die Ungarn betroffen haben, sind in den Oesterreichi-
schen Ländern am Fufse der Alpen mitempfunden worden,
wie die vom 25* Januar 1348» vom 7* September
1590 und vom Februar 1815. Im J. 1620 litt Oes terr
e i ch, im J. 1667 Ty r o l und Salzburg , 1670
7- Julius Hal l im Inn t hal e , mit mehreren Wiederhohlungen
in demselben Jahre an denselben und andern
Puncten desselben Thaies; 1690 vom 19. bis 21- Fe>
bruar Laybach in Krai n, und 24 November Vi l l
a ch , Klage n fu r t und Wi en zugleich, von Erdbeben,
die auch sonst noch in weiterem Umfange empfunden
wurden. Dafs IJdine in alter Zeit viel von
Erdbeben gelitten, haben wir schon oben (S 750» zugleich
mit dem dagegen angewendeten Schutzmittel,
erwähnt. F r i a u l wurde 1715 28. Februar erschüttert;
am 3. Julias 1751 empfand man Erdstöfse zu
St. Pö l t en, 1779 18- November zu Tr i e s t e , 1785
31. Jan. zu Kl a ge n f ur t , 20- April zu Fiu.me,
23. Julius in Ober ö s t e r r e i c h , am 26- in Trient ,
im Februar 1804 in Steyerraark, 13- Junius in
Kl a g e n f u r t , 1805 24. Julius zu E i s ene r z in
Steyermzrk, 1809 im December u. 1812 im Februar
in Oesterreich, 1812 ini Julius und im December in
St e ye rmark, und in derselben Provinz 1816 im März
und April und 1819 im Februar. Diese Erschütterun*
gen waren grofsentheils schwach, einige wenige Bey-
spiele findet man darunter , wo wirklich Zerstörung
dadurch angerichtct worden ist. Aus der Gegend im
Norden der Alpenkette, welche wir als am wenigsten
den Erschütterungen ausgesetzt bezeichnet haben, sind
uns nur einige wenige Nachrichten von solchen Erscheinungen
vorgekommen, die zu München und
Landshut am 24- Junius 1750» 27- August 1787 und im
April 1819 wahrgenommen worden sind, und ihrer Seltenheit
wegen d o rt grofses Aufsehen erregt haben. Die
wenigen Beyspiele aus dem östlichen S c h w a b e n haben
w ir oben angeführt.
Die hohe Centralkette der Alpen, w e ite r gegen
Westen von T y r o l durch G r a u b ü n d e n u n d die
übrige S c h w e i z , b ie te t im In n e rn ih re r grofsen
Bergmassen w en ig von den hieher gehörenden Erscheinungen
dar. Die Ausbrüche der warmen Quellen ze igen
sich vornehmlich n u r in einem grofsen Umkreise
um die Centralmasse dieser G eb irg e, n ic h t w e it von
ihren F ü fsen , oder in sehr tiefen Thalschluchten. Diesen
grofsen Umkreis bezeichnen ungefähr die w a rm en
Quellen vom M a sm e r - oder V a lm a s m e r - B a d im
Ve l t l i n , M a r t i n s b a d bey dem Dorfe M o l i n a u n weit
B o rm i o , die warmen S chwefelwasser-Quellen
bey M a l e s c o zwischen L o c a r n o u nd D o m o d ’ O s -
so 1 a , das P f e f f e r s b a d i n S a r g a n s , B a a d e n im
Aa r g a u , S c h i n z n a c h ebendaselbst, W e i s s e n -
b u r g im N i e d e r - S i m m e n t h a l , F r u t i n g e n im
E n g s t l e n t h a l , die warmen u n d Schwefelwasser-
Quellen zu L e e n s i n g e n am T h u n e r - S e e , die
Schwefelwasser u n d die Wasserstoffgas- Ausströmungen
bey B e v i e u x , die warmen Quellen im B a g n e t h a l ,
Welche durch Lavinen versch ü ttet w o rd en s in d , die
zu L e u k und die zu B r i g im W a l l i s . Die letzteren
u n d die zu F r u t i n g e n liegen dem Hochgebirge
am näch sten , liegen aber a u c h , so w ie die Quellen
von P f e f f e r s , in den tiefsten Spalten desselben. E inige
dieser tiefsten E in schnitte des Gebirges sind es
auch, in denen sich vorzugsweise u n d fast allein in
der Alpenkette Erderschütterungen ereignen, w ie im
Wa l l i s , in den Gegenden von Ai g l e und F r u t i n g
e n , in den Herrschaften S a x u n d E g l i s a u u. s.
Veränd. d. Erdfl. Bd. II. Y