
( • e
>
L
i- ' l
richtet, breitet ihre mächtigen Blätterhiischel auf zwölf
Fiiis im Durchmesser aus und, obgleich sie selbst eine
Schmarotzerpflanze ist, wird sie ebenfalls mit Moosen und
anderen kleinen Schmarotzergewäclisen überzogen. Obgleich
diese Anauiis - artigen Gewächse den heifsen Zonen
eigenthiimlich angehören, so giebt es doch einige Formen
von Tillandsien, welche sich auf tropischen Gebirgen zeigen,
daselbst in der alpinen Region zu Hause sind und
selbst bis in die Region des ewigen Schnee's hineinragen.
Diese kleinen Tillaridsien, welche auf den grofsen Höhen
der Cordillere vorkommen, bilden daselbst die ausgebreitetsten
Rasen, welche durch die bleigraue Farbe ihres Laubes
den einförmigsten Anblick gewähren. Ja auf den Höhen
von Mexico ist eine Usneen-artige Tillandsia, hoch
in der temperirten Region, zu Hause; sie bedeckt die Coniferen,
besonders den Jiuiiperus jener Gegenden, so wie
die interessanten Yucca-Bäume, als Yucca filamentosa,
welche durch jene Schmarotzerpflanzen mehr weifs, als
grün erscheinen
Durch die eigenthümliche Form der Blätter dieser
Pflanzen, welche wie Schuppen den Stengel umschliessen,
werden in der Tiefe ihrer Blättermassen kleine Behälter
gebildet, welche sich mit Thau und Regenwasser füllen
und dieses noch lange frisch erlialten, wenn schon rings
umher, durch den Eintritt der trockenen Jahreszeit, aller
Regen und alle Feuchtigkeit verschwunden ist. Der Reisende
mufs sich öfters mit diesem Wasser behelfen, welches
meistens schon von einer Unzahl von Insekten und
von Laubfröschen in Besitz genommen ist.
5) Die Agaven-Form.
Die Agaven-förmigen Gewächse zeigen unter den
Monocotyledonen, neben den Palmen die schönsten Formen,
und viele von ihnen sind auch von riesenhafter
Schiede Botanische Berichte über Mexico. Liiinaea. Bd. 1829.
pag. 225—230.
Gröfse, sowohl die stammlosen, als auch diejenigen, welche
mit mehr oder weniger hohen Stämmen vorsehen sind.
Das Laub der Agaven - förmigen Gewächse besteht in
grofsen Büscheln, deren Blätter äufserst fest und starr,
oft aber dick und fleischig sind; diese linien-lanzettförmigen
Blätter, oftmals von einer enormen Ausdehnung
und Masse, stehen dicht übereinander und breiten sich
nach allen Richtungen aus. Um so interessanter erscheint
diese Pflanzenform, wenn jenes Büschel starrer Blätter
auf hohe und schlanke Stämme gesetzt ist, wie dieses bei
der Gattung Yucca, der Gattung Fourcroya, Vellozia und
Barbacinia der Fall ist; alles Pflanzenformen der neuen
AVeit. Die Gattung Fourcroya Vent. zeichnet sich ganz
vorzüglich durch riesenhafte Massen aus, welche in äufserst
interessanter Form auftreten; die Fourcroyen, wie ihre
nächsten Verwandten, die Agaven, gehören dem mexikanischen
Reiche und den nördlichsten Gegenden Südamerika's
an, diejenigen Formen, welche man auf Madagascar
und im südlichen China davon gefunden haben will, werden
wahrscheinlich einer anderen Gattung angehören. Die
Agaven und Fourcroyen erreichen oft ein sehr hohes Alter,
bis sie zur Blüthen-Entwickelung kommen, und mit
dieser Lebensperiode, worin sie sich, der übermäfsigen
Masse von Blüthen wegen, welche sie entwickeln, gleichsam
überreitzen, ist ihre Laufbahn zu Ende; sie sterben
alsdann ab. Im Jahre 1793 blühte im Pflanzen-Garten
zu Paris die prachtvolle Fourcroya gigantea, nachdem sie
seit dem Anfange des Jahrhunderts daselbst gezogen worden
war. Indessen ein Riese aus dieser Gattung, sowohl
durch seine Gröfse, wie durch sein hohes Alter, ist neulich
in der Fourcroya longaeva Karw. et Zuccar. bekannt
geworden, denn diese Pflanze, welche Karwinski
auf den Gebirgen der mexikanischen Provinz Oaxaca, in
Ueber einige Pflanzen aus den Gattungen Agave und Fourcroya
von Zuccarinl. Acta Acad. C. L. C, Tom. XVI. pars II. pag.
569 mit einer vortrefflichen Abbildung der Fourcroya longaeva auf
Tab. XLVIII.
ii" .
V .
ii I
>' ••
[•Wi
i•» " • ii", " • H'i
• . N'f.;'