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ses vertritt. G. Beniiett*) hat einen Anhang zu seiner
Reisebeschreibung gegeben, vvelclier über die Cocos-Palme
handelt, worin hauptsächlich die Fleclitwerke und die Benutzung
dieser Palme zur Bereitung des Arraks auf Ceylon,
erörtert werden.
Die faserige Hülle der Cocos-Nufs giebt auch ein
sehr gutes Brennmaterial, welches gleich Kohlen hitzt,
und auf der Insel Lugon zum Brennen des Töpfergeschirres
gebraucht wird
Der Stamm der Cocos - Palme hat nur eine dünne
Schicht von Holz, so dafs dasselbe zu Bauwerken nicht gut
verarbeitet werden kann; wohl aber sind die ganzen Palmstämme,
als Pfähle gebraucht, recht sehr dauerhaft, und sie
bilden auch die Pfosten bei den gröfseren Bauten der Indianer.
Das Mark der Cocos-Palme wird als ein vortreffliches
Düngungsmittel gelobt; zu anderen Zwecken
ist es unbrauchbar.
Einen grofsen Ruf hat der Palmkohl der Cocos-Palme
erhalten, und auch wohl mit Recht. Der Palmkohl wird
aus den jungen Trieben bereitet, welche die, noch nicht
zur Entwicklung gekommenen jungen Blätter enthalten,
und noch von ganz markiger Substanz sind; zu diesem
Zwecke wird das Herz der Palme abgeschnitten, welches
oft von aufserordentlicher Gröfse ist, ja über 20 Pfunde
schwer.
Aufserdem ist der Palmwein bekannt, welcher durch
Gährung, aus dem rohen Safte der Cocos-Palme erhalten
wird. Hiezu schneidet man einen ziemlich entwickelten
Spadix an und erweitert täglich die Wunde. Die grofse
Menge von rohem Safte, welcher aus dieser Wunde läuft,
wird in Gefäfsen von Bambusröhren aufgefangen und dann
durch Gährung zu Wein gemacht. Nach einem Alter von
acht Tagen wird derselbe jedoch essigsauer, so dafs man
*) Wandermgs in New South-Wales, Batavia, Pedir Coast,
Singapore and China. Lond. 1834. IL App. p. 295 — 342,
S. Meyen's Reise, II. p. 246.
ihn defslialb schon vorher zur Bereitung des Arrak's verbrauclit.
Um den Saft der Cocos-Palme einzusammeln, legen
die Indianer Stangen von Baum zu Baum, und so können
sie denn mit Leichtigkeit mehrmals des Tages in ihren
Pflanzungen umhergehen und den Palmsaft aus den Bambus
Gefäfsen ausgiefsen, welche sie, zum Auffangen des
auslaufenden Saftes, an einem jeden dieser Bäume befestigt
haben. Schon am folgenden Morgen ist der ausgelaufene
Saft zu Palmwein verändert, aber schon am folgenden
Abende ist er säuerlich, wenn er nicht in Gefäfsen recht
gut verstopft war.
Vermischt man den rohen Palmsaft mit Kalk, so erhält
man den Palm-Zucker, welcher viel gebraucht wird,
und schon im hohen Alterthume, in Europa, jedoch nur
selten, im Gebrauche war.
Es ist zwar den Bewohnern der Cocos-reichen Länder
sehr wohl bekannt, dafs der Palmwein der Cocos-
P^lme wohlschmeckender als derjenige der Wein-Palme
und anderer Palmen ist, indessen man hat auch die Erfahrung
gemacht, dafs der Ertrag an Früchten aufserordentlich
vermindert wird, wenn man der Palme den Nahrungssaft
entzieht. Benutzt man aber die Cocos-Palme
auf Palmwein, so erhält man ihn, von einem kräftigen Baume,
das ganze Jahr hindurch, doch, wird dieses Abziehen des
Saftes mehrere Jahre hindurch fortgesetzt, so stirbt auch
der kräftigste Stamm. Gewöhnlich benutzt man die Cocos-
Palme eine Zeit lang zur Gewinnung des Weines, und
dann läfst man sie wieder Früchte tragen, welche sie das
ganze Jahr hindurch zur Reife bringt, daher fast zu jeder
Zeit Blüthen, unreife und reife Cocos-Nüsse auf einer
solchen Palme zu finden sind.
Ich habe hier die Arten der Benutzung der verschiedenen
Theile der Cocos-Palme aufgeführt, und man wird
sich daraus überzeugen, dafs dieselbe eine aufserordentlich
nützliche Cultur-Pflanze ist; man möge jedoch nicht der
Meinung sein, dafs die Cocos-Palme die alleinigen Nahif^
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