ta tsle ite r, da Cs män die gröTste Schwierigkeit finden
m u fs, Verhältnisse im In n ern der Erdrinde auszusinn
e n , welche eine so vollkommene Isolirung einer
grofsen Menge von elektrischer Materie bewirken
k ö n n te n , dafs d ad u rch Entladungen en tstü n d en , die
fähig w ä re n , die furchtbaren Erscheinungen der Erdbeben
hervorzubringen. Man is t daher ganz davon zurückgekommen
, das Phänomen des Erdbebens aus elektrischen
Wirkungen erklären zu w o llen ; u n d die bew
äh rte sten Physiker haben diese Erklärungsweise aufgegeben.
Beobachtungen , die man h ie u n d da gemacht
haben w ill, u n d die a u f einen Zusammenhang
zwischen elektrischen Erscheinungen in der Atmosphäre
u n d Erdbeben deuten sollen, scheinen entweder
a u f Täusch u n g u n d Vorurtheil zu b e ru h e n , oder sind
wenigstens bey w e item n ic h t genügend c o n sta tirt, um
Schlüsse au f diesen Zusammenhang daraus z u ziehen.
In T e r r a f i rm a z. B. h errscht w irk lich die Mey-
n u n g , dafs dort die Erdbeben häufiger w ü rd en in Jahren
in denen die elektrischen Explosionen seltener wären,
Herr von Humboldt ( i) aber hält dafür, dafs diese
Meynung durchaus n ich t genügend durch die Erfahrung
u n te rs tü tz t w e rd e , u n d dafs s ie ,w o h l n u r eine von
Halbgelehrten aufgebrachte sey, die besonders in dem
Lande Franklin's, w o die E lek tric itä t in besonderem
Ansehen ste h e , ein gewisses Gewicht erhalten haben
möge.
Als späterhin die Entdeckung des merkwürdigen,
E lek tric itä t erzeugenden Galvanischen Processes gemacht
w u rd e , glaubten mehrere Naturforscher, in diesem
eine Unterstützung der elektrischen Theo rie der
Erdbeben zu finden. Indessen auch der Galvanismus
1} V oyages aux Terres équinox. T. 2. J. 6.
scheint keine klaren Vorstellungen zu g ew äh ren , w e n n
man ihn allein als Grundursache dieses Phänomens aufstellen
will- Unstreitig befanden sich schon die Alten
mit ihren dunkeln Andeutungen u n d Vermuthungen
auf dem richtigen Wege zum Auffinden wenigstens der
nächsten Ursache desselben, u n d n u r die Unvollkommenheit
ih re r Kenntnifs von den Stoffen, Welche in
den chemischen Processen der Erde u n d der Atmosphäre
wirksam sin d ; h inderte sie, in dieser Erklärung
etwas w e ite r v o rzüschreiten, u n d folgerechte Schlüsse
auf die entfernteren Ursachen zu wagen. Dem letzten
Jahrhunderte erst w a r es Vorbehalten, sich eine genauere
Kenntnifs dessen, was die Griechen TIvivpä und die
Römer Spiritus n an n ten , zu verschaffen. Man k en n t
jetzt die mannichfaltige Zusammensetzung von e l a s t i s
c h e n , d e r L u f t i n d e r u n d d u r c h d i e w i r l e ben
ä h n l i c h g e b i l d e t e n S t o f f e n oder sogenannten
l u f t f ö r m i g e n F l ü s s i g k e i t e n , ih re
eben so mannichfaltige E inw irk u n g au f alle, auch
die festesten K ö rp er, u n d die grofse Kraft ih re r Expan-
sibilität. Man hat das Wasser n ic h t n u r in einfachere
Bestandtheile, welche die Grundlagen solcher elasti-1
sehen Flüssigkeiten s in d , zerlegen g e le rn t; sondern
man weifs a u c h , dafs seine durch die blofse Wärme
bewirkte Auflösung den Wasserdampf hervorbringt,
ein expansibles Wesen vom höchsten Grade der Elasti-
cität, durch deren Kraft ungeheuere Wirkungen h ervorgebracht
werden k ö n n e n , ' den gröbsten Lasten das
Gleichgewicht gehalten w e rd en kann. Man k en n t
keine Kraft au f der Erde u n d in der Atmosphäre» w e lche
die Kraft der Dämpfe u n d der expansiblen Substanzen,
Gasarten g en an n t, überträfe. Dabey h a t man
sich durch Versuche überzeu g t, dafs diese Gasarten
Wirklich aus dem Wasser u n d aus einem T heile der an-
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