Dolomit mit grünem Glimmer und arideren krystallisir-
ten Mineralien bestehen, ist die auf nicht schwachen
Gründen beruhende Vermuthung aufgestellt worden,
dafs sie der durch vulcanische Einwirkung veränderte
KalksteinderAppenninen seyn könnten (1), und Beobachtungen,
welche Herr v. Buch neuerlich über Dolo-
xnitfelsen in Tyrol angestellt hat, unterstützen diese
Vermuthung. 5) Es sind vulcanische Ausbrüche im
Meere entstanden, welche neue Inseln gebildet haben,
an Stellen wo das Meer die gröfsten Tiefen hat, wie
z. B. bey den Azorischen und Canarischen Inseln (c). —
6) Es besteht unverkennbar ein nicht blofs zufälliges
Zusammenwirken, eine constante Verbindung zwischen
den vulcanischen Ausbrüchen und den Erdbeben durch
sehr beträchtliche, mehrere Hunderte, ja Tausende von
Meilen einnehmende Erdstriche, und zwischen einzelnen
Puncten der Erdoberfläche, die eben so weit von
einander entfernt, ja durch grofse und tiefe Meere getrennt
sind. Dieser Zusammenhang, diese Wechselwirkung
würde schlechterdings unerklärbar seyn,
wenn man den Sitz der vulcanischen Gährung in den
jüngeren Gebirgsarten, oder überhaupt nur nahe an
der Oberfläche, und in den Regionen der Erdrinde, von
welchen dieMenschen bis jetzt einige Kenntnifs erlangt
haben, annehmen wollte.
Eine siebente Thatsache, wenn sie gleich den Gedanken,
dafs die vulcanische Gährung blofs in grof-
sen Tiefen vor sich gehe, nicht unmittelbar beweist,
verdient doch hier auch berücksichtigt zu werden:
d ie Zu n a hme der e i g e n t üm l i c h e n Wärme
1^ I V i l l . Thomp s on sur la nature des marbres vomis par
le Vesuve; in Biblioth. Britannique, T. 7. p. 40.
2) Humb o l d t Voy. T. 1. p. 169.
der E r d e in dem Ve r h ä l t n i s s e d e r z u n e h menden
T i e fe . Die darüber in unterirdischen
Räumen angestellten Beobachtungen (1) sind zwar
noch nicht in so großer Menge vorhanden, auch ihre
Resultate nicht so übereinstimmend, dafs sich schon
ein Gesetz des Verhältnisses dieser Zunahme daraus ableiten
lierse; allein das Resultat, dafs die Wärme der
Schichten des Erdballs mit der Tiefe ihrer Lage zu-
ninunt, und dafs diese zunehmende Wärme dem Erdkörper
eigenthiimlich, und von der Einwirkung der
Sonne, oder der Atmosphäre, unabhängig ist, dieses
Resultat ist schon nicht mehr zweifelhaft. Zu diesem
Allen kommt endlich noch das Phänomen der he i f s en
Quel len, welche fast durchgehends im Urgebirge
entspringen, und deren wir weiter unten ausführlicher
gedenken werden.
Die sechste unter den hier angeführten Thatsa-
chen, welcher Hr. von Humboldt eine besondere und
des Gegenstandes würdige Aufmerksamkeit gewidmet
hat, scheint uns von Allen die wichtigste zu seyn, und
wir glauben der folgenden Darstellung kein gröfseres
Interesse geben zu können, als wenn wir dieselbe darin
beständig vor Augen behalten.. Die Veränderungen,
welche die Vulcane auf der Erdoberfläche unter den
1) Das Wichtigste über diese Beobachtungen findet man in
folgenden Schriften: Journal des IVLines, Vol. 11, p. 517*
V. 13, p. 113. V. 16, p. 409. V. 21, p. 119. — v. Zach
Monatl. Corresp. B. 9 , p. 349. — Journal de Physique,
T. 62, p. 443. T. 87, P - 304. T. 91, p. 230. — Annales
des Mines, T .'l, p. 377. T. 2 , p. 59. — Abhandlungen
der physikal.Klasse der Akad. zu Berlin, v. d. JFJ". 1818 bis
19, p. 376. — Edinburgh Pkilosophical Journal, Vol.
1 , p. 134. V. 2, p. 376. V. 3, p. 286. — D e L a p l a c e
Traité de Mécanique céleste, T. 5* Livre 11, p. 19.