des Königreiches N ea pel verwüstet haben, Das Erdbeben
vom i. März 1665» wobey zu Ni c h i n o Ca-
sale in der Gegend von A versa die Erde aufbrach
und Dampf ausstiefs ( 1) , fällt in einen zweyundzwan-
zigjährigen Zeitraum der Ruhe des Berges zwischen
den Ausbrüchen von den Jahren 1660 und 1682* Ein
anderes empfand Neapel im J. 1688 «ach sechsjähriger
Ruhe des Berges. In dem vierzehenjährigen Zeiträume
seiner Ruhe von 1737 bis 1751» in welchem auch
der Aetna bis auf einen kleinen Ausbruch im J. 1747
ruhig war, erlitten nicht nur Neape.l und S i c i l i e n ,
sondern auch entferntere Theile von I t al ien wieder-
hohlte Erdbeben, wie Val Demone 1739» Livorno
1742, Venedig 1747» Rom im Februar, Frasc
a t i im März, Calabrien und To s cana im Mai,
Neape l im October und December, Vene d i g im
December 1750. In demselben Jahre wurden die Insel
•C e r i go , Gi bral tar und die Küste der Barbarey
erschüttert, ^a sogar im südlichen Teut s chl and, in
Fr a n k r e i ch und in Eng l and empfand man Erd-
stöfse. Im J. 1751 wiederhohlten sich diese Erscheinungen
In den meisten der ebengenannten Gegenden vom
Februar an bis in den October, in welchem (am 25)
der Ausbruch des Vesuv erfolgte.
Dieser war einer der kleineren, der Berg öffnete
sich an der Seite, gab einen Lavaergufs von sich, und
wurde baldruhig. Er scheint der grofsen unterirdischen
Gährung nur wenig Luft gemacht zn haben, denn
schon im December desselben Jahres litt Neapel wieder
Erdbeben, und im Jahre 1752 empfanden dasselbe
Mant ua im Januar, Ri c c i o und Noc e ra im Julius,
Zante und Adr i anope l im Mai. Auch in Por-
1) s. Terra tremens etc. Nürnberg 1670. 4. beym J. 1665.
tu gal hatte man im Januar und März Erdstöfse gefühlt.
Im J. 1753 wurde im März Tur in, im Junius
wieder Neape l erschüttert; 1754 am 15. Junius ganz
Mi t t e l - I t al i e n und S i c i l i e n , an demselben Tage
Morea, am 2. September Con s t a n t i n o p e l , und
zu Smyrna erfolgten wiederhohlte Erdstöfse vom
21. September bis zum 4* October. England und
Frankreich selbst empfanden in diesen letzten Jahren
einige Erschütterungen. Am 2. December des letzten
endlich erfolgte ein Ausbruch des Vesuv, der, nur
von kurzen Pausen unterbrochen, bis in den Januar
1755 dauerte, viele Lava auswarf, und zwar beträchtlicher
war als der vom J. 1751, aber doch noch nicht zu
den gröfseren Ausbrüchen dieses Berges gehört.
Das Jahr 1755 hat durch die in demselben von grofsen
Erdbeben angeriehteten Zerstörungen eine traurige
Berühmtheit erhalten. Sie zeigten sich schon im Februar
auf Me t e i l in im Archipelagus und im
April im nördlichen Europa. Vergebens suchten die
eingesperrten Gasarten sich im März durch den Schlund
des Aet na Luft zu machen; es erfolgte von demselben
nur ein kleiner Auswurf von Steinen und zwey
sehr geringe Ergüffe von Lava an den Seiten des Berges.
Wasserströme, von denen man nicht mit Gewifs-
heit behaupten kann, ob die Atmosphäre oder der Berg
sie geliefert haben, waren bey diesem kleinen Ausbruche
die vornehmste Erscheinung (i). Alle Ausgangs-
Canäle schienen den Producten der vulcanischen Gährung
damals gesperrt zu seyn, denn der Vesuv ruhete
1) Hami l t o n Observations etc. p. 82. —- D o lomi eu in
den Anmeri, zu B e r g m a n n ' s Fro-ducta ignis subterranei,
in Journal de Plvysique T. 16. p. 199 u. 266.