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zenMenschen-GescMecht's-aus einem einzigen Menschenl'aare,
hat vorbripgen können. Wie überall in der tliierischen
Scliöpfung, so ist anch hier die Frage über den
Ursprung und über die Zahl der Autochthonen sehr schwer
zu iuhren und gar nicht zu beantworten.
Die genauen Beobachtungen, welche besonders in dem
gegenwartigen Jalirhundert gemacht worden sind haben es
u n u m s t ö f s l i c h dargethan, dafs die Natur nöch gegenj
r t i g sowohl unvollkommene Thiere, als niedere Gewächse
ohne Eier und Saamen zu schaffen im Stande ist; nur
organischer Stoff und Wasser und Luft, die absolut nöthigen
Bedingungen aller lebendigen Bildung, sind nöthi^
nm sofort, bei Mnlänglicher Wärme, die o r g a n i s c h e ^
hervorzurufen Sind diese niederen Bildungen, sowohl unter
d e m hieren als im Pflanzenreich erst entstanden, so pflan^
zen sie sich, wie Beobachtungen es hinlänglich gezeigt
ha en durc Eier oder durch Saamen weiter'fort, bis sfe
end ich wieder verschwinden, wenn ihnen die äufseren
\ erhaltnisse entzogen werden, durch welche sie in das
Dasein gerufen wurden. Bis zu welcher Ordnung von
T ueren um Pflanzen hinauf diese Erzeugung ohne Keime
von Ihres Gleichen geschehen kann, das ist heutigen Tages
nodi sehr schwer zu beantworten; bei den EingeweiS
. Wurmern ist es, schon seit langer Zeit, aufser allen gegründeten
Zweifel gestellt, dafs sich dieselben ohne e L
f " r : . ^^^ ™ - - - krankhaft
n Zustande de. Körpers begleitet, deren Produkte diese
Gebilde sind. Die äufserst genauen und zahlreichen Beobachtungen
der neuesten Zeit, über das Vorkommen der
li^n ozoen in den verschlossensten Theilen der Augen so
wohl bei Menschen als bei Thieren, sind ebenfalls' zl
bestimmt, a s dafs sie sich durch noch so sinnreich erfundene
ilypothesen bekämpfen liefsen.
- Es ist hier nicht der Ort, um die Lehre von der - -
neratio origmaria wiederum zu vertheidigen, ja ich möchte lucwrrt^^ dieLe'uesten Unte !
suchungen der Infusorien, in keiner Hinsicht hat bestritten
werden können; denn dafs sich diese niederen Geschöpfe,
wenn sie einmal entstanden sind, auch durch Keime fortpflanzen
können, das hat man bisher fast immer angenommen.
Das Herumfliegen von kleinen Pilzsporen in der Luft wurde
immer von den Gegnern der generatio originaria, als Einwendung
aufgestellt, wenn man von der Erzeugung der
kleinen Pilze in abgesperrten Räumen sprach; abgesehen
davon, dafs diese Annahme ganz und gar ohne Beobachtung
dastand, denn Niemand hat diese Pilzsporen in der Luft
umherfliegen gesehen, obgleich sie dazu grofs genug sind,
kann man heutigen Tages solche Einwürfe ganz und gar
zurückweisen, denn Herr Dutrochet hat die höchst beachtenswei
the Entdeckung gemacht, dafs man durch chemische
Substanzen die Bildung der Fadenpilze hervorrufen,
sie beschleunigen und sie unterdrücken kann. Mit Leichtigkeit
kann Jedermann in seiner Stube dergleichen Versuche
anstellen, welche ihn von der Erzeugung niederer
Organismen ohne Keime überzeugen werden. Man nehme
frisches Roggenbrod, befeuchte grofse Stücke desselben
und lege ein solches Stück Brod in ein grofses Glas, welches
durch eine Glasscheibe, oder durch eine Glocke genau
verschlossen wird. In Zeit von drei bis vier Tagen wird
sich die erste Schimmelbildung auf jenem Brode zeigen,
und es werden fast immer ein und dieselben Schimmelformen
sein, welche sich auf dem Brode zeigen, man mag
das Gefäfs offen stehen lassen, oder es verschliefsen, oder
es in diese oder jene Stube stellen, wo durch Reinlichkeit
keine Schimmel vorhanden sind. Die verschiedenen Farben
und die verschiedene Dichtigkeit, mit welchen diese kleinen
Schimmel auftreten, haben sie schon oft zu verschiedenen
Arten gemacht, von deren Nichtigkeit man sich
durch genaue mikroskopische Beobachtung sehr bald wird
überzeugen können. Wird nun jenes Brod durch wiederholtes
Anfeuchten gehörig nafs erhalten, so dauert die
*) Observations sur l'origine des moisissures. — Annal, des scienc.
nat. 1834. Tom. I. pag. 30—38.
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