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iier jenes Landes zu fanl dazu. Der praditvolle Ladanstraucli
(Cistus ladaniferiis L.) findet sich nur im südlichen
Spanien und Portugal, wo er die ausgedehnten Waldungen
bildet, und kommt weder in Italien noch in Griechenland
vor.
Bekanntlich hat Herr Schouw die Flora des südlichsten
Europa's mit der subtropischen des nördlichen
Afrika's, mit dem Reiche der Labiaten und Caryop
h y l l a c e e n bezeichnet, weil diese ganze Ländermasse
vorzüglich durch die grofse Menge der Labiaten und Gary
ophyllaceen charakterisirt werden soll. Herr Mirbel
giebt dagegen an, dafs die Compositae und Leguminosen
den gröfsten Tlieil der Flora des Mittelmeeres ausmachen,
nämlich ein Viertel der Arten, und dann sollen die Cruciferen,
die Gramineen, Labiaten, Caryophyllen und Umbellaten
folgen.
Schon diese beiden so verschiedenen Angaben zweier
so ausgezeichneter Gelehrter möchte es beweisen, dafs in
dieser ganzen Uebergangs-Flora keineswegs einzelne Familien
vorhanden sind, welclie so bedeutend vorherrsdien,
dafs man die Flora des Landes danach benennen könnte.
Ich möchte überhaupt glauben, dafs nur die charakteristischen
Formen der vorherrschenden Familien es sind, welche
die Physignomie der Natur am besten bestimmen. Aus
den Caryophyllen und den kleinen Labiaten, mögen sie in
noch so grofsen Massen auftreten, wird man sich schwerlich
das Bild darstellen können, welches eine südeuropäische
Landschaft darbietet. Die Wiesen unseres Nordens
werden hier seltener; immer grünende Laubhölzer mit
glänzenden Blättern treten in Menge auf. Sträucher mit
herrlichen Blumen, wie die Cisteen, und eine grofse Anzahl
von Lilien-artigen Gewächsen erscheinen daneben.
Die grofse Familie der Ericen, die Laurinen und Myrten,
treten hier mit ihren schönen Repräsentanten zuerst auf;
nämlich Erica arborea, Laurus iiobilis und Myrtus com-
Grundzüge p. 512.
miinis; scliöno Eichcn (Qiiercns Cerris z, B.) Ilex^ Siibor;,
Castanea^ Prunus Laurocerasus; Pmiica Granatum, Viburnum
Tinus, Arbutus Unedo, Arhntus Andrachue (gclit
westlich nur bis Grieclienland), Ruscus aculeatus, Pliyllireen,
Rosmarinusj Nerium, Epliedra distacbya und noch
viele andere Sträucher und Bäume erscheinen lüer mit ihrem
glänzenden und immergrünen Laube.
Diese wärmere temperirte Zone ist das Vaterland
des Weinstockes; Herr P a r rot f and denselben in den
Wäldern von Mingreli und Imereti gleichsam als die Königinn
der Waldbäume. Der Rebstock erreicht dort die
Dicke von 3 bis 6 Zoll im Durchmesser und steigt bis
in die Spitzen der höchsten Bäume, diese ganz umsclilingend
und sie mit einander verbindend. Bei Gelegenheit
der Betrachtung der Cultur des Weinstockes werde ich
diesen Gegenstand viel ausführlicher betrachten, und kann
defshalb darauf verweisen.
Wir haben allerdings die Aequatorial - Grenze der
wärmeren temperirten Zone bei 34^ Breite festgestellt,
indessen bemerke ich für den westlichen Theil der alten
Welt noch ganz besonders, dafs die Flora des nördliclisten
Afrika noch ganz dieselbe Physiognomie wie die des
südlichsten Europa hat; erst mit dem Atlas tritt eine solche
Veränderung daselbst ein, dafs der Chärakter der Vegetation
ein anderer wird.
Nur Weniges können wir über den Charakter der
Vegetation dieser Zone in den östliclien Ländern der alten
Welt sagen; ein grofser Theil dieser Ländermassen
erhebt sich weit über die unterste Pflanzen-Region der
Gebirge, und ein noch gröfserer Theil derselben möchte
durch die Jahrtausende, seitdem daselbst Cultur der Menschen
geherrscht hat, gänzlich verändert worden sein. Die
Feigen, Oranjen, Granaten und alle unsere Getreide-Arten
gedeihen daselbst in gröfster Fülle. Besonders auffallend
möohte die Flora von Japan erscheinen, welche iii.
Reise zum Ararat p. 247.
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