halt (1); doch ist sie allerdings oft von Erdbeben betroffen
worden, nahmentlich wurde sie im J. 1750 erschüttert,
als mehrere Puncte der Küsten des Mittelländi-
sclien Meeres Erdstöfse empfanden. Lacedämon war
im Alterthume dafür bekannt, den Erdbeben unterworfen
zu seyn ( 2). Dort stürzte zur Zeit Anaximanders von
Mi l e t, und zwar — wie Plinius sagt — nach dessen
Voraussagung, ein Erdbeben einen Theil des Berges
Tayg e t o s herab, dessen Trümmer die Stadt Sparta
verwüsteten und zum Theile bedeckten. Vielleicht
war diese Begebenheit kein Erdbeben, sondern nur
ein Bergfall; bey einem solchen liefse sich wenigstens
die Voraussagung leichter erklären, als bey einem
wirklichen Erdbeben. Des Erdbebens welches die
Städte He l i c e und Bura zerstörte haben wir in un-
serm I. Buche schon gedacht (3). Es war dieses
nicht auf diese beyden Orte eingeschränkt, sondern es
traf zugleich einen grofsen Theil von Griechenland; es
ereignete sich im vierten Jahre der 101. Olympiade
(373 J- vor C. G.) in der Nacht (4). Die in derselben
Gegend, wo einst diese Städte lagen, jetzt 'gelegene
Stadt Vo s t i z z a wurde ganz neuerlich, im I. 1817»
durch ein heftiges Erdbeben verwüstet. Dafs, Erschütterungen
sich bisweilen über mehrere Gegenden von
He nr. Hol land Travels in the Ionian Islands, Albania,
Thessalia etc. etc. London. 1815. 4. p. 44.
2) Strabo L. 8- T. 3. p. 202. — Eustath. in Iliad. L. 2. ed.
Basil, p. 222. Rom. p. 294. Florent, p. 621. — Plinius H.
N. L. 2. c. 79. (81>
3) Th. 1. S. 34.
4) Strabo L. 8. T. 3. p. 294. — Diodor L. 15, 48. — A el i an.
de anîmalib. 11, 19. — Pausanias L. 7. c. 24.
]Vlorea zu gleicher Zeit verbreitet haben, davon sind
sehr neue Beyspiele aus den Jahren 1750» 1754 und
1805 vorhanden.
8.
Das eigentliche Griechenland, mit Macedonien,
Thracien, Epirus und den westlichen
Inseln.
Auch diese schon etwas mehr seitwärts gegen Norden
von dem den heftigsten unterirdischen Bewegungen
ausgesetzten Striche liegende Gegend zeigt dieselben
noch sehr häufig und in hohem Grade. Fast ganz
Gri e chen land soll sie zuweilen zugleich, wie in
den Jahren 534, 1034, 1064 und 1802 empfunden haben
, und schon in älteren Zeiten sehr oft davon heim-
gesucht worden seyn (1). Der mit Erdbeben in Klein-
Asia gleichzeitigen Erschütterung von De lphi haben
wir schon oben gedacht. Euboea (Negrop ont )
wurde von Erderschütterungen lange beunruhigt, und
sie hörten auf, als eine Spalte in dem Boden der Ebene
von Le lanthus unweit Chalcis entstand (2). Dort
und bey Aedepsus sind warme Quellen; diese so
wie die in dem The rmopy l en sollen bey einem
Erdbeben drey Tage lang ausgeblieben, und die erste-
ren sodann an anderen als ihren vorigen Stellen wieder
hervorgebrochen seyn. Die Orte Oreus auf Euboea ,
Echi nus , Phal a r us und. Heraclea jenem gegenüber
am Ma l i a c i s ch en Bu s en, Lar i ss a nördlich
von diesem, Scarpha und Th r on ium und die * 23
1) Strabo L. 1. T. 1. p. 161.
23 Strabo L. 1. T. 1. p. 155.