Br. weis, und die Beschaffenheit einzelner bekannter
Th eile derselben, läfst fast vermuthen, dafs dort ein
solcher Zusammenhang nicht besteht.
1 . Unerkennbar aber ist, der Lage und Beschaffenheit
der Gegend nach, der Zusammenhang dieser nördlichen
Berge und ihrer vulcanischen Erscheinungen mit
der Halbinsel Ala schka und mit den ganz vulcanischen
Al eut i s chen In s e l n , die von dort aus sich
m einem sanft gekrümmten Bogen nach der gleichfalls
vulcanischen Halbinsel Kamtschatka hinüberziehen.
Daher kann man wohl annehmen, dafs jene Berge und
diese Inseln Einerund derselben Erschütterungs-Linie
angehören — der gröfsten bekannten auf der Erde.
Die Al eut i s chen Ins e l n sind gröfstentheils, vielleicht
sämmtlich, vulcanischer Natur. Schon die Halbinsel
Ala schka ist von dieser Beschaffenheit. Sa•
rytschew erzählt, dafs der Gipfel des hohen feuerspey-
enden Berges auf ihrem Ufer, der kleinen südlich davon
liegenden Insel Unat c h och gegenüber, bey einem
Ausbruche im J. 1786 unter grofsem Krachen eingestürzt
sey (O . Die östlicheren unter diesen Inseln
( L i sj i oder Fuc hs - I ns e l n ) bestehen aus lauter
Vulcanen. Unimak hattenoch im J. 1820 einen Ausbruch,
Unalaschka mit demhohen Vulcan Ai jägin
hat auch in neuer Zeit Bewegungen erlitten. Unat -
s cho ch, Chagami l , Tana, Umnak, Ts chi g i -
n °k» Ul äga undAmuch ta ruhen seit länger Zeit,
und ihre Krater stofsen nur zuweilen Dampf aus; zugleich
haben die sonst auf diesen Inseln häufigen und
heftigen Erdbeben in den neuesten Zeiten nicht mehr
1 ) Sarytschew's achtjährige Reise im nordöstl. Sibirien.
Teutsche Uebers. vonkBnsse Th. 2. S. 28.
statt gefunden ( i ). Doch sind gerade in der Gegend
dieser Inseln in der neuesten Zeit ein Paar vulcanische
Phänomene von de rmerkwürdigsten Art wahrgenommen
worden.
Im J. 1795 bemerkte man an einem isolirt im Meere
liegenden Felsen, 45 Werst von der nördlichsten Landspitze
von Una l a s chka gegen Westen, Dampf, welcher
diesen Felsen verhüllte, und ihn den furchtsamen
Einwohnern der Insel, die ihn sonst oft besuchten,
während etlicher Jahre unzugänglich machte. Erst im
Jahre 1800 wagten sie sich wieder in seine Nähe, und
fanden, statt des ihnen wohlbekannten Felsen, eine
Insel, in Geftalt eines Pic, welcher Dampf ausstiefs.
Während dieser Zeit, und noch bis zum J. 1802 wurde
Unalaschka unaufhörlich, und in dem zuletztgenannten
Jahre sehr heftig von Erdstöfsen erschüttert.
Von dieser Zeit an hörte das Brennendes neuen Vulcans
auf, dagegen wüthete der Vulcan auf Unalaschka
nach einer mehrjährigen Buhe desto heftiger, und bald
nachher brannten dieser, der Vulcan auf der Insel
Unimak und der neu entstandene abwechselnd. Im
J. 1806 zeigte sich die neue Insel dem H.|von Langsdorf
als ein Pic, an welchem etliche niedrigere Kegelberge
stehen. Dieser Gelehrte giebt den Umfang derselben
auf dreyfsig Werste an (gegen 4 geogr. Meil.),
I ihre Höhe nennt er eine mittlere (2). — AuchimFrüli-
linge des Jahres 1814 erfolgte ein ähnlicher Ausbruch
im Meere von Unal a s chka, da dort abermals eine
Insel emporstieg, die einen bedeutenden Umfang hatte,
1) Sarytschew a. a. O. S. 4 . 5. 11. 131. 181.
2) Langsdorf's Bemerkungen auf einer Reise um die Welt,
• Bd. 2. S.209 f. — Gilbert's Ann, Bd. 42. S, 217 u. 414.