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rimgsmittel für jene Völker liefert, welche dieselbe anpflanzen.
Ueberau wo die Cocos-Palme wächst, da sind
nocli andere wichtigere Nahrungspflanzen vorlianden, als
der Reis nnd der Pisang in Indien, die Arum-Wurzeln,
der Pisang, die Batate und die Yams auf den Siidsee-
Inseln, und der Mays, die Manioca u. s. w. in Amerika.
Gerade auf den Sandwichs-Inseln, wo man die Cocos-
Palme Baum des Lebens genannt hat, ist sie von sehr untergeordnetem
Werthe, denn die Inseln haben Reichthum
an anderen und viel besseren Früchten. Rumpf und
V. Martins erzählen in ihren Werken noch von allen den
aufserordentlichen Heilkräften, welche man dem Oele der
Cocos-Nüsse zuertheilt.
Nach Herrn Alexander von Humboldt ist die nördliche
Grenze der Cocos-Palme unter 28Brei t e zu finden,
imd sie steigt aus der Ebene selbst bis zu einer Höhe von
700 Toisen.
Auf ähnliche Art, wie die Cocos-Palme in vielfacher
Hinsicht benutzt wird, geschieht dieses auch bei vielen anderen
Palmen, doch wird bei der einen mehr dieser, bei
der anderen mehr jener der verschiedenen Theile der
Pflanze benutzt, Avovon man im Folgenden die auffallendsten
Beispiele angegeben finden wird.
Die Dattel-Palme (Phoenix dactylifera L.).
Das nördliche Afrika, Aegypten, Nubien, Syrien und
das glückliche Arabien möchten das Vaterland der Dattel-
Palme sein; sie geht nicht weiter östlich, als bis zum
Ausflusse des Indus, doch findet man sie auch in Indien,
jedoch künstlich verpflanzt. Die Dattel-Palmen, welche
um Batavia wachsen, sind dahin aus Persien verpflanzt.
Die Dattel-Palme verlangt einen sandigen und wasserreichen
Boden, und so findet sie sich nur an solchen
Stellen der grofsen Wüste Afrika's, wo Quellen vorhanden
sind. Hier giebt sie nicht nur den Reisenden Nahrung,
sondern auch durch ihre Blätter den Lastthiereu ein gehöriges
Futter.
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So zieht sich die Dattel-Palme durch ganz Afrika,
bis zum Atlantischen Ocean hindurch, und ist selbst auf
den Canarischen Inseln zu Hause, doch fehlt sie südlich
vom Senegal und ebenso in der südlichen Halbkugel. Oestlich,
in der Oase von Darfur, unter 13 bis 1.5" N. Breite^
kommt die Dattel-Palme nicht mehr vor, überhaupt erstreckt
sich die Zone derselben, wo sie nämlich gut gedeiht,
von 19 bis 35" N. Breite. Allerdings kommt die
Dattel-Palme auch nach Europa hinüber und wird daselbst
noch in 44" Breite, in Italien nämlich, bei einer mittleren
Temperatur von 13 bis 14" Cels., an Mauern gezogen.
Osbeck fand die Dattel-Palme bei einem Kloster in der
Nähe von Cadix so hoch, wie die Gebäude desselben.
Nach Herrn Link*) blüht die Dattel-Palme wohl im südlichen
Europa, als in Sicilien, Morea und dem südlichen
Spanien, sie trägt auch wohl Früchte, doch werden diese
noch nicht süfs; nur auf der Ebene von Elche im südlichen
Spanien, wird die Dattel-Palme ihrer süfsen Früchte
wegen gebauet. In allen übrigen, nördlicheren Gegenden
pflegt man sie der Blätter wegep. In Sicilien wächst die
Dattel-Palme noch in 1700 Fufs Höhe, nämlich bei Aderno
und Trecastagne am Aetna**), doch wahrscheinlich trägt
sie daselbst keine Früchte. Auch nach Amerika ist die
Dattel-Palme übergeführt, und sie soll daselbst, auf den
westindischen Inseln, sehr gut gedeihen, auch sogar auf
der Westküste von Südamerika, selbst bis Copiapo, im
27" südlicher Breite gezogen werden, doch habe ich selbst
in jenem Lande diese Pflanze nicht gesehen, auch möchte
ich beinahe bezweifeln, dafs die Dattel-Palme im nördlichen
Chile, wo die Wärme durch eigenthümliche Verhältnisse
so äufserst niedrig ist, gute Früchte tragen kann.
Die Dattel-Palme giebt ein Beispiel von ganz aufserordentlicher
Fruchtbarkeit, und ihre Früchte bieten in den
Die Urwelt I. p. 347.
S. Philippi, Ueber die Vegetation am Aetna.
VII. p. 731.
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