nem B o d en , der noch heu te trockenes Land is t, was
au ch , w ie w ir gesehen h a b e n , Tacitus sag t, darüber
ist man jetzt wohl einig ( i) . Alles, was einige Reise
n d e v o n T rüm m e rn , die man u n te r dem Wasser gesehen
haben w ill, be rich ten , scheint blofs au f Täuschung
zu beruhen.
Keiner von den angeführten Schriftstellern giebt
die zwey verschiedenen Wirkungen als Folgen eines
u n d desselben Phänomens a n , u n d selbst Strabo
scheint n u r im geographischen Zusammenhänge die
Begebenheit yon dem Untergange der Städte dem
Berichte des Eratosthenes hinzuzufügen. Indessen
mufs man doch fü r wahrscheinlich h a lte n , dafs
zwischen beyden Begebenheiten eine nahe und
vielleicht eine Causalverbindung statt gefunden hat.
Gewifs ist es m e rkw ü rd ig , dafs, nach Moses Bericht,
das Thal S i d d im wenige Jahre vor dem Untergange
der fü n f Städte noch als Thal bestanden hat. Es ist
ferner w o h l zu bemerken, dafs Moses, der dieses Thal
n e n n t, die Thatsache seiner Verwandelung in einen
See u n d die Thatsache des Unterganges der Städte anfü
h r t, zw a r bey der letztem auch die Art w ie der
Untergang erfolgte beschreibt, aber von der Art,
w ie die Umwandelung des Thaies in einen See geschehen
, nichts Näheres angiebt. Daraus möchten w ir
schliefsen: —• en tw ed e r, dafs diese Umwandelung
n ich t plötzlich, sondern nach u n d nach; in einem
n ich t zu kurzen Zeiträume erfolgt seyn mag; so dafs
das in physicalischen Kenntnissen noch n ich t w e it vorgeschrittene
Menschengeschlecht vielleicht n ic h t im
1) Seetzen in v. Zach's Monatl. Corresp.’ Bd. 18 S. 440. —
Josephns und mehrere der rorherangeführten Schriftsteller.
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Stande w a r , sich den eigentlichen Grund dieser Umwandelung
deutlich zu machen, u n d den Anlafs dazu
in einer Begebenheit einer frühem Zeit, der Zerstörung
Sodoms und der umliegenden Gegend zu su ch en ;
— oder au ch , dafs die Folge der einen Begebenheit
aus der andern eine allgemein bekannte u n d angenommene
Sache w a r , die n ic h t besonders erzählt z u w e rden
brauchte.
Dafs aber die Umwandelung des Thaies in einen
Salzsee die Folge der Zerstörung Sodoms u. s. w . ge-?
Wesen seyn k ö n n e , dafür lassen sich in der Beschaffenheit
der Gegend selbst allerdings Gründe finden. E ine
Bedenklichkeit gegen diese Vorstellung lag in früherer
Zeit d a rin , dafs man sich die Frage n ich t zu beantworten
w u f s te , w o h in der J o r d a n , der je tz t m it seinen
Nebenflüssen das T o d t e Me e r n ä h rt, ehemals gekommen
seyn k ö n n e , w e n n der See der ih n verschlingt
n ich t vorhanden w a r. E in Paar solcher
Flüsse, w ie der J o r d a n u n d der A r n o n , die n ich t
zu den ganz unbedeutenden gehören, u n d deren Lauf
von der Quelle, bis zu ihrer heutigen Mündung in diesen
See zwanzig geographische Meilen b e träg t, mufs,
wenn es sich n ich t in einen See v e rlie rt, dessen grolse
Oberfläche die Verdünstung der immer zuströmenden
Wassermenge gestattet, sich entweder in ein Meer
oder in unterirdische Räume stürzen. Diese Bedenklichkeit
ist durch die interessantesten Beobachtungen
einiger besonders neuerer Reisenden gehoben worden.
Diese haben gezeigt, dafs von der Spitze des A i l a n i -
t i s e h e n B u s e n s d e s R o t h e n M e e r e s , u n d u n gefähr
in gleicher verlängerter R ichtung m it demselben,
sich eine Vertiefung des Landes, einem trockenen
Stromthale ä h n lic h , bjjs in die Gegend am südlichen
Ende des T o d t e n Me e r e s h in z ie h t; sie w ird von