gröfsten Veränderungen, welche vulcanische Wirkungen
in der historischen Zeit verursacht haben.
Man ist daher genöthiget anzunehmen, dafs der
vulcanische Procefs in einer hinter der historischen zurückliegenden
Zeit sich zum Theile auf eine andere
und gewifs auf eine weit s tärke r e Weise gegen die
Erdoberfläche geäufsert haben mag, als man seit der
historischen Zeit wahrgenommen hat.
Dafs er sich auf eine ande r e Weise geäufsert haben
müsse, beweisen die Basaltischen Bildungen und
Erhebungen; denn solche Phänomene wie diejenigen
nothwendig gewesen seyn müssen, welche diese Bildungen
hervorgebracht haben, sind in der historischen
Zeit an keinem der vulcanischen Puncte der Erdoberfläche
wahrgenommen worden. Bey den Basaltischen
Erhebungen zeigen sich nur äufserst selten kraterähn-
liehe Oeftnungen, und da wo sie sich zeigen, wie
z. B. an einigen basaltisch erhobenen Inseln, sind sie von
den eigentlichen Ausbruchs Kratern der noch thätigen
Vulcane wesentlich verschieden, wie Herr von Buch
gezeigt hat. Weit häufiger zeigen sich vielmehr die
basaltischen Erhebungen so, dafs andere Gebirgsmas-
sen durch mehr oder weniger lang gestreckte Spalten
auseinander getrieben worden zu 6eyn scheinen, in
welchen sich die basaltischen und ähnliche Massen zu
einer oft beträchtlichen Höhe emporgedrängt haben.
Diese Verschiedenheit der basaltischen Erhebung von
den Wirkungen anderer und solcher vulcanischen Ausbrüche
wie sie noch jetzt beobachtet werden, und der
Mangel des Kraters bey der basaltischen Erhebung
scheint anzudeuten, dafs bey jedem Ausbruche welcher
Basalt und ähnliche Massen emportrieb, die Erscheinung
an der Stelle wo dieser erfolgte jedesmal mit einer
solchen Erhebung beendigt war, und dafs folgende
ähnliche Durchbrüche oder Erhebungen immer an anderen
Puncten geschahen. Dieses könnte vielleicht daher
rühren, dafs die Gasarten, durch deren Kraft eine
solche Erhebung bewirkt wurde, mit jedem Ausbruche
dieser Art entwichen (wie bey jedem andern) und er
dadurch für den Augenblick beendigt wurde, dafs aber
die dabey aufgerissene Spalte durch die darin emporgetriebene,
von eigentlicher abfliefsender Lava wesentlich
verschiedene, basaltische Masse sogleich verschlossen,
und zwar wegen der Dichtheit und Gröfse solcher Massen
so dicht und dauerhaft verschlossen wurde, dafs
an der Stelle der Erhebung ein weit gröfserer Widerstand
gegen die inneren Kräfte hervorgebracht wurde,
als an anderen nur mit weniger mächtigen, geschichteten
und zerklüfteten Flözschichten bedeckten Puncten
der Erdrinde. Dadurch können die im Innern entwickelten
Gasarten genöthiget worden seyn, bey folgenden
Ausbrüchen jedesmal einen andern Weg zu nehmen.
Daher können also in den Gegenden, denen dieses
Phänomen eigenthümlich war, die zahlreichen, einzelnen
und unter sich an der Oberfläche nicht unnaittelbar
zusammenhängenden Kuppen, Ausfüllungen und
sogenannten Gänge von Bas.alt und dergleichen entstanden
seyn.
Dafs aber der vulcanische Procefs in der Urzeit
sich gegen die Oberfläche auch auf eine stärkere
Weise als in der historischen geäufsert haben müsse,
das läfst sich aus der Gröfse und Verbreitung derDenk-
male die er hinterlassen hat schliefsen. Die gröfsten
Veränderungen auf der Erdoberfläche, welche vulcanische
Ausbrüche und Erdbeben in der historischen Zeit
hinterlassen haben, sind gering— sind Nichts, kann man
von den meisten sagen — gegen die basaltischen Erhebungen
und ähnliche Phänomene, welche man jenen altvul-
Veränd. d. Erdfl. Bd. IL A a