«er Stadt sich ein solches Erdfeuer findet (i), scheint
uns eine von aller Wahrscheinlichkeit entblöfste Hypothese.
Sümpfe sind eine nur der Oberfläche angehörende
Erscheinung, und eine unter dem mächtigen
Drucke eines Bergfalles begrabene vorher sumpfige Gegend
wird kein Sumpf bleiben, da ihr kein Wasser
mehr zugeführt werden, und unter einem solchen
Drucke ein stehendes Wasser nicht bleiben kann, sondern
das sich vielleicht dort einfindende nothwendig irgendwo
Auswege suchen mufs. Von unterirdischen
Sümpfen hat man wohl nie gehört.
Noch eine andere Erscheinung begleitet diesen
Zug, welche ebenfalls dazu dient, seine Eigenthüm-
lichkeit zu bezeichnen, nähmlich die der sogenannten
Salse, auch Gorgogli, JBollitori, Luf t vul cane genannt,
die mit denen der Macalubi in Sicilien u. s.
W. übereinkömmt. Von diesen finden sich mehrere
auf einem mit der Richtung der A'p e n n i neu-Kette
parallel laufenden und zu dem nördlichen Fufse derselben
gehörenden Striche, von der Gegend von Im ola an
bis in die von Parma: als bey Im ola, Sassuno
(südwestlich von Bo l o gn a ) , Main a , Ni rano ,
Mo n t e -Gi b b i o , Sas suo l o , Que rzu o l a , Ca-
s o l a im Mo d e n e s i sehen und Tor r echi a r a im
P arm es ani sehen (2). In der Nähe einiger dieser
Orte sind auch Erdölquellen«
1) V o l t a in Mem. della Soe. italiana. T. 2. p. 9Q0. —1
Sammlungen zur Physik u. Naturgeschichte (herausg. v.
Gehler). 33d. 4* S. 600.
2) Einige der so eben angeführten Schriften, desgl. Pl inins
H. N. Li. 2. c, 107 '(111). — Spallanzani Reisen. Th. 5.
c. 41. der teutschen Uebers. — Mèn a r d de la Groyo
im Journ. de Phys. T. 86, p. 254. 342. ti. 417.
Nördlich von den Apen n inen unterbricht das
„rofse Thal des Po mit seinen breiten Niederungen die
Gebirgszüge aller Art. Aber jenseit dieses Thaies, sobald
der Boden wieder ansteigt, erheben sieh wieder
Basaltgebirge und mit ihnen erscheinen auch die warmen
Quellen von Neuem. Diese letzteren vorzüglich
am östlichen Ende der Vorgebirge der Alpenke t t e ,
bey St. Mich e l und Caldi e r o im Ve r o n e s i-
schen, und bey Abano amFufse der Euganeen(x) .
So viel die auf der südlichen Seite der Alpen befindlichen
Berge betrifft, in denen eine vormals vulcanische
Beschaffenheit erkannt werden will; so sind darüber
die Meynungen der Naturforscher getheilt gewesen,
besonders während der gröfsten Hitze des Streites zwischen
den Vulcanisten und Neptunisten. Dafs mehrere
von den von der Parthey der Ersteren angeführten
Puncte, in welchen sie eine vulcanische Einfassung
des südlichen Füfses der Alpen zu erkennen glaubten,
wenigstens Basalt - und Phonolith-Berge sind, ist jetzt
keinem Zweifel mehr unterworfen ; einige dieser
Puncte indessen erwarten noch nähere Untersuchung (2).
Wir dürfen nicht unterlassen, sie aufzuzählen; von
Ost nach West reihen sie sich in folgender Ordnung
an einander.
Die östlichsten sind die bekannten Euga ne en
bey Padu a , über deren altvulcanische Natur wohl
1) L . v. Buch in den Abh. der Berl. Akad. J. 1812 >—■ 13.
S. 138.
2 ) K. ülr. v. Salis-Marschlins Beyträge zur Untersuchung
der U.eb erbleib sei erloschener Vulcane innert dem Gebiete
der Alpen. In der Alpina von Salis u. 'Steinmütter. £d, 3.
S. 308 (E in ganz Neptunischer Aufsatz).