Anschwellen des Oceans verbunden war, dafs seine
Wellen die ganze Stadt La Concepc iom übterflüthe-
ten, und auf die fürchterlichste Weise verwüsteten.
Auch der Ausbruch des Vulcans von Pe teroa
am 3. Deeember 1760 gehört zu den gröfseren Erscheinungen
der Art in diesem Lande. Der aiteVülcan bildete
sich damals einen neuen Krater, ein ihm benachbarter
Berg spaltete sich in der Mitte auf eine etliche
Meilen lange Strecke; diefs geschah unter einem
fürchterlichen Getöse, das man durch das ganze Land
hörte. Die in grofser Menge ausgestofsene Lava und
Asche erfüllte die nächsten Thäler, und verursachte ein
Steigen des Wassers im See Tin g i r i r i ca, das mehrere
Tage dauerte. Der Lauf des FlussesL on tu e Wurde
zehen Tage lang unterbrochen, da ein Stück des Berges
in sein Bett gestürzt war. Die Erdstöfse, die
diesem Ausbruche vorausgiengen., thaten keinen Schaden
(1). Da« neueste bekannt gewordene Erdbeben in
Chi l i ereignete sich am 19. November 1822 ♦ und war
für St. J ag o , Valparai so und einige andere Orte
«ehr verwüstend.
Bey einem der gröfseren Erdbeben im sie-
benzehenten oder achtzehenten Jahrhunderte soll der
Boden des Meeres nicht weit von der Küste von Chili
erhoben, und eine Bank gebildet worden 6eyn (2).
1) Nach Mo lina *
2) R a s p e -de novis insulis p. 120. Er citirt Hook' s posthumous
works p. 300. Dieser citirt: Jos. da Co s ta in
P a rc h a s Pilgrimes; aber bey d a C o s t a soll davon
Nichts enthalten seyn, daher R a s p e -ein Einschiebsel
bey Pur chas vermutliet.
4.
P e r u .
Von dem Vulican von Copiapo an bis zum San-
gay in Q u i t o , also auf eine Erstreckung von fünfundzwanzig
Breitengraden, findet sich ein einziger thä-
tiger Vulcam, der von Ar equi pa unter 17° S Br. ungefähr
Einhundert geographische Meilen vom Vulcan
von Cop iapo und Einhundert und fünfzig von dem
San gay entfernt. In diesem ganzen grofsen Landstriche,
dem Königreiche Peru, ist indessen- die Ande s-
Ke t t e von gleicher geognostischer Beschaffenheit wie
in den* südlicher und nördlicher liegenden Theilen.
Siebestehtaus Urgebirge, dessen höchster Kamm fest
überall mit Basalt, Mandefstein, Phonolith und porphyrartigen
Gesteinen bedeckt ist, und sich an mehreren
Puncten , besonders von Cusco an gegen Süden,
bis in die Region des unvergänglichen Schnees erhebt ( 1).
Sie enthält warme Quellen, wie z. B. die Bäder bey Maria
Fl ores , und bey Paria westlich von Pot o s i ,
und Mineralwasser, wie z.B. die Quelle bey Guanca-
Ve l ic a , die gleich den Quellen von Tabr i z in Persien
eine so bedeutende Masse von Stein absetzt, däfs
Bausteine von ihrem Niederschlage gewonnen werden
(2).
Wie C h i l i so-ist auch P er u, und noch weit mehr
den Erdbeben unterworfen. Hier, sagt man, vergeht
fest keine Woche , ohne dafs man Bewegung des Bo-
1) Humb o l d t Ideen nnd Nafurgem. S. 144—146.
2) Hist. gin. des Voyages T. 19. p. 307.