erst von den Wüsten in diesem Erdtheile und von denen
Arabiens begränzt werden. Seine östliche Gränze
bey dem Ca spi s ehen Meere nehmen wir nur einstweilen
an, ohne ihr Daseyn zu verbürgen. Vielleicht
besteht sie nicht in dieser Gegend; vielleicht erstreckt
sich der in der angegebenen Richtung wahrgenommene
Zusammenhang vulcanischer Erscheinungen
noch weiter nach Osten hin. Aber die Gegenden im
Ostendes Casp i s che n Meeres sind noch viel zu
wenig bekannt, als das man sich jetzt schon ein Ur-
theil über ihre Beschaffenheit in dieser so wie in vieler
andern Hinsicht erlauben dürfte. Die Untersuchungen,
welche von Engländern und Russen in dem Innern
von Asia unfehlbar mit immer gröfserem Eifer
werden angestellt werden, lassen uns Aufschlufs darüber
vielleicht in kurzer Frist erwarten. Wenn das von
uns schon oben erwähnte, auf alten Nachrichten beruhende
Daseyn von zwey thätigen Vulcanen, dem
einen, dem We i f s en Berge , im Gebiete von Bis h-
Bal i kh in der Nähe des Flusses Jl i, der sich in den
See Ba i ka s ch ergiefst, und dem andern bey der
Stadt Ho -T s c h e o u östlich von der Stadt Tur f au,
bestätigt (i), so möchte diefs allerdings auf eine östliche
Fortsetzung der vulcanischen Beschaffenheit der
Erdrinde in gleicher nördlichen Breite deuten; denn
der erste dieser beyden Vulcanesoll unter 43° 30*, der
zweyte unter 46° ungefähr liegen. Auch eine Aeufse-
rung von Plinius ( 2) in den Worten „Flagrat in
Bactris Cophanti noctibus vertex“ deutet auf vul*
canische Erscheinungen im Osten des Caspischen
1) A b e l R e m u s a t in Annal, des mines T. 5. S. 135, u. s. w.
2) H. N. L . 2 c. 106. (110J)
Meeres; aber die Lage dieses Cop han t us ist noch
nicht ausgemittelt.
1.
Die Gegenden zwischen dem Caspischen Meere,
dem Caucasus, Syrien und der Arabischen
Wüste. I
In der Gebirgskette des E 1 b u r s , welche den südlichen
Rand des Caspischen Me e r e s umschliefst,
westlich von den berühmten Caspi s che n Pf o rt en,
ragt der hohe Dema we n d (oder Damavend) hervor,
der, mit ewigem Schnee bedeckt, zuweilen vielen
Rauch ausstöfst ( i ) , und der, wenn gleich genau
noch nicht untersucht, durch Volkssagen und Fabeln
nicht undeutlich als ein Vulcan bezeichnet wird. Von
ihm geht unter andern die Sage, dafs ein tyrannischer
König ( Darvant) von Persien, der König Zohak,
in denselben verbannt sey (2); eine Sage die an die in
die Vulcane der griechischen Welt gebannten Giganten
erinnert. Olivier der einen Theil des Gebirges in der
Nähe dés Demawe n d von Teheran aus besuchte,
fand auch dort vulcanischen Boden, Lava und Säulenbasalt
(3). Chardin (4) erwähnt, dafs man Schwefel
und Salpeter vom Demawend hole, Bakui, dafs dort
1) O l i v i e r Voyage dans l'Empire Othoman, l'E g y p te et
la Perse. T. 5. p. 87. — Jam. M o r i e r A second Journey
through Persia, Armenia and Asia M in o r to Constantinople
between the Y . 1810 and 1816. London 1818. 4. p. 355.
2) Z e n d A v e s ta , Uebers. v. A n q u e t i l du P e r r o n T. 1.
P. 2. pag. 272 note 4. T. 2. p. 78. und 367. I— d'Herbelot
Bibliothèque orientale, art. Dhohak.
S) A. a. O. S. 126 — 128. 4) Voyage T. 3. p. 29.