ren Gegenden zugleich empfunden hat, weis man von
der öftern Wiederhehr dieser Erscheinung in diesem
Lande bald an dem bald an jenem einzelnen Orte.
P ompej opo l i s wurde davon im J. 534, Ni c ome dia
121, 353 nnd 740, andere Orte in den Jahren 44g
und 1064, die Insel Cypern ,78 und 1736, mul
Smyrna, aufser den schon angeführten Fällen, in
den Jahren 160, 177, 1040, 1654, 1687, 1688, 1690,
1739, 1754, 1778, 1779 und 1817, zum Theil .sehr
hart betroffen.
Einige Veränderungen, die an einzelnen Puncten
von Klein -Asia in der Gestalt des Bodens durch Erdbeben
bervorgebra.cht worden sind, haben wir, da sie
die Meeresküsten betrafen, in unserm I. Buche erwähnt
( i). Sonst scheinen hier die gröfsten Zerstörungen
allein oder vornehmlich Menschenwerke getroffen,
die natürliche Gestalt der Oberfläche aber nur wenig
verändert zu haben. Die Ueberlieferung hat nur einige
wenige Beyspiele von geringen Veränderungen dieser
Art aufbehalten, und einige Naturbeobachter geben
darauf hindeutende Winke. So werden von Skylax
zwey, und von Stfabo drey Chel i don i sche Inseln
angegeben, welche dem Prom ontö rimm Sa er um
gegenüber liegen sollen (c). Capitai n Beaufort fand dort
deren fünf; und da er eine Spalte bemerkte welche
sie fast sämmtlich in Einer Linie durchschneidet, so
vermuthet er, dafs vielleicht ein Erdbeben aus zwey
oder drey Inseln, die es zerrissen, die jetzt vorhandene
Zahl hervorgebracht haben könne (3). Der Entstehung
eines Sees an der Stelle der Stadt Sipy lus haben wir
1) Thl. 1. S. SO. $ L. 14. T. 5. p. 664.
3) Karamania, p. 36»
schon gedacht. Des Versinkens eines Berges Ci b ot u s
mit einem Orte Curi s gedenkt Plinius ( 1). Im Busen
von Smyrna vor der Mündung des Hermus lagen
einige, nicht hoch vom Wasser bedeckte Sandbänke.
Von einer der beträchtlichsten, nahe am Eingänge
des Hävens gelegenen, wird behauptet, sie sey
vormals eine trockene und grüne Niederung gewesen,
und bey dem Erdbeben vom J. 1739 plötzlich gesunken.
Das eine Ende derselben scheint durch Alluvion allmählich
wieder über die Meeresfläche erhöhet zu werden,
und sich aufs Neue zu berasen (2). In Lydi e n und
in Jonien bi§ nach Troas hin sollen bey verschiedenen
grofsen Erdbeben Einsinkungen entstanden seyn,
in welchen sich jetzt Seen oder Sümpfe befinden (3).
Hobkouse (4) ist der Meinung, dafs auch dieUeberreste
des zweyten Dianentempels zu Ep he su s durch ein
Erdbeben zerstört worden seyn möchten; da man von
dieseirr Ungeheuern Bauwerke und seinen Säulen-Co-
lossen, aufser einer ärmlichen Mauer, auch nicht die
mindeste Spur findet. Ein S i b y l l i n i s c h e s Orakel
hatte wirklich eine solche Zerstörung vorhergesagt —
eine in einer solchen Gegend freylich nicht sehr gewagte
Weissagung!
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Xaegßrt xal GuG^iolGi no& dg aXa öslv^v
KQ'qvtfg etc. (5). 3
1) H. N. L. 2. c. 91. (-93)
23 Chandler' s Travels in -Asia Mlnört p. 76» — Hob-
house a Journey through Älbania etc. p. 614.
33 Strabo L. 1. T. 1. p. 156.' 4) Hobhouse a, a. Ö. p. 662.
5) Sib. Orac. Li 5. p. 607. ed. Gallaei.