich von 34
bis 45Brei te; in Europa die südeuropäische Flora einschliefsend,
bis zu den Pyrenäen, den Gebirgen des südlichen
Frankreiclis und den Gebirgen des nördlichen Griechenliinds.
Klein-Asien, der Boden zwischen dem schwarzen
und dem Caspischen Meere, das nördliche China und
Japan liegen in dieser Zone, deren mittlere Temperatur
im Durchschnitte zwischen 12 und 17" Cels. ist. Allerdings
giebt es in südlichem Gegenden dieser Zone verschiedene
Oerter, wo noch immer ein subtropisches Clima
herrscht, wie denn überhaupt der Lauf der Isothermen, besonders
in dieser Zone, unregelmäfsig zu werden beginnt.
Palermo mit 17,5" Cels. mittlerer Temperatur *) und Ca-
S. Plullppl's MItthelluiigcn, Ueber die Yeg,ctatIon am Aetna. —
Lmuaea 1832. l>ag. 733.
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