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sondern auch in Peru, wo die Quinoa überall, wo das
Clima die CuKur unserer feinen Cerealien erlaubt, durch
diese verdrängt wird. Diejenige v^bart dieser Pflanze
Avelclie, nach Molina, von den Indiern Cliile's mit dem Namen
Daluie belegt wird und aschgraue Blätter und weifse
Saamenkörner trägt, ist die gewöhnliche, welche um den
See von Titicaca gebauet ^ird.
Die kleinen mehligen und sehr öhlreichen Saamenkörner
der (Quinoa bieten ein sehr wohlschmeckendes und
nahrhaftes Lebensmittel dar, und es bildet dieses auch,
bei jenen armen Bewohnern der Hochebene des südlichen
Peru, neben der Kartoffel die gewöhnliche Nahrung.
Die Zubereitung dieser Speise ist sehr verschieden,
bald werden die Saamen zwischen Steinen zerquetscht, und
als Suppe oder Brei gekocht, bald wird das Mehl geröstet
und bildet dann die Chocolate der Hochebene, bald
wird es zur Bereitung der berühmten Chicha de Quinoa
benutzt u. s. w.
Auf den Hochebenen des Himalaya, im südlichen Asien,
wird eine ähnliche Pflanze als die Quinoa, nämlich der
Amaranthus fariniferus, in eben derselben Art angebauet,
und der Nutzen, so wie die Art der>Benutzung dieser
Saamen wird wohl bei den beiden Pflanzen sehr ähnlich sein.
Buchweitzen (Polygonum Fagopyrum et spec. var.).
Der Buchweitzen ist eine Frucht, welche in sehr vielen
Gegenden des nördlichen Europa's mit grofsem Vortheile
angebauet wird, da derselbe fast mit dem schlechtesten
Boden verlieb nimmt. Wir haben den Buchweitzen
aus dem Inneren von Asien erlialten, und er ist, nach Beckmann's
Untersuchungen über diesen Gegenstand, nicht vor
dem Anfange des 16ten Jahrhunderts bei uns in Europa
bekannt gewesen. Das Vaterland der Pflanze ist zwar
nicht ganz genau bekannt, indessen scheint es in den
nordwestlichen Gegenden des Chinesischen Reiches zu suchen
zu sein. Auch bei uns kennt man, schon seit langen
Zeiten, eine andere Art von Buchweitzen, nämlich das
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Polygonum tataricum, welches vorzugsweise mit Sandboden
zufrieden ist, und im südlichen Sibirien, jenseits des
Baikal-See's und am Janisei wild wächst. Auch dort,
wo diese Pflanze wild vorkoonnt, werden ihre Saamen eingeerndtet,
so wie man es bei uns mit dem Saamen der
Glyceria fluitans, und die Amerikaner mit dem wilden
Reise machen.
Im hohen Gebirgslande des südlichen Asiens, da
scheint diese Gruppe der Gattung Polygonum, welche den
Buchweitzen liefert, eigentlich zu Hause zu sein, denn dort
werden, in den mehr oder weniger hochgelegenen Plateau's,
gar sehr verschiedene Arten von Polygonum gebauet, und
diese bilden häufig die gewöhnlichste Nahrung der Bewohner
jener Gegenden.
Die Cultur der vorzüglichsten Knollen-Wurzeln.
Die Kartoffel (Solanum tuberosum L.).
Nachdem wir die Cerealien der alten und der neuen
Welt kennen gelernt haben, schliefsen wir an diese die
Betrachtung der Kartoffeln, womit die alte Welt von Amerika
aus beschenkt ist. Es ist wahr, dafs sich Wohlstand
und Cultur auf der alten Welt entwickelt haben, auch
ohne die Bekanntschaft mit der Kartoffel, doch die
allgemeine Verbreitung dieser Nutzpflanze unter unsere
Völker, hat eine vollkommene Umwälzung in unserem
Ackerbau-Systeme hervorgerufen, und hat das kräftigste
Mittel an die Hand gegeben, um allgemeiner Hungersnoth,
woran früher so häufig die Bewohner Europa's litten, in
deren Folge die schrecklichsten Seuchen einzogen, entgegen
zu wirken. Der Noth des armen Menschen ist durch
die Kartoffel-Cultur so ziemlich abgeholfen, denn dergleichen
Fälle sind seit jener Zeit, in welcher die Kartoffel
bei uns gebauet wird, noch nicht vorgekommen, dafs unsere
Getreide-Arten und auch die Kartoffel zu gleicher
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