Casanay auf 3 bis 4000 Töisen weit von W nach 0
erstrechen. Erdbeben haben den Boden dieser Ebenen
zerrissen (i). — Zwischen Turniero und Maracay
in den Tftälern von A r a g u a entspringen die warmen
Quellen von Onoto aus dem Granit (2). — Bey San
Di e g o in Neu-Bar, celona sind die warmen Quellen
d e l Prov i s o r ; bey Ne u -Ba r c e l ona selbst die
-Warmen Quellen des Bri gant i n 43» 2’ der hundert-
theiligen Scale (3). — Nördlich von den Inseln Ca-
r a c c a s entspringt an einer seichten Stelle des Meeresbodens
eine Quelle von Erdöl, deren Geruch so weit
empfunden wird, dafs er den Schiftern als Warnungszeichen
gegen die Untiefe dient (4).
An der Südseite des Bechens von Cumanacoa ,
an dem Berge C e r r o d el Cu ch i v a n o , scheint die
Bergkette wie durch ein Erdbeben zerrissen zu seyn.
Der Spalt, Ri s c o de l Cu ch i v a n o , den man dort
sieht, ist in einer Länge' von mehr als Einhundert und
fünfzig Toisen von senkrecht abgeschnittenen Felsen
eingeschlossen. Ein Strom, der R io Jagua, fliefst
durch diesen Spalt. In den Wänden desselben befinden
sich zwey Höhlen, aus denen zuweilen Flammen
hervorbrechen, wie es scheint, einige hundert Fufs
hoch. Bey dem. letzten Erdbeben, das Cumana traf,
war diese Erscheinung von einem dumpfen unterirdischen,
lange anhaltenden Geräusche begleitet. In
der Regenzeit soll sie am häufigsten, und seit dem
December 1797 öfter als vorher Vorkommen. Da der
Cu ch i v a n o in seiner Masse -— er ist ein Kalkberg—1-
1) Humb o l d t Ebendaselbst S. 307 u. 447.
2) 3) Ebenda». Th. 2. S.'83.
4) Eb’endas. Th. 1, S. 533. u, Tb, 2.. S. 83.
keinen Grund darbietet, die erste Ursache dieser Erscheinung
in ihm selbst zu suchen ; so ist Herr von
Humboldt der Meynung, dafs man sie tiefer zu suchen
habe, wie man die Erderschütterungen in den Apen-
ninen nicht den Entzündungen der Asphalt- und Erdharzlager
in diesem Gebirge zuschreiben kann. Er
macht zugleich darauf aufmerksam, dafs diese und andere
unterirdische feurige Erscheinungen sich gerade
seit dem grofsen Erdbeben vomlahre 1797» zugleich mit
schwefligen Ausdünstungen bey Macarapan und
Erschütterungen an Orten, an denen Etwas der Art
vorher nicht empfunden worden war, in der dortigen
Gegend gezeigt haben , und dafs ihre Bewohner anfien-
gen zu fürchten, ihr ganzer Boden möge in eine unterirdische
Gährung gerathen sèyn , und drohe ihnen mit
einer Katastrophe, welche dann auch im J. 1812 wirklich
erfolgte (i). Während des Erdbebens vom December
1797 brachen auch bey CumanaCoa am Ufer der
Manzanar e s und zu Ma r i qui t a s auf dem südlichen
Ufer der Bucht von Car iaco Flammen aus
der Erde hervor (2). — In derselben Bucht bey Matt
i g u arez quillt Erdöl aus Glimmerschiefer, und auf
dem Boden derselben sind warme Quellen ; eben dergleichen
entspringen bey I r a p a am nordöstlichen End-
puncte von Neu-Anda lus i en zwischen den Flüssen
Caribe, Soro und Yaguarapayo (3). — Dicht
an der Nordküste zwischen dem Berge von Pari a und
der Stadt Car i ac o , südlich von San José und Ca-
rupano befindet sich ein Luftvulcan auf einem, wie
man sagt mit Schwefel durchdrungenen, Thonboden.
13 Voyage Relat. hist• T. 1. p. 387 — 394. a. T. 2. p. 82 f.
2) 3) Ebendaselbst.