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Landmann aber erhält dafür nacli dem Contracte nur 660
bis 670 Thlr. Preiifs.
Der reine Ertrag bei der Opium-Cultur ist demnach
auch für den Pflanzer von geringer Bedeutung, und soll
sich nur auf 20 bis 30 Ruppies für den Acre Landes (40
Ruthen lang und 4 Rutlien breit) belaufen, welcher nur
30 bis höchstens 60 Pfunde Opium liefert. Jedoch der
Ertrag dieses Cultur-Zweiges ist, je nach dem Zustande
der Witterung, der Insektenmasse u. s. w., im höchsten
Grade unsicher; oft bringt er in einem Jahre sehr wenig,
nn folgenden Jahre dagegen sehr viel.
Der Gewinn an Mohnöl soll für den Acre Landes
nur 2 oder 3 Ruppies betragen.
Schliefslich noch Einiges über den grofsen Umfang
dieses merkwürdigen Handels mit Opium. Blofs auf dem
Markte von Canton werden, seit dem Jahre 1828, für mehr
•als 18 bis 19 Millionen Thaler von diesem Artikel nach
China eingeführt; es ist indessen bekannt, dafs auch auf
der ganzen Küste von China, bis nach Korea hinauf, ein
sehr bedeutender Schmuggelhandel mit diesem Artikel statt
findet, so dafs sicli die Summe Geldes, welche jährlich
für Opium aus dem chinesischen Reiche herausgezogen
wird, noch um mehrere Millionen Thaler gröfser stellen
möchte, nicht mitgerechnet dasjenige Opium, welches durch "
chinesische und siamesische Schiffe aus Indien unmittelbar
nach jenen nördlichen Gegenden von China geführt wird,
üeber Canton allein sind vom Jahre 1818 bis 1831 über
14 Millionen Pfunde Opium nach China geführt, welche
die Summe von 115672339 Piaster gekostet haben.
Die Masse von Opium, welche ebenfalls von den Malayen
des indischen Archipelagus, iu Cochinchina und Siam,
so wie in Indien selbst und in Persien gebraucht wird,'
ist so aufserordentlich bedeutend, dafs, könnte man darüber
genaue Nachweisungen erhalten, gewifs eine ganz
unglaubliche Summe von diesem, der menschlichen Gesundheit
so schädlichen Artikel erhalten würde. Ja Herr
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Burness *) hat beobachtet, dafs man es in gewissen Gegenden
selbst den Pferden zu fressen giebt, um sie zu
gröfseren Kraftanstrengungen aufzuregen. Ein Cutchee-
Reiter, erzählt Herr Burness, theilte seinen Opium-Vorrath
mit seinem Pferde ganz ehrlich, und darauf machte dieses
noch eine unglaubliche Strecke, obgleich es vorher schon
ganz ermüdet war.
Der Tabak (Nicotianae spec. var.).
Die Eingebornen von Haiti rauchten den amerikanischen
Tabak, als die Spanier die Insel entdeckten, und
gegen Ende des 16ten und im Anfange des 17ten Jahrhunderts
ging diese Sitte auf die Völker Eüropa's über.
Man ist sogar lange der Meinung gewesen, dafs der Gebrauch
des Tabaks, so wie dessen Cultur nur allein den
amerikanischen Völkern eigenthümlich war, was aber heutigen
Tages, durch die nähere Bekanntschaft mit China
und mit Indien, als unrichtig nachzuweisen ist. Der Verbraücli
des Tabaks im chinesischen Reiche ist von aufserordentlichem
Umfange, und die Sitte scheint uralt zu
sein, denn auf sehr alten Bildwerken habe ich eben dieselben
Tabakspfeifen bemerkt, welche noch jetzt daselbst
im Gebrauche sind. Uebrigeiis kennen wir jetzt die Pflanze,
welche den chinesischen Tabak liefert, ja sie soll sogar
in Ostindien wild wachsen. Gewifs ist es, dafs diese ostasiatische
Tabakspflanze ganz verschieden ist, von den
amerikanischen Tabaks - Arten,
Die Gattung Nicotiana gehört im Allgemeinen der
wärmeren Zone an, doch haben einige Arten derselben
einen sehr ausgedehnten Vei;breitungs-Bezirk, und eine
grofse Zähigkeit gegen die Einwirkungen des Clima's, denn
man kann sie unter dem Aequator und in der gemäfsigsten
Zone, selbst bis weit über 55^ N. Breite hinaus,
zieheu, wo die mittlere Sommerwärme gleich 15,87^ C. ist.
Es ist bekannt, welche ungeheueren Massen von die-
Narrative of a Yisit to ih<? Court of Sinda, p. 230.
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