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wohl noch tiefer. Auch auf den Siidsee-Inseln finden sicli
Bambiisen, ich habe sie auf Oalm, einer der Sandwichs-
Inseln beobachtet, doch ist es noch unbekannt, zu welcher
Gattung diese Art geliört.
Eine andere Gruppe von riesigen Gräsern der wärmeren
Zonen ist die kleine Familie der Saccharinen; sie
gehören zu den anmuthigsten Formen, oft bilden sie lange
undurchdringliche Haufen von schilfartigen Blättern, aus
denen sich die langen und sclilanken Schafte mit den grofsen
Büscheln von Blnthen erheben, deren silberweifse
Farbe schon aus^ weiter Ferne auffällt. Gleich hochgehobenen
Fahnen werden diese silberweifsen Knospen von
dem Winde bewegt, welche zu 20. und zu 30 Stück gewöhnlich
aus einem einzelnen Haufen dieser Pflanzen kommen.
Im nördlichen Chile, in der Provinz Copiapo, dicht
an den Ufern des kleinen Baches, welcher dieses Land
durchfliefst, habe ich einige der schönsten Gräser dieser
Pflanzen - Gruppe aufgefunden; es w^aren das Gynerium
Neesii n. sp, und das Gynerium speciosum n. sp., sie
wuchsen daselbst neben hohen Phragmites-Arten, wärend
sich das riesenmäfsige Equisetum bogotense, oft 10 und
18 Fufs hoch und mit Tausenden von Aestchen bedeckt,
zwischen durch empor hob. Auch Herr v. Martius rühmt
die Schönheit dieser Grasformen, welche in unabsehbaren
Reihen an den Ufern der Brasilianischen Gewässer vorkommen
soll; die Indier daselbst machen ihre Pfeile aus
den Blumenschaften dieser Gräser, welche oft auf 6, 7, 8,
und selbst auf 10 Fufs Höhe fast blattlos sind. Das Zukkerrohr
und unser Arundo Phragmitis, welches die Ufer
der nordischen Teiche und Seen einfafst, zeigt mit jenen
Gynerien grofse Aehnlichkeit, nur an Schlankheit und
Schönheit der Formen stehen sie ihnen weit nach.
Auch die Cyperoideen zeigen einige sehr ausgezeichnete
Pflanzenformen, welche auf den Charakter der Landschaft
grofsen Einflufs haben; in den niederen Fluren Ostindiens
sind sie es meistens, welche an den Ufern der
Ströme den grünen Rasen bilden, doch einige Gattungen
dieser Gruppe zeigen hohe, schlanke Formen, wozu hauptsächlich
die Papyrus-Staude gehört, so wie die Arten der
Gattung Cladium u. s. w.
Eine andere Gruppe von grasartigen Gewächsen bilden
die Eriocaulon-Arten, meistens den heifsen Gegenden
eigen, und die Eriophora, welche jene in den temperirten
und kalten Zonen vertreten. Die Individuen dieser Gruppe
tragen mehr oder weniger weifs gefärbte Köpfchen auf
schlanken Stielen, welche oftmals, höchst interessant contrastirend,
aus denji umgebenden dunkeln Grün hervortreten.
In tropischen Gegenden beider Indien sind die Eriocaulen
sehr gewöhnlich; im südlichen China sind sie überall
an dem Rande der stehenden Gewässer zu finden, wo
sie sich oftmals zu 2, 3 und selbst 4 Fufs Höhe erheben und
bei dem leisesten Luftzuge mit den Köpfchen zusammenstofsen;
die niedlichen Blümchen der Utricularia bicolor
und anderer Arten dieser interessanten Gattung stehen
daneben. Aber wer kennt nicht den Eindruck, welchen
in unsern nordischen Gegenden die weifsen, wolligen Köpfe
der Eriophora. machen, wenn sie zur Reife gekommen, oft
die ausgedehntesten Strecken von moorigem Sumpfboden
auf das angenehmste verzieren; zwischen den Haufen der
gemeinen Juncus-Arten und zwischen niedrigen Weiden
erheben sie sich daselbst, und der Wind richtet sie gleich
Windfahnen, bis sie ihre Laufbahn vollendet haben und
zerstäubt werden.
[Soch eine sehr ausgedehnte Gruppe unter den Gräsern
bilden die Restiaceen, welche auf den südlichsten
Theil von Afrika beschränkt sind und ganz eigenthümlich
zu den monotonen Formen der übrigen charakteristischen
Gewächse jenes Continentes passen.
Schliefslich mache ich noch auf die Binsenform aufmerksam,
welche hauptsächlich durch die zahlreiclie Gattung
Scirpus dargestellt wird, die neuerlichst in so viele
verschiedene Gattungen getheilt worden ist. Viele Juncoideen
reihen sich, der Form nach, ganz dicht an die
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