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so niiid sind, c\ls wären sie gedrechselt, und so elastisch
wie gespcannte Bogensehnen. Die Cocosniifs, die Yamswurzel,
die Aruniwurzel, der Pisang und das Zuckerrohr
sind die gewöhnliciien Nahrungsmittel, welche durch die
Cultur gezogen werden, docli bei der geringen Fruchtbarkeit
jenes Bodens, müssen sich die Menschen zuweilen mit
den gerösteten Baumrinden begnügen, zu welchem Zwecke
z. B, die Rinde von Ilibiscus tiliaceus benutzt wird. Die
prachtvolle JMelaleuca Leucodendruni aus der Gruppe der
Proteenform kommt hier in grofser Menge vor, so dafs
die Rinde dieses Baumes zur inneren Bekleidung der Wände
der Indianerhiitten gebraucht wird. Noch eine prachtvolle
Myrtenform, eine Eugenia nämlich, wächst auf Neu-Caledonien
und wird selbst in Alleen gepflanzt, neben denen
des Pisangs, zwischen welchen die Yams-, Arum- und
Zuckerrohr-Felder gelegen sind.
Die westindischen Inseln scheinen sehr reich an Farm
und Orchideen zu sein, dafs man sie als eine eigene Provinz
der amerikanischen Flora dargestellt hat. *)
Leider müssen Avir bedauern, dafs bis jetzt nur wenige
einzelne Punkte dieser Zone der alten Welt auf solche
Weis\3 beschrieben sind, dafs man daraus die Physiognomie
der Vegetation erkennen könnte.
3) Die subtropische Zone.
Die subtropische Zone erstreckt sich, auf beiden Hemisphären,
von den Grenzen der heifs'en Zone, also von
den Wendekreisen an, bis zu 34" der Breite. Sie umfafst
eine Ländermasse, deren Bewohner sicli des glücklichsten
Clima's zu erfreuen haben; die mittlere Temperatur dieser
Zone ist 17 bis Geis., doch kommt ihr eine Sommerwärme
von 23 bis 28'' Gels, zu, wodurch es möglich wird,
dafs eine Menge von tropischen Früchten und viele einjährige
Pflanzen daselbst gedeihen, welche eigentlich der
Aequatorial-Zone angehörig sind.' Dabei sind auch die
S. Schouw 1. c. p. 516.
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Winter so milde, dafs die Menschen der festen Gebäude
als Schutzmittel gegen die Rauhheit des Clima's noch wenig
bedürfen.
Wir werden sogleich sehen, dafs die subtropische Zone
der nördlichen Hemisphäre weit weniger bekannt ist, als
die der südlichen Hemisphäre, und dafs die eigenthümliche
Configuration der Ländermassen dieser südlichen Halbkugel
besonders vortheilhaft ist, um vergleichende Untersuchungen
in Hinsicht der Flora dieser subtropischen Zone
anzustellen.
Für die subtropische Zone der nördlichen Hemisphäre
haben wir zuerst eine genauere Kenntnifs der Vegetation
auf den Canarischen Inseln, durch Herrn Leop. v. Buch
erhalten. In diesem ausgezeichneten Werke findet sich
nicht nur eine, gewifs sehr vollständige Flora der Canarischen
Inseln, sondern man findet daselbst die einheimischen
und eingeführten Pflanzen sehr genau bezeichnet, ihr Auftreten
in verschiedenen Regionen und ihre Gemeinschaft
mit den Floren der zunächst gelegenen Continente genau
angegeben, so wie auch treffliche allgemein pflanzengeographische
Schilderungen darin enthalten sind.
Auch hier, in der subtropischen Zone, zeigt die Vegetation,
durch alle Jahreszeiten hindurch, ein immergrünes
Kleid, ähnlich den Wäldern in den feuchten Gegenden der
heifsen Zone. Der grofsen Sonnenhitze wegen treten
hier, in der Ebene, sowohl Palmen als Bananen auf, ja in
Aegypten wird die Banane noch in den Gärten bis zum
34sten Grade der Breite gezogen, wärend die Cucifera
thebaica, jene merkwürdige Doom-Palme mit yerästeltem
Stamme, nur bis zum SOsten Grade hinaufgeht. Die
Dattelpalme ist dem ganzen- westlichen Theile der subtropischen
Zone der alten Welt angehörig, auf den Canari-
Physicalische Beschreibung der Canarischen Inseln, Berlin
1825. 4to.
S. N. Bove Relation abrégée d'un Voyage botanique en Egypte
dans les trois Arabics, en Palestine et en Syrie. — Ann. d. sciens.
nat. 1834. Tom. L
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