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vin/en von Arica iincl Areqiiipa, haho icli nirgends eine
Kunde erhalten, dafs daselbst Coca gebanet werde, welche
bekanntlich ein feuchteres Clinia verlangt; aucli habe ich
anf den Märkten von Arica, Arequipa, Tacna und Islay nur
Coca von La Paz, in IJallen von IJaniafellen, zu sehen
bekommen, dicke Zand)itas safsen mit Wagschale und Gewicht
davor und verkauften diese getrockneten lilätter.
Der Verl)rauch der Coca für das ganze Peru scheint die
Sunnne von 4500000 preufs. Thalern weit zu übersteigen,
wozu nach Herrn Pcippig's Angaben Iluanuco für 90000
Piaster, Jauga für 40000 Piaster und Truxilla für 20000
Piaster liefern. Sicherlich wird in den fruchtbaren Provinzen
von Cuzco ebenfalls eine grofse Quantität von Coca
producirt, über deren Menge jedoch noch keine Schätzungen
vorhanden sind.
Der Weinstock (Vitis vinifera L.).
Die Verbreitung des Weinstocks über die Oberfläche
der Erde, ist für das Menschengeschlecht von besonderer
Wichtigkeit; der Geinifs des Weines und des Bieres, als
gewöhnliches Getränk, bringt bei den Völkern sehr verschiedene
Wirkung hervor, so dafs der Einflufs der Weincultur
auf die Völker nicht zu verkennen ist. Ehe wir
die Verbreitung des Weinstockes und die Weincultur angeben,
wird es nöthig sein. Einiges über das Vaterland des.
Weinstockes (Vitis vinifera L.) mitzutheilon. Leider ist
ganz ebenso, wie bei mehreren Getreidearten und bei den
meisten übrigen Culturpflanzen, das Vaterland des Weinstockes
keineswegs im ganzen Umfange bekannt. Wir
kennen bereits mehrere Oerter, wo die Weinrebe wild
wächst, z. B. im Neapolitanischen, wo eine kleine und süfse
Beere vorkommt, welche sehr guten Wein giebt, und in
Portugal, wo eine kleine, sehr sauere Beere wächst, welclie
man gar nicht achtet."^) Der nordafrikanischc Weinstock
Link's Ürwclt und das Alterlhum u. s. w. 2tc Auflage. Berlin
1834. I. pag, 432.
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giebt sogleich, und olnie viele Cultur die schönsten Trauben,
daher er wohl in die südlichen Länder von Europa
eingiifiihrt sein mag. Auch in Frankreich vuid Deutschland
konunt die liebe in den Wäldern wild vor, z. Ji. in den
grofsen Rheinwaldungen /wischen Strafsburg und Speier,
fo wie auch an der Donau, doch, wenigstens so viel mir
bekannt ist, sind die lieeren dieser Pflanzen unbrauchbar,
liei allen diesen vielfachen Fundörtern des Weinstockes
im wilden Zustande fragt es sich doch recht sehr, ob derselbe
nicht an diesen Orten verwildert ist, und für Deutschland
und Frankreich könnte man dieses wohl mit Gewifsheit
behaupten, weniger vielleicht für die südlicher vorkommende
Weinrebe, deren Trauben, wie z. B. im Neapolitanischen,
sehr gut sind und einen wohlschmeckenden
Wein geben. Mit gröfserer Gewiisheit setzt man das Vaterland
des Weinstockes nach dem Oriente, nach der alten
Cyrenaica und überhaupt nach den Gegenden zwischen dem
schwarzen und dem caspisclien Meere. In den Wäldern
von Mingreli und Imereti bildet die Weinrebe die Königinn
der Bäume; sie* erreicht dort die Dicke von 3 bis 6
Zoll im Durchmesser und steigt bis in die Spitzen der
höchsten Bäume, indem sie diese ganz umschlingt und miteinander
verbindet. Eine wahre Rebencultur findet in
jenen Gegenden gar nicht statt, und dennoch ist der Ueberilufs
an guten Trauben so grofs, dafs selbst der arme
Landmann nicht alle Trauben erndtet, welche sich in seinem
Bereiche finden, sondern sie dem Winter iiberläfst
und öfters noch kurz vor Ostern die Trauben des vorigen
Jahres von den Bäumen abschlägt. Wolil möchte man
glauben, dafs eine Pilanze dort zu Hause ist, wo sie, ohne
Hinzuthun der pflegenden Hand des Menschen, die schönsten
und schmackhaftesten Früchte liefert. Bekanntlich ist
aber auch das Verwildern einer Culturpilanze eine höchst
seltene Erscheinung, und wo sie vorkömmt, da schwindet
S. Bieberstein, Flora Tadro - Caucasica, I. pag^, 174.
S. PaiTots Reise nach dem Ararat, I. pag. 247,
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