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S i l l a um fünfzig bis sechzig Toisen niedriger geworden
seyen; doch gründet sich diese Sage auf keine
wirklich vorgenommenen Messungen. Diese Si l la ist
ein Gneus- und Glimmerschiefer - Gebirge ( 1).
Im J. 1812 brach wieder auf der Insel St. Georg
der Boden zuf, und stiefs einen Lavastrom aus.
Von der Insel Corvo besteht zwar eine Tradition,
dafs auch sie einst aus dem Meere emporgehoben worden
sey; aber nähere Angaben darüber, so wie über
den Zeitpunct dieser Begebenheit, sind nicht vorhanden
(2).
1) Philos Transact. 1812. — Biblioth. britannique Nr. 404. —
H u m b o l d t V o y . 21 el. hist. T. 1. Ch. 1. p. 9. u . Ch. 2.
p. 171. T. 2. Ch. 14. p . 4. f. — G ilb e rt's Annalen. Bd. 42.
p. 405. —■ v. Buch in Abh. der Berlin. Akad. v. 1818 —19.
S. 60.
2) Harpe a. a. G. p .113. er citirt Mandeslo. p. 468»
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IIL H A U P T S T Ü C K
NÖRDLICHER GRÄNZBEZIRK DER GEGENDEN
UW DAS MITTELLÄNDISCHE MEER.
Es ist in dem vorhergehenden Hauptstücke gezeigt
worden, dafs vom Ca spi s ehen Meer e an, mitten
durch das Mi t t e l l ä ndi s che hindurch, bis in den
Ocean, und vielleicht bis zu den Azoren, eine Linie
besteht, auf welcher sich an mehreren Puncten permanent
thätige Vulcane und ausgebrannte oder ruhende
Vulcane befinden; auf welcher an anderen Puncten zuweilen
vulcanisehe Ausbrüche erfolgen; und auf welcher
die Erdbeben nicht blofs 6ich oft ereignen, sondern
— wie man unbedenklich sagen kann — eine gewöhnliche
dem Boden eigenthümliche Erscheinung
sind.
Es ist zugleich gezeigt worden, dafs zu beyden
Seiten dieser Linie, gegen Nord und Süd, die derselben
zunächst liegenden Gegenden zwar keine permanent
thätigen Vulcane besitzen, aber immer noch den Erdbeben
, und z w a r um so mehr und öfter, je näher sie
jener Linie liegen, unterworfen sind, und um so stärker
die Wirkungen derselben empfinden.