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Länderinassen mit entsprechender Feuchtigkeit verbunden
ist, da wird selbst der unfruclitbare Boden besiegt, eine
Menge von Pflanzenformen ersclieinen hier, welche gerade
auf diesem unfruclitbaren Boden zu wuchern scheinen. Wir
hal)en aber auch im Vorhergehenden gesehen, dafs mit der
allmälichen Zunahme der Artenzahl, von der Polar-Zone
an, bis zum Aequator hin, auch eine allmähliche Veredelung
der Pflanzenformen auftritt; ich habe eine bildliche
Schilderung von der Physiognomie der Vegetation von dem
Aequator an, bis zu den Polar-Zonen hin gegeben, und
in dieser liegen die Beweise zu der letzteren Beliauptung.
Die edeleren Pflanzenformen erscheinen in den heifsen Gegenden
und fehlen den kalten Zonen gänzlich, wie z. B.
Palmen und Scitamineen, oder sie herrschen in heifsen
Gegenden in grofser Masse, wärend sie nur in geringer
Anzahl in der Nähe der Pole vorkommen, wie z. B. die
Leguminosen. Durch dieses geringere Auftreten der entwickelteren
Pflanzenformen in kälteren Gegenden, kommen
die weniger entwickelten daselbst in scheinbar gröfserer
Anzahl vor; ihre Anzahl nimmt nämlich, zu der Zahl der
entwickelteren Pflanzen, verliältnifsmäfsig immer mehr und
mehr zu, obgleich ihre absolute Artenzahl ebensowohl abnimmt,
wie die der ganzen Pflanzenmasse, jemehr man sich
von dem Aequator entfernt. Jedes Pflanzen-Verzeichnifs
irgend eines Landes, oder eines beschränkten Bezirkes,
welches auf einen Grad von Genauigkeit und Vollständigkeit
Ansprüche machen kann, wird zum Beweise des Gesagten
dienen können, und die Methode diese Verzeichnisse
zu benutzen, gründet sich auf die einfachste Berechnung,
indem man die Artenzahl der kleineren, so wie der gröfseren
Gruppen dieser Pflanzen aufsucht, und die dadurch
erhaltenen Zahlen unter sich, oder zur Gesammtzahl aller
Arten einer Gegend in Verhältnifs stellt.
Dafs die Gesammtzahl der Pflanzen noch lange nicht
genau genug bekannt ist, habe ich schon im Anfange (p. 6)
gezeigt; zum Wenigsten liefse sich die Zahl derselben,
wenn wir aus dem Resultate der neueren Reisen schliefsen
dürfen, auf mehr als 200,000 festsetzen. Bis jetzt sind
jedoch die verschiedenen Gegenden einer und derselben
Zone, so ungleichmäfsig in Hinsicht ihrer Artenzahl von
Pflanzen bekannt, dafs man schwerlich mit einiger Genauigkeit
die Summe der Pflanzen angeben könnte, welche einer
jeden grofsen Zone angehört. Man w^ar lange Zeit hindurch
der Meinung, dafs die neue Welt verhältnifsmäfsig
eine gröfsere Anzahl von Pflanzen-Arten aufzuweisen habe,
als die alte Welt, und diese Meinung war auch auf That-
Sachen gestützt; indessen aus den enormen Sammlungen
von Pflanzen, welche in neuerer Zeit aus einigen heifsen
Gegenden der alten Welt zu uns gekommen sind, und aus
der überaus grofsen Mannigfaltigkeit in der üppigen Vegetation
Indien's und der angrenzenden grofsen Inselmassen,
wovon ich mich selbst überzeugt habe, schliefsen zu dürfen,
kann ich keineswegs mehr jenen Angaben beistimmen.
Es versteht sich natürlich von selbst, dafs man zu Vergleichungen
der Art auch Ländermassen von gleichem Umfange,
von gleicher Höhe und gleichen Gebirgsmassen, so
wie hauptsächlich einer und derselben Zone, und einer und
derselben Fruchtbarkeit wählen mufs, welche auf einem
gleichen Grade von Wärme, von Feuchtigkeit und von Immushaltigem
Boden beruhet
Eben so wenig läfst sich, nach dem gegenwärtigen
Zustande der Beobachtungen, eine verhältnifsmäfsige Zahl
für die Pflanzen der nördlichen und der südlichen Hemisphäre
angeben; hier, in der letzten Hälfte der alten
Welt, wo die Areale der einzelnen Arten oft so aufserordentlich
beschränkt sind, liefse sich, im Vergleiche
mit gleichen Flächenmassen der nördlichen Hemisphäre,
eine gröfsere Zahl von Arten nachweisen, doch die gröfsere
Unfruchtbarkeit in vielen dieser Länder, möchte die Gesammtzahl
der Pflanzen-Arten für diese Zone wieder ausgleichen.
Alle Berechnungen, welche man, mit dem gegenwärtigen
Material, in dieser Hinsicht anstellen möchte, könnten keine
der Wahrheit sich annähernde Resultaten liefern.
Eine andere Meinung, dafs nämlich die Inseln ärmer
S! .