
i ,
i'
'k. -I
ostindischen Compag-nio, diesen für den Handel so wichtigen
Cllltul•z^veig• beobachtet hat.
Zu den Pfeffer - Pflanzungen wählt man einen mäfsigholien
und mit Bäumen bewachsenen Boden, aucli kann
man solclie Pflanzungen benutzen, wo einmal Bergreis gezogen
ist. Auf die g-ewöhnliclie Art, nämlich durch Abhauen,
Trockenen und durch Verbrennen, reinigt man den
Boden von dem darauf befindlichen Holze und theilt ihn
alsdann in regeJmäfsigc Vierecke von 6 Fufs Seitenlänge
ab. In jeder Pfeffer-Plan tage pflegt man dergleichen viereckige
Felder an Tausend zu zählen und auf jedes dieser
Felder kommt ein Pfefferstock zu stehen, an welchem sich
die Pfefferpflanze hinaufwindet.
Die Pfefferstangen werden nun zuerst gesteckt, doch
sind diese, je nach den Gebräuchen in verschiedenen Ländern,
sehr verscliieden. Bald gebraucht man hiezu lebende
sdilanke Bäumchen, bald nur gewöhnliche Stangen, doch
giebt man den lebenden Bäumen meistens den Vorzug, um
dadurch zugleich fiir die Pfefferpflanze einigen Schotten
zu erhalten. Auf Sumatra, wo sehr viel Pfeffer gebauet
wird, gebraucht man zu den Stangen die abgeschnittenen
Zsveige der Erythrina Corallodendron, welche man einige
Monate früher, als den Pfeffer pflanzt, damit sie gehörige
Wurzel treiben, so dafs sie die iPfefferpflanze tragen können,
wenn sich dieselbe daran hinaufschlingt. Die obigen
Aeste der Erythrina Corallodendron eignen sich zu diesen
Stützen hauptsächlich defshalb, weil dieselbe schnell wächst
und mit kleinen Dornen besetzt ist, wodurch die Pfefferpflanze.
um so fester ansitzt. Sobald die Erythrina zu
treiben beginnt, bricht man alle seitlichen Zweige ab und
läfst nur den mittelsten und geradesten in die Höhe schiefsen,
bis er etwa 15 Fufs erreicht hat, worauf er alsdann
auf der Spitze abgeschnitten wird, um das Höherwachsen
zu verhindern. In anderen Gegenden hat man auch diese
Stützen von Morinda citrifolia und von Erythrina indica
benutzt. Da die Pfefferpflanze mehrere Jahre dauert, so
sind diese wurzelnden Stützen besonders vortheilhaft, denn
j
die gewöhnlichen Stangen verfaulen in jenem nassen Clima
schon in kurzer Zeit, und durch Einsetzen anderer Stangen
wird die Pfefferpflanze beschädigt. Die Zweige und
Blätter dieser wurzelnden Stangen werden sorgfältig von
dem Stamme gereinigt und die Spitze wird in Form eines
Fächers beschnitten, damit sie der Pfefferpflanze den gehörigen
Schatten geben kann. Die Pfeffer - Pflanzungen
erforderen viele Sorgfalt, sie müssen stets von dem Unkraute
gereinigt werden, welches in jenem heifsen und
feuchten Clima sehr bald die Oberhand gewinnen würde,
so dafs der Pfeffer ersticken müfste. Indessen wärend der
heifsen Sommer-Monate, wenn die Luft sehr trocken ist,
läfst man ein langes Gras in den Pfeffer - Pflanzungen
wachsen, welches gröfsere Feuchtigkeit des Bodens herbeiführen
soll.
Man pflanzt den Pfeffer durch Stecklinge, welche man
von den Ausläufern einer alten Pfefferpflanze nimmt, wozu
ein einzelnes Internodium hinreichend ist. Meistentheils werden
zwei Pfefferpflanzen an einer Stange gezogen, in Zeit
von drei Jahren erreichen sie eine Höhe von 8 bis 12 Fufs
und fangen an ihre Früchte zu tragen. Um diese Zeit,
und zwar wenn der Pfeffer reif geworden ist, schneidet
man die ganze Pfefferpflanze bis auf 3 Fufs Länge ab,
trennt sie sorgfältig von ihrem Stocke und legt sie horizontal,
in Form eines Zirkels, an die Erde, so dafs die
Spitze wieder zur Wurzel kommt. Nun treibt die Pflanze
von Neuem und trägt jährlich eine grofse Menge Früchte,
wärend sie, ohne dieses vorhergegangene Einlegen, sich
meistens in Blättertragen erschöpft. Man pflegt es auch
so zu machen, dafs man den mittelsten Schöfsling der
Pflanze an der Stütze stehen läfst und nur die seitlichen
Schöfslinge einschlägt. Werden die neuen Pfeffer-Pflanzungen
aus diesen langen Schöfslingen angelegt, so tragen
sie schon im nächsten Jahre. Gewöhnlich treibt die Pflanze
aus diesen eingeschlagenen Schöfslingen zu stark, und dann
werden die meisten abgeschnitten und nur eine oder zwei
läfst man in die Höhe steigen. Wenn nun die Pfeffer-
30