mehrere, die mit keiner in anderen Gegenden in eine
"wahrscheinliche Verbindung zu bringen sind. So b e s
t immt und c ons t ant läfst sich also die Verbindung
zwischen diesen beyden muthmafslichen Erschütterungs
Kreisen nicht nachweisen. Indessen scheinen
sie doch nicht a u f se r al ler Verb indung, nicht
ganz von einander abgeschnitten zu seyn. Wir wer-
den, wenn wir erst der Art, wie sich von dem Cen-
tralpuncte in I s land aus die vulcanischen Wirkungen
über einen gröfsern Kreis zu verbreiten scheinen, nachgeforscht
haben, immer noch einige Spuren einer gewissen
Berührung in den äufsersten Puncten der beyden
dem Anscheine nach im Wesentlichen getrennten, Er-
schütterungs - Kreise wahrnehmen.
Betrachten wir vorerst die Art wie in Island selbst
die vulcanischen Wirkungen sich äufsern, so müssen
wir bemerkenswerth finden , dafs die Erdbeben dort
wie überall den vulcanischen Ausbrüchen vorausgehen,
dafs Erdbeben sich auch in Zwischenzeiten zwischen
vulcanischen Ausbrüchen ereignen, ohne dafs die letzteren
sogleich erfolgen, und dafs dort Erdbeben sich
vornehmlich in den gröfsten Zwischenräumen zwi*
sehen den vulcanischen Ausbrüchen ereignet haben.
Dieses letztere ist geschehen im J. 1290 zwischen den
Ausbrüchen von 1262 und 1294 i — 1345 zwischen denen
von 1340 und 1359; — 1391 zwischen 1390 und
1416; — 1580 zwischen 1563 und 1583; — 1657 zwischen
1636 und 1660; — 1706 und 1707 zwischen 1693
und 1717; — 1734 zwischen 1729 und 1748; — 1789»
1810 und 1815 zwischen den Ausbrüchen von 1783 und
1821. Endlich ist bemerkenswerth, dafs auch auf I s l
a nd die Ausbrüche der verschiedenen Vulcane fast
immer unter sich.alterniren, und dafs, wenn mehrere
derselbeh bey grolsen fast der ganzen Insel gemeinsamen
Bewegungen zugleich ausbrechen, dieses immer
in einer gewissen linearen Richtung geschieht. Die
Hauptrichtung, in welcher sich auf Island die vulcanischen
Erscheinungen zeigen, ist von S W nach N O,
von dem Vorgebirge Re ykianä s an bis in den nordöstlichsten
Theil, in welchem der Vulcan Krabla
liegt.
Die Veränderungen des Bodens auf Island durch
Vulcane und Erdbeben hervorgebracht sind im Innern
sehr grofsund gehen immer vor sich; Hügel versinken.
Berge stürzen ein, Thäler werden von Lavaströmen
ausgefüllt, Hügel erhoben, Flüsse von ihrem Laufe abgelenkt
und dergleichen. Der Umrifs der Insel hingegen
hat in ihrer historischen Zeit durchaus keine bedeutenden
Veränderungen erlitten; nur an einigen Stellen,
wo Lavaströme in das Meer geflossen und darin erhärtet
sind, haben sich kleine Veränderungen in der Gestalt
der Küste hervorgethan. Durch den Ausbruch vom
J. 1721 soll das Meer in die Gegend von Ki ä r l ing a -
dal an der Südküste, am Fufse der Myrdal Be rge
eingebrochen seyn, und dort einen vorher trockenen
Bezirk in eine Bucht verwandelt haben ( i). Bey dem
Ausbruche des Le i rhnukur in denJahren 1725 —26
soll eine Anhöhe eingesunken und daselbst ein See gebildet
worden seyn, eine halbe Meile davon aber aus
einem See sich ein Hügel erhoben und den See ganz
ausgefüllt haben (2). Die einigemal wiederhohlten
Ausbrüche im Meere südwestlich von Reyki a nä s
1) Olaf sen's Reise Th. 2. S. 121.
2) D ur e au d e la JWT a l l e Geographie phys. de la Mer noire.
p. 203. Er citirt Melanges interessant T. 1. p. 153. *— Olaf-
sen sagt davon Nichts,