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absoluten INIaxiiimm in der heifsen, und mit dem absoluten
Mininuun gerade in der kalten Zone auftreten. Am
Nordkap sind nur 4 Farm gefunden, doch sie bilden daselbst
ein Verhältnifs zu der Total-Summe der Phanerogamen
wie 1:7, und auf Grönland wie 1:10. In dem
nördlichsten Theile der arktischen Zone, nämlich in der
von mir genannten Polar-Zone, sind bis jetzt keine Farrn-
Kräuter gefunden, wie dieses die Pflanzen-Verzeichnisse
von der Melville's - Insel und von Spitzbergen nachweisen.
In der Baffm's-Bay ist bis jetzt nur Lycopodium Selago
gefunden.
Ganz anders verhält es sich dagegen mit den Monocotyledonen
und den Dicotyledonen; das Gesetz, liach dem
ilire Arten Zahl in verschiedenen Zonen, von dem Aequator
bis zu den Polar-Gegenden hin, auftritt, ist schon
gegenwärtig mit ziemlicher Gewifsheit bestimmt, sobald
man nämlich grofse Ländermassen dabei in Berechnung setzt.
Auf kleinen Distrikten verhält es sich ganz anders,
selbst mitten in einem solchen grofsen Lande, wo sich
das Hauptgesetz bestätigt findet; die Monocotyledonen
nämlich, sind in ihrem Vorkommen mehr bestimmten Lokal
Verhältnissen unterworfen, als die Dicotyledonen, ihr
gröfseres und stärkeres Auftreten ist jedesmal mit gröfserer
Feuchtigkeit des Bodens verbunden, so wie sich ihre
Arten-Zahl immer mehr und mehr vermindert, je trockener
der Boden und die Luft ist, worin sie auftreten.
Diese Lokal-Verhältnisse sind, bei der Betrachtung der
relativen Zahl der Monocotyledonen verschiedener Länder,
recht sehr zu beachten, denn durch sie allein lassen sich
die grofsen Abweichungen erklären/welche bald hier bald
dort bemerkt werden.
Die Monocotyledonen nehnien, im Verhältnisse zu
den Dicotyledonen, in kälteren Gegenden an Artenzahl zu;
man könnte sagen, weil sie, als mehr unvollkommenere'
Pflanzen, mehr entfernt von der heifsen Gegend auftreten,
indessen die Erscheinung erklärt sich auch durch die Abn^
ihme der vollkommeneren Pflanzen nach den Polen hin
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wodurch sich der Quotient der Monocotyledonen immer
mehr und mehr vergröfsert, je mehr man sich von dem
Aequator entfernt.
Aus vielen mühsamen Berechnungen stellte Herr
Alexander von Humboldt das Gesetz auf, dafs sich die
Zahl der Monocotyledonen, zu derjenigen der Dicotyledonen
in der heifsen Zone, gleich 1:6 verhalte, wärend die
Verhältnisse in der temperirten Zone gleich 1:4, und in
der kalten Zone gleich 1:3 sind. Alle Beobachtungen,
welche seit jener Zeit gemacht sind, bestätigen diese Angaben
ziemlich ganz genau, und vervollständigen dieselben
durch Hinzufügung von Zwischen-Zahlen. Herr v. Martins
hat z. B. die Pflanzen Ostindiens, welche durch
Herrn Wallich nach Europa gebracht und vertheilt wurden,
in statistischer Hinsicht berechnen lassen; das Verhältnifs
der Monocotyledonen zu den Dicotyledonen findet
sich, in dieser grofsen Sammlung von 7643 Pflanzen-
Arten, beinahe wie 1:6^. Im nördlichen Neu-Holland
ist das Verhältnifs der Monocotyledonen zu den Dicotyledonen
nach Herrn R. Brown gleich 1:3|-, und in der
subtropischen Zone dieses Landes, wie um Port Jackson
gleich 1:3. Für die arktische Zone wird das Verhältnifs
der Monocotyledonen zu den Dicotyledonen durch neuere
Arbeiten noch genauer angegeben; auf der Melville's-Insel
ist es gleich l :2j , auf den Färöern-Inseln nach Herrn
Trevelyan's Flora **) gleich 1:2^, auf den Falklands-Inseln
nach d'Urville's Flore des Malouines gleich 1:2, und
auf Lappland, wie auf Island ist dieses Verhältnifs sogar
noch etwas gröfser, d. h. die Monocotyledonen sind noch
zahlreicher zu den Dicotyledonen als im Verhältnisse zu 1:2.
Hiernach ist die gesetzmäfsige Zunahme der Monocotyledonen,
im Verhältnisse zu den Dicotyledonen, mit zunehmender
Breite ganz bestimmt nachgewiesen, und wir
Flora V. 1834. p. 1.
Tke Edlnb. New Phil. Journ. Octob. 1834
pag. 154—164.
.— Jan. 1835.
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