birgsformationen aber in ganzen Lagern u n d bedeuten
d gröfseren Massen findet; dafs also noch, folgender
Erfahrungssatz gegeben is t:
4) Der Schwefelkies , eine zu E n tw ick e lu n g von
Wärme bey Z u tritt des Wassers, u n d zu Zersetzung
desselben fähige Mischung von Eisen
u n d Schwefel, ist dem tiefer liegenden Theile der
u ns bekannten Erd rin d e in gröfserer Menge zu-
getheilt, als dem der Oberfläche näh er liegenden.
Sollte uns dieser v ie rte Erfahrungssatz n ich t gestatten,
zu einem sehr nahe liegenden hypothetischen Satze
fortzuschreiten ? — z u der Muthmäfsung n ehm lic h :
Dafs die E rd rin d e , in noch gröfserer als der von
uns erforschten Tiefe, eine noch grö-fsere Menge
v o n den B e s ta n d te ile n dieser m e t a l l i s c h e n
Mischung enthalte; d. i. dafs ih re Menge m it der
grö ß eren Tiefe zunehme.
Dieser Gedanke h a t an sic h nichts Unnatürliches.
Die in der Geognosie gemachten Erfahrungen haben
gezeigt, dafs mehrere der Substanzen, aus denen die
feste E rd rin d e .besteht , sich in manchen Gegenden als
unbedeutende Massen u n d geringfügige Lager zeigen,
Während sie in anderen Gegenden riesenhafte Gebirgskörper
bilden. Was am Sandstein u n d am Glimmerschiefer
wahrgenommen w o rd en is t, kann auch beym
Schwefel u n d beym Eisen gefunden w e rd e n ; und
schon h a t man-ganze Eisensteingebirge in Br a s i l i e n
d urch die Erfahrung bestätigte Zunahme der Menge ein
e r m e t a l l i s c h e n Mischung in der Erde m it zunehmender
T ie fe , reden diesem Gedanken das W o rt, sondern
er w ird noch durch andere sehr bedeutende Umstände
u n te rstü tz t.
Wem ist n ich t b ek an n t, dafs die von JBougucr,
I M ich e ll, C a v en d ish u n d M a sk c lyn e angesteilten Un-
I tersuehungen, üb er die durch beträchtliche Erhaben-
1 heiten au f der Erdoberfläche b ew irk te Ablenkung der
1 Richtung der S chwere von der geraden Linie nach dem I Mittelpunete der Erde, auf das Resultat geführt haben:
fl daf s d i e m i t t l e r e D i c h t i g k e i t d e s E r d b a l -
Äl e s d i e D i c h t i g k e i t d e r S u b s t a n z e n , a u s
« w e l c h e n d e r b e y w e i t e m g r ö ' f s t e T h e i l d e r
« b e k a n n t e n E r d r i n d e g e b i l d e t i s t (d ie Gebirgs-
1 arten aller F o rm a tio n e n ) b e t r ä c h t l i c h ü b e r -
U s t e i g t (r). Die in der Folge von anderen Mathemati-
I kern u n d Physikern , als H u tto n , Z a c h , P la y fa ir
I und Seymour ( 2) gemachten Beobachtungen u n d Be
m rechnungen geben zw a r n ic h t genau dieselben Zah-
■ len des gefundenen Dichtigkeits - Verhältnisses a n ; al«
■ lein alle bestätigen das Haupt'resultat. Dieses aber er-
9 giebt eine mittlere D ich tigkeit des Erdballes, welche
I sich den m in d er schweren u n te r den gediegenen Metal-
§ len, u n d den specifisch schwereren u n te r den Metall-
■ oxyden u n d Erzen so sehr nähert, dafs man berechtiget
i i s t , noch folgenden Erfahrungssatz au fzü stellen :
5) Es besteht im Innern des Erdballes, unterhalb der
D e ck e , welche die uns bekannten Gebirgsforma-
tio n en b ild en , eine grofse Anhäufung :von Sub-
1) Philos. Transact. Vol. 65. (1775). S. 500.
« 2) * Philos. Transact. 1811. P. 2. — * Transact. o f the Soc.
of Edinburgh, T. 6. (1812)- — L e B a r . de Z a c h Vat-
traction des montagnes et ses ejfets sur les fils ä Plonib etc.
etc. Avignon 1814- 8. —j Biblioth. Britann. Vol. 49. Sc. et
a. p. 118. — ■ Correspondance Astronomiquc, 1818. 2d. cah.
p. 165. — Allgem. geogr. Epliem. Bd. 47. p. 1 — 15. —
Gilberts Annalen, Bd. 2. S. 1. Bd. 43. S. 62. — Journal de
Pliysique, T. 90, p. 302. 3 u. 463. T. 91, p. 146. T792, p. 236.