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Uiiterscliied zwischen-dem'Clima und der Vegetation der
Aequatoricil-Zonen auffinden möchte.
Aufser den Palmen, den Musaceen, Scitamineen, Meliaceen,
Anonaceen und Sapindaceen, aufser den Pflanzen
mit Orcliideen- und Pothos -Form, so wie den Lianen und
nocli Anderen, welche der Aequatorial-Zone besonders
eigen sind, so dafs sie daselbst den Charakter der Vegetation
bestimmen, treten gegen die Grenzen der heifsen
Zone die Farm, die Convolvnlaceen, die Melastomen und
die Piperaceen als noch mehr vorherrschend auf. Iiier
sind es die baumartigen Farm, welche die Zone charakterisiren,
wie die Palmen in Verbindung mit der Scitamineen-
Form, der Umgegend des Aequators besonders eigen waren.
Will man die auffallendsten Contraste zwischen der
imposant grofsartigen Vegetation der Aequatorial-Zone
und der üppigen der tropischen Zone auffassen, so wäre
eine Vergleichung der Pflanzendecke der Sandwichs-Inseln
und der der Philippinen ganz allein hinreichend. In
den Wäldern der Sandwichs-Inseln fehlt es nicht an massiger
Vegetation; auch hier bildet eine Acacia (A. heterophylla)
und die prachtvolle Aleurites triloba Stämme
von ungelieuerem Umfange, und keinen Fufs kann man
zur Erde setzen, ohne voriier, mit dem Messer in der
Hand, Bahn gemacht zu haben. Eine unendliche Masse
von baumartigen Farm, von Pandanen und Sjcitamineen
ist hier durch die zahlreichen Individuen und Arten von
Ipomoeen so dicht mit einander verflochten, dafs man zuerst
alle die Schlingpflanzen zerstören mufs, um sich einen
Weg zu bahnen. In diesen Wäldern herrscht überhaupt
ei]i so grofser Reichthum an Unterholz, wärend in
den W^äldern der Aequatorial-Zone mehr die parasitische
Flora, soAvohl der Orchideen, als der Pothos-Gewädise,
wie aber hauptsächlich der Lianen, welche auf der Krone
der Bäume sitzen, vorherrschend ist. In den dichteren
W^äldern der Sandwichs-Inseln kommen die Pandanen und
Ananas-artigen Gewächse in gröfseren Massen vor; sie
steigen an den Stämmen der Bäume hinauf und umscldin-
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gen diese mit Hunderten von Aesten, so dafs ihr Laub-
Averk undurchdringlich Avird, und der Reisende seinen Weg
auf dieser vegetabilischen Decke verfolgen mufs; ja unbemerkt
wandert man zuletzt in einer Höhe von 8 und
10 Fufs über der Oberfläche der Erde, und erst an den
Abgründen dieser Berge von Pflanzen kann man ihre
ungeheueren Massen übersehen. Dicke Baumstämme, die
ringsum mit bunten Flechten*) verziert waren, zeigten
mit den prachtvollen Farm, welche auf ihnen gruppirt
sind, den schönsten Anblick, welchen sich reisende Botaniker
nur wünschen können. Ungeheuere Asplenien,
nämlich die gröfste Varietät des Asplenium Nidus, dessen
Blätter 2 bis 3 Fufs lang und verhältnifsmäfsig breit sind,
daneben kleine Pteris - Arten mit Knien - lanzettförmigen
Blättern, Piperaceen in gröfster Menge, niedliche Jungermannien,
Laubmoose u. s. w., und alle diese Formen auf
einem und demselben Baume; welch ein Anblick! Die
sonderbar gestaltete Charpentiera obovata Gaud. hängt
nachlässig ihre Blüthenbüschel über die baumartigen Lobeliac.
een herab, und die grofse Menge von Urticeen, deren
grofsblättriges Laub mehr oder weniger auffallend
weifs behaart ist, giebt hier den Charakter der hochstämmigen
Vegetation, wärend der Boden ganz und gar mit
4, 5 und 6 Fufs hohen Farm-Stämmen bedeckt ist. Der
schöne gro.fse Baum von Metrosideros polymorpha und
derjenige der Jambosa malaccensis, neben denen so häufig
die niedlichen Dracaenen und hohe wilde Pisange aufschiefsen,
dienen nicht wenig zur Verschönerung der Wälder
dieser Sandwichs-Inseln. Die herrlichen scharlachrothen
Blüthenmassen jener Bäume, so häufig von ganz kleinen
Nectarinien besucht, stechen nicht wenig von den
weifslich behaarten Blättern der umgebenden Urticeen ab.
Auffallend ist bei der üppigen Vegetation der Sandwichs
Inseln der gänzliche Mangel an Orchideen und auch
Parmelia perforata var. melanolcuca und var. ulophylla, Usnea
australis Fr., Sticta lurlda n. sp. etc.
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