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bei einer mittleren Temperatur von 4,96« R. Ja in den
barton von Cl.nstiania erliält man nocli Aepfel, Kirschen
selbst Eimen nnd Aprikosen, nnd sogar der Wein hai
mel.rere Jal.re hinter einander in freier Lnft reife Früchte
gx^tragen. Indessen dieses ist keineswegs als Norm für die
Vegetation unter 60« nördlicher Breite anzusehen, sondern
es ist sogar die auffallendste Abweichung, welche sich nur
< "rch die Ligentliümlichkeit des Clima's auf dg, Westküste
des Continents erklären lälst. Weiter östlich, sowohl in
der alten wie in der neuen Welt, wird wohl kein zweiter
1 mikt aufzufinden sein, welcher noch solche ausgezeichnete
\ j e t a t i o n aufzuweisen hat. Wir besitzen eine ausgezeichnete
Arbeit über die Vegetations - Verschiedenheit auf der
ostliclj^en und ^.estlichen Seite von Norwegen, wodurch der
l^intlufs des Küsten-Clima's so äufserst augenscheinlich
gemacht wird, und diese Arbeit ist von dem früh verstorbenen
Botaniker Christian Smith « ) , doch ist dieselbe leii
Z r T -e i che n
lie L. V. Buch darüber nutgetheilt hat. Es heifst
en o r ^^^^ Ö'^^^^ite folgt nach
mgen lochen ein Sommer mit stets fortdauernden helemlen
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" u ^ ! ' t' nördlichen Breiten kaum noch eroffene
.M er die Strenge des Winters, und die steten Winde,
S t e l ' Ti ' ^^^^ -' - r m e n die
n d w n ''' '' ' Nebeln
md Wolken, welche den wohlthätigen Einflufs der Sonne
ai^mlten und dadurch der Wärme des Sommers wenige
^ ^ ^ ^ e r ^ . y e n i g e Wirkung erlauben. ^
Obst^orten auf der scandlnavi-
- h c n suKl .acK H. Scho.w's Abgabe: für Aepfel und
Pflaumen 6 3 r Breite, für Kirseben 63« .nd für Birnen 6 2 ^
; ^ opogn^pln-sk-statküske Samlinger, udglvne af Selskabet for
iNorges 2den Deels 2dct Bind. Christiania 1817.
Pbpxkalische Beschreibung der Canarischen Inseln, pag. 38.
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Obgleich die Birke selbst dem strengen sibirischen
Winter widersteht, so erfordert sie doch zu ihrer Wachstlmms
Periode einen warmen Sommer, und ihre Grenze
rückt defshalb in Norwegen immer mehr nach der Ebene
und nach Süden hinab, jemehr sich die Wärme des Sommers
vermindert. Mit den Fichtenwäldern auf der Westküste
von Norwegen erscheinen nach Smith die schöne
Digitalis purpurea, Ilieracium aurantiacum, Bunium bulbocastanum,
Sedum anglicum, Chrysosplenium oppositifolium,
Hypericum pulchrum, Erica cinerea, Rosa spinosissima
11. s. w.. Pflanzen, welche man, wie Smith bemerkt, vergebens
da suchen würde, wo die Birken bis zu 3000 Fufs
Föhe hinaufsteigen!
Am zweckmäfsigsten wird es sein, wenn wir hier die
Betrachtung der Vegetation der Färöer-Inseln unmittelbar
anschliefsen, wozu uns die neue Arbeit des Herrn Trevelyan*)
sehr interessanten Stoff liefert. Auf den Färöer-
Inseln gedeiht nur etwas Gerste und auch diese wird nicht
immer reif; von Unterfrüchten aber wächst sowohl die
Rübe, als die Kartoffel sehr gut. Die Baumvegetation
kommt auf den Färöern zu keiner Entwickelung, aber an
Weiden und Amentaceen felvlt es nicht. Auf den Bergen
der Insel beginnt die Region der Alpen-kräuter schon in
der Höhe von 1500 Fufs; viele der Berge sind mit langen,
dicht wachsenden Moosen bedeckt.
Ganz ähnlich den Färöern verhält sich die Vegetation
von Island; auch hier gänzlicher Mangel an Bäumen, denn
die Birke und die Eberesche erreichen eine sehr geringe
Höhe, obgleich die mittlere Temperatur daselbst keineswegs
so niedrig ist, als in östlicheren Gegenden des alten
On the Vegetation and Teniperature of tbe Faroe Islands. —
The Edinb. New Phil. Journ. October 1834 — Januar 1835. pdg.
154 — 164.
Die mittlere Temperatur auf den Färöern betrug nacb vierjährigen
Beobachtungen noch 54,6° Fabr. Im Jabre 1821 nur 51,6»
Fabr. Die am höchsten beobachtete Temperatur war 72,5" F. und
die niedrigste war 18,5° F.
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