Alhama und Ar chena; eine mineralische Quelle
von niedriger Temperatur entspringt bey Ardales unweit
Malaga, eine andere, Amarga, entquillt dem
Berge St. Anna bey Cad i z, von welchem die Schwefelgruben
von Coni l nicht weit entfernt sind; in
Mancba ist die Quelle von Pu e r t o l l ano zwischen
Al inaden und Ciudad Real bekannt; Cuenca enthält
die berühmten Bäder von Sac edon und von
T r i l l o . Die nördlichsten sind die warmen Quellen
von Arnedi l l o in der Provinz Soria.
Por t u g a l ist, nach Verhältnifs seines geringen
Flächenraums, noch reicher an Mineralquellen als Spanien.
Das Gränzgebirge von Algarve enthält deren
mehrere; darin sind die von M onchique vorzüglich
berühmt und von Kranken besucht. In der Nähe von
Li s sabon und Santarem sind mehrere warme
Quellen. In Estremadura sind die von Caldas da
Raynha unweit Ov i ed o , und die bey Tor r e s v e-
dras bekannt; in Be i ra die von S. Pedro de Sal
u. s. w.
Thatige Vulcane enthält die Pyrenäische Halbinsel
nicht. Die gewaltige Masse von Urgebirgen, die dort
auf der Erdrinde lastet, ohne Durchgänge für die elastischen
Erzeugnisse des vulcanischen Processes often
gelassen zu haben, scheint aber dennoch einen Theil
der grofsen Werkstätte dieses Processes unmittelbar zu
bedecken; denn sie wird immerfort, bald nach längeren
, bald nach kürzeren Zeiträumen, durch denselben
bewegt und erschüttert, und die immer wiederkehrenden
Versuche der unter ihr sich entwickelnden Gasarten,
sich Auswege zu bahnen, haben dort wiederhohlte
oft äufserst heftige Erdbeben hervorgebracht.
Auch diese trafen vornehmlich die südlicheren
Theile der Halbinsel, sehr selten und nur in geringer
Stärke die nördlicheren. Die Orte und Gegenden, welche
am öftersten und stärksten darunter gelitten haben,
sind: die ganze Sü dküst e von Spani e n , besonders
Malaga , Gibra l ta r , Cadi z , und vor Allen
die Gegend von L i s s abon . Im Jahre 1350 erfi tt L i s -
sabon Erdbeben; 1357 Sevi l l a zugleich mit mehreren
Orten in Spanien ; 1523 Granada zugleich mit
Un te r- I tal i en; 1531 26- Januar Lissabon zugleich
mit einem Theile von Spa n ie n und der No rdk üs t e
von Africa; 1551 und 1660 einige Gegenden von
Spanien, dieses letzte Erdbeben erfolgte am 9. Ju-
nius, also nur wenige Wochen vor eitlem Ausbruche
des Ve suv ; 1667 im December Opor to; 1680 Malaga;
1719 6- März V i l l a nova in Al g ar ve ; 1723
derselbe Ort;' 1750 im August Gibral tar; 1752 im
Januar, März und Mai Por tuga l , besonders die Gegend
von Coimbra, zugleich mit mehreren heftigen
Bewegungen auf Inseln und Küsten des'Mit tei l än-
dischen Meeres.
Von dem grofsen Erdbeben, das am 1 . November
1755 Lissabo.n zerstörte, haben wir schon oben einiger
Umstände erwähnt, welche die Verbreitung seiner
Wirkungen in die östlicheren Gegenden und in das
Mittelländische Meer beweisen. Wir können uns aber
nicht versagen, hier noch Mehreres davon nachzutragen
was diese grofse Naturerscheinung selbst näher
charakterisirt, und die Verbreitung ihrer Wirkungen
nach mehreren Seiten hin auf das augenscheinlichste
darthut. Wir folgen dabey vorzüglich Kant (i), des-
1) 1mm. Kant, Geschichte u. Naturbeschreibung der merkwürdigsten
Vorfälle des Erdbebens, welches am Ende des
1755. Jahres.einen grofsen Theil der Erde erschüttert hat.