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zonica, mit Avel^her uns H. Martins bekannt g-emaclit hat.
Anf einem Stamme von 30 Fnfs Hölie entwickelt sie, in
der iMitte ihrer gewaltig grofsen Blätter, eine riesenmäfsige
Aeln-e von kalinförmigen Scheiden; sclion wenige ihrer
Blcitter reichen hin, um eine ganze Hütte zu decken.
Die Bananen-Form der Gewächse ist fast ausschliesslich
auf die tropische Zone beschränkt, nur wenige Gewächse
derselben gehen über die Grenze derselben hinaus,
jedoch wird die Cultur der Pisange bis weit in die subtropisclie
Zone hinein betrieben. Die Gewächse mit Bananen
Form pflegen unter den Wendekreisen selten über
1400 Fufs hinauszugehen, doch so wie auch die Palmen
höchst auffallende Ausnahmen von diesem Gesetze aufzuweisen
haben, finden wir sie auch bei diesen Pflanzen.
Herr v. Humboldt beobachtete nämlich in einer Höhe von
6600 Fufs über dem Meere eine Pisang-Form, welche
12 Fufs hoch war und ein so dichtes Gebüsch bildete,
dafs man die gröfste Mühe hatte, um, mit der Axt in der
Hand, einen Weg hindurch zu bahnen Wahrscheinlich
gehört diese Pflanze zur Gattung Maranta oder zur
Gattung Heliconia.
Die Scitamineen, welche die Bananen-Form gleichsam
im Kleinen darstellen, sind ebenfalls auf die heifse
Zone angewiesen; ihr herrliches Laubwerk, von dem hellsten
Grün gefärbt, macht, wegen der geringeren Höhe der
Pflanzen, weniger Eindruck bei der allgemeinen Physiognomie
einer Gegend. Viele von diesen Gewächsen^ stehen
gesellig neben einander; auf den Sandwichs-Inseln,
wie auf den Philippinen habe icli grofse Strecken ganz
mit diesen Scitamineen bedeckt gefunden. Einige Alpinien,
Amomum-Arten und Cannen erheben sich schon zu
bedeutender Höhe, und ihr breites und glänzendes Laub,
O Reise nach Brasilien III. p. xx.
S. A. V. Humboldt Nalurgemälde p. 61 und dessen Reise etc
II. p. 428.
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verziert durch wundersam schöne Blumen, tragen zum
Schmucke der tropischen Fluren nicht wenig bei.
3) Die Pandanen-Form.
An die Bananen-Form oder an die Scitamineen im
Allgemeinen, möchten sich die Pandanen und Dracaenen
anschliefsen; ihr Einflufs auf den Character der tropischen
Vegetation ist ganz entschieden; sie zeigen lange,
mehr oder weniger gerade, Knien-lanzettförmige Blätter
von einem glänzenden Grün, welche in regelmäfsigen Spirallinien
gestellt, den Gipfel mehr oder weniger hoher
und gerader, oder sich windender Stämme dick belauben.
Gewöhnlich sind die Pandanen - förmigen Gewächse
mit unverästelten Stämmen versehen; erst mit vorschreitendem
Alter verästelen sie sich an den Gipfeln. Aufser
den Dracaenen gehört die zahlreiche Gattung Pandanus
und Freycinetia hieher. Die wirklichen Pandanen gehören
der alten Welt an und herrschen daselbst innerhalb
der Wendekreise; die Gattung Freycinetia geht tiefer
hinab, denn sie kommt selbst auf der Norfolk-Insel zum
Vorschein. Die Pandanen der neuen Welt, nämlich die
Gattung Phytelephas Ruiz et Pav., sind stengellos und
haben gefiederte Blätter *)> aber auch das Phovmium tenax
von Neu-Zeeland und dessen Umgegend, wäre als eine
stengellose Pandanen-Form zu betrachten.
Einige Dracaenen gleichen in der Form den Scitamineen;
Dracaena terminalis bald mit grünem, bald mit
rothgefärbtem Laube, ist eine ausgezeichnet schöne Pflanzenform,
welche auf den Inseln der Südsee sehr häufig
vorkommt. Auf den Sandwichs-Inseln pflanzt man dieses
Gewächs rund um die Hütten und bildet mit demselben
lebende Zäune von eigenthümlicher Schönheit, welche die
Höhe von 5 Fufs nicht zu übersteigen pflegen. Die knollige
Wurzel der Dracaena terminalis ist reich an Amylum
und Zucker, daher sie zur Bereitung geistiger Getränke
S. Kunth Handbuch der Botanik.. Berlin 1831 p. 240.
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