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Cultur ist, da steigt die Gerste schon bis zu 800 Fufs
über die Meeresfläche Die Grenze aller Getreide-Cultur
ist in den Alpen von Tyrol bei 3800 Fufs; in den
Tyroler Gebirgen bei 4500 Fufs, auf dem Monte Rosa bei
5880 Fufs. In Frankreicli steigt die Roggen-Cultur nach
Herrn De Candolle selbst bis 6600 Fufs, und in südlichen
Gegenden steigt sie bis zu den bedeutendsten Höhen, wo
die höchste Wärme des Tages selten über 14^ Geis, steigt.
In der Hochebene von Peru steigt die Gerste und der
Roggen gevvifs nur selten über 10000 Fufs hinaus, wenn
sie nämlich reife Früchte tragen soll; den Hafer habe ich
am See von Titicaca, in der Höhe von 12700 Fufs reifen
sehen, doch Roggen, Weitzen, so wie meistens auch die
Gerste, Averden nur zu Grünfutter gebraucht, letztere kommt
wohl noch hie und da, selbst auf dieser Höhe zur Reife.
Zum Gebrauche als Grünfutter, wird die Gerste in Peru,
selbst auf einer Höhe von 13800 Fufs gebauet, wie z. B.
nach Herrn Rivero's Beobachtung auf der Alto de Jacaibamba
Dagegen fand Herr Gerard im westlichen
Theile des Hinialaya, woselbst Kunawar gelegen ist, noch
bei 13000 Fufs die Gerste, den Buchweitzen und Rüben
angepflanzt, doch ist niclit dazu gesetzt, ob die Gerste daselbst
zur Reife kommt. In Chile wird gegeuM^ärtig, in
der Breite zwischen Quillota und Valparaiso, die Gerste
bis zu 5200 Fufs Höhe gebauet.
Das Vaterland dieser letzteren Getreide-Arten, des
Roggens und des Hafers nämlich, ist uns nicht bekannt
Wahrscheinlich gefiört die Gerste auch dem nördlichen
Afrika an, da schon Diodor in Aegypten das Vaterland
derselben setzte, und daselbst schon früh der Gerstenwein
bereitet worden ist.
Bei den Hebräern, den Griechen und Römern war
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S, Schouw's Europa, p. 10.
S. Memorial de clencias nat. Lima 1828. I. pag. 102.
Man sehe hierüber Herrn Lint's gelehrte Untersuchungen
über diesen Gegenstand Jn dessen Urwelt u. s. w. Bd. I pag. 407.
2te Ausgabe.
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die Gerste im Gebrauche. Der Roggen^ dessen Vaterland
eben so unbekannt ist, wie dasjenige des Hafers, scheint
nach Herrn Link's neuen Untersuchungen den Alten
ebenfalls bekannt gewesen zu sein, doch von dem Hafer
ist in den ältesten Quellen keine Spur zu finden. Man
gab den Pferden, zur Zeit des trojanischen Krieges, die
Gerste statt Hafer; erst spätere Nachrichten, wie z. B.
Galen, sprechen von der Benutzung des Hafers. Bekanntlich
wird auch jetzt der Hafer meistens als Viehfutter gebraucht,
doch die alten Deutschen afsen Haferbrei, und in
Irland, Schottland, in Norwegen und in Schweden wird
häufig noch gegenwärtig Haferbrod gegessen.
Der Reis (Oryza sativa L.).
Der Reis ist wahrscheinlich dasjenige Getreide, welches
der gröfsten Menschenzahl zur Nahrung dient. Es
war bisher eine allgemein anerkannte Thatsache, dafs der
Reis nur der alten Welt angehöre, und wenn es nun auch
wahr ist, was nicht mehr zu bestreiten ist, dafs der Reis
(Oryza sativa L.) auch im Innern von Südamerika, als
am Rio negro und in Para wild wächst, wo er von Herrn
von Martins aufgefunden und von Herrn Nees von
Esenbeck^^^) als solcher erkannt ist, so ist diese Pflanze
in Amerika, vor der Einwanderung der Europäer, doch
niemals Gegenstand des Ackerbaues gewesen. Herr von
Martins erzählt, wie am Rio Iraria, einem Arme des Rio
Madeira, der wilde Reis so dicht stand, als wenn er künstlich
angesäet worden wäre, und dafs die wilden Indianer
auch reichliche Erndten von diesem wilden Reise machen,
indem sie kleine Kähne zwischen die reifen Halme führen,
und den Saamen in diese hineinschlagen f).
1. c. p. 408.
Reise nach Brasilien, III. p. 1309.
Flora brasil, Vol. 2. pars 1. pag. 318. 560.
-}-) Herr v. Martins ist Indessen gegenwärtig der Meinung, dafs
dieser wilde amerikanische Reis dennoch W9hl eine andere, von dem
asiatischen Reise verschiedene Speeles sei.
ivi