Roms: Albanus mons nocte ardere visits; diese aber
steht so allein und unbestimmt da, dafs sie kaum eine
Deutung gestattet.
Ueber die physische Beschaffenheit des Bodens der
Stadt Rom selbst und der nächsten Gegend um dieses
vormalige Haupt der Welt sind die Meynungen der Naturforscher
eine kurze Zeit lang getheilt gewesen. Ruhige
und sorgfältige Beobachtungen aus der neuesten
Zeit scheinen zu bestätigen, dafs die Vorstellung
Breislak's (1) von zwey ehemaligen vulcanischen Kratern
im Umkreise der Stadt sich nicht vertheidigen,
und dafs die Erzählung von der Höhle des Cacus sich
schwerlich auf einen vulcanischen Schlund deuten läfst.
Dagegen scheint aufser Zweifel, dafs Niederlagen vul-
caniseher in der Nähe von Rom — und zwar wie
Broechi glaubt, nördlich und nordöstlich davon, aus
alten submarinen Vulcanen — ausgewogener Substanzen
, dort von dem alten Meere zusammengeführt und
befestiget, den Boden der Stadt zum grofsen TJjeile gebildet
haben; denn Spuren eigentlicher Lavaströme
findet man dort in der Nähe nicht, sondern allein weiter
südlich bey Capo di Bovenach dem Albaner-Gebirge
zu (2). Aber die vulcanischen Tuffe liegen von
1} Voyages -physiques et lithologiques dans la Campanie,
suivies d'un mèm. sur la constitution physique de Rome, trad,
du Wise. ital. par le Gén. Pommer eu il. Paris 1801. T. 2.
p. 231. f.
2) L . v. Ruch geognost. Beob. auf Preisen. Bd. 2. S. 5 — 66.
G. Rrocchi dello stato fisico del Suolo di Rvma. Pi-oma
1820. 8. — De s s e lben Osservazioni sulla corrente di lava
di Capo di Rove etc. in Bibliot. ital. T. 7. p. 102.— Leonhard's
Taschenb, für -d. ges. Mineralogie. Jahrg. 9, S. 126,
u. 13. S. 475.
Cap Mi s e n o bis Rad i co f an i regelmäfsig über die
weitesten Flächen verbreitet (1). Vonwarmen Quellen
im Umkreise von Rom bestehen zwar ältere Sagen,
doch sind die Quellen selbst verschwunden (2). Auch
noch östlich von Ti v o l i ziehen sich Niederlagen von
vulcanischen Substanzen bis tief in die Thäler der
Apenninen (3).
So sehr auch Rom selbst den Erderschütterungen
unterworfen ist; so weis man doch von eigentlich vulcanischen
Phänomenen daselbst und in der Umgegend
in neuerer Zeit Nichts. Eine einzige Nachricht von
einer Erscheinung, die eine nähere Aehnlichkeit mit
einem vulcanischen Ausbruche gehabt zu haben scheint,
hat die Ueberlieferung aufbewahrt, aber auch diese ist
in grofses Dunkel gehüllt. Es ist diese dié von einigen
Römischen Schriftstellern (4) gegebene Erzählung,
dafs (im J. 392 n. Erb. R.) in der Mitte des Forums sich
eine Kluft aufgethan habe von solcher Tiefe, dafs alle
Versuche sie auszufüllen vergeblich gewesen wären;
dafs der Ausspruch der Götter dahin ausgefallen wäre,
die Kluft könne nur durch Ausfüllung mit demjenigen,
wodurch das Römische Volk am Meisten vermöge, wieder
geschlossen werden; und dafs sich hierauf Marcus
Curtius, ein Jüngling, in welchem Römische Tapferkeit
und Selbstverläugnung personifxcirt waren, mit
Pferd und Rüstung in den Schlund gestürzt, und da-
,1) Rr o c c h i in Bibliot. ital. T. 7. p- 117.
2) Rr oc chi Suolo di Roma, p.,2 7— 31.
3) De r s e l b e in Bibliot. ital. T. 14. p. 363. f.
4) Livius L. 7. c. 6. — Valerius Maximus L. 5. c. 6 , 2. —>
Plinius II. N. L. 15. c. 18. (20). —- * Dionys. Halicarn.
u. s. w.
X 2