sert haben, wie t)ben von uns gezeigt worden ist.
Von den dort und an anderen Puncten der Schwe i z
empfundenen Erdbeben haben mehrere Schriftsteller
Verzeichnisse geliefert, unter denen das von E lie lier-
trand (i) das reichhaltigste ist. Die älteste Nachricht
die man hat, giebt Kunde von einem Erdbeben in Unt
e r -Wa l l i s im J. 563- Von anderen verdienen besonders
die bemerkt zu werden , welche die Schweiz zugleich
mit anderen entfernten Gegenden empfand. Dahin
gehören die Erdbeben von den Jahren 1117 mit
■mehreren Gegenden von Europa, 1170 mit S i c i l
i en, lfS3 und 1290 mit mehreren anderen Ländern,
1348 mit einem Theile von Schwaben, K ä r n t h e n,
S t eyermar k und Ungarn, 1394 mit einigen Nachbarländern,
1456 das Pays de Vaud mit Neapel ,
1531 mit Li s s abon, 1594 mit Neapel, 1600, 16.
September soll ein Erdbeben den Lauf des Rhône unter
Genf aufgehalten haben, 1682 ein grofser Tlieil
der S c hwe i z mit Savoy en, Lyon n o i s und Bour-
g o g n e , 1692 mit Theilen von T e u t s c hl a n d, F r a n k -
r e i ch und noch entfernteren Gegenden , 1721 desgleichen;
1755, 1. November und 9- December mit L i s s abon,
besonders fühlbar im Wa l l i s er lande. Von
der Gegend am Wal l en stü dt er See (also abermals
von einem ^tiefen Einschnitte in das Hochgebirge) behauptet
Ebel (2) dafs sie ganz besonders den Erdbeben
ausgesetzt sey, und dafs unter Anderen zu Mühl i -
horn vom September 1763 bis Mai 1764 fünfzig Erschütterungen
gefühlt worden seyen. Dort soll ihre
Wirkung hauptsächlich von dem Lint th a l in Gla-
1) S. die obenangefülirte Schrift.
2) Anleitung die Schweiz zu bereisen. Th. 4. S. 225. S.
auch Alpina, Th. 3. S. 311,
rus quer durch das Se rnf thal nach Mühl i h o rn,
von da über den See nach dem Quintenberge, durch
das obere To g g enb ur g in der Gegend von Wi ld -
haus, und westlich weiter durch die Landschaft S a x
wahrgenommen werden.
Der westliche u n d südliche Th eil der A lp .e n -
k e t t e , der sich d u rch S a v o y e n u nd P i e m o n t gegen
Süden fast in die Mittelmeerische Vulcanregion
hinein e rstre ck t, u n d sich m it seinem westlichen Abhänge
in das ganz vulcanische südliche F r a n k r e i c h
verflacht, enthält die w arm en ^Quellen von Ä ix in S a v
o y e n , die ab - u n d zunehmende m it unterirdischem
Getöse zu Tage kommende F o n t a i n e d e m e r v e i l -
les zwey Meilen von C h a m b e r y , die warmen Bäder
von V i n a d i o in der Piemontesischen Provinz C o n i ,
und die Bäder von A c q u i in M o n t f e r r a t .
Von Erderschütterungen längs dieser Kette finden
sieh häufige Beyspiele, u n d sie sind in diesen Gegenden
oft von n ic h t unbedeutender Stärke. S a v o y e n
litt davon zugleich m it P i e m o n t in den Jahren 1248,
1642, 1756, 1. F e b ru a r, 1803 im November, 1804 vom
\. bis 5- März. Bey dem Erdbeben vom 1. November
1755» welches in dieser ganzen Gegend mitempfunden
w u rd e , blieb die Salzquelle zu S a l i n s in T a r e n t
a i s e achtundvierzig Stunden lang aus, u n d brach
dann m it einer gröfsern Wassermasse als vorher w ied e r
hervor (i). Bey demselben E rdbeben sollen d ie 'w a rm en
Quellen, von A ix plötzlich erkaltet seyn, u n d erst nach
Verlauf von vier Tagen ihre gewöhnliche Wärme w ie der
erhalten haben (2). Im J. 1808 am S>. 9- 15- u n d 16.
1) Ebel über den Bau der Erde in dem Alpengeb, Tli. 1.
S. 191.
2) * D espines Essai sur la topographie d'Aix en Savoye.