oxydirbareil Stoffe im In n ern der Erde denken, welche
möglich macht, sich die Berührung undgewissermafsen
das Durch d ru n g enw erd en derselben von flüfsigen oder
gasförmigen Substanzen au f sehr w e ite E rstreckung vorzustellen;
w e il ohne ein solches die Zersetzung der erste-
r e n in grofser Masse sich gar n ich t erklären lassen würde.
F ü r ein Haupterfordernifs zu Erregung u n d Unterh
a ltu n g des vulcanischen Processes halten w ir eine
T re n n u n g oder Zerklüftung der festen Massen in denen
er vorgehen soll. Zwischen Gebirgsmassen, die
d ich t aufeinander lieg en , sich m it ihren ganzen aneinander
gränzenden Flächen b e rü h ren , u n d durch den
D ru ck des ü b e r ihnen liegenden Theils der Erdrinde in
dieser Lage erhalten u n d zusammengedrückt werden,
läfst sich die Entw ick elu n g eines solchen kräftigen und
grofsen Processes n ich t denken. W ir haben auch schon
e rw ä h n t, dafs man, selbst bey denjenigen Gebirgsar-
te n , die u n te r den bekannten die am leichtesten zersetzbaren
u n d entzündlichen s in d , Zersetzungspro-
cesse in so geschlossenen, geprefsten u n d n ich t z e rklüfteten
Lagen n ich t w ah rn im m t. Daher darf man
w o h l annehmen, dafs in den unterirdischen Regionen,
in denen vulcanische Gährungen v o rg eh en , nothwen-
digerweise Z erklüftungen, hohle Räume, Höhlen, oder
w ie man solche Unterbrechungen der Con tin u ität sonst
nennen w i l l , vorhanden seyn müssen. Es können
en tw ed er die oxydirbaren, metallischen Stoffe selbst
eine solche zerklüftete Tex tu r haben, oder die steinartigen
Massen der Erd rin d e welche sie bedecken, können
au f solche Weise über sie gelagert seyn, dafs sich
zwischen beyden die Räume befinden, in denen der
Zersetzungsprocefs u n d die Entw ick elu n g gasförmiger
Stoffe vorgehen kann. Die obenangeführten Erfahrungen
von der die Dichtigkeit der Gebirgsarten übersteicrenden
mittleren Dichtigkeit des E rd k ö rp ers, sin d dieser
Annahme n ich t entgegen. Sie gestatten zw a r n ic h t
eine tief in das Innere dringende Zerklüftung, oder P o rosität
des Erdkörpers anzunehmen; allein w e n n man
für die steinerne E rd r in d e , die Gebirgsarten, n u r
eine geringe Dicke — u n d möchten es selbst ein
Paar geographische Meilen seyn —■ an n im m t, u n d die
hohlen Räume sich zwischen dieser u n d der darunter
liegenden höchstwahrscheinlich aus metallischen S toßen
bestehenden Masse des Innern d e n k t; so läfst sich diese
Vorstellung sehr w o h l m it der durch Versuche u n d Berechnung
gefundenen gröfseren mittleren Dich tig k eit
des Erdkörpers vereinigen. Es w ü rd e sogar bey dieser
Vorstellung, die d urch Rechnung g e fu n d e n em ittiere
Dichtigkeit die w irk lich e Dichtigkeit des in n e rn
[Erdkernes als noch gröfser darstellen, u n d folglich die
Vermuthung dafs eine Anhäufung von metallischen
Stoffen im In n ern sta tt fin d e, noch mehr bestätigen.
Darf man n u n solche hohle-Räume annehmen; so
iist auch zu v e rm u th en , dafs die Formen u n d der Zug
| derselben die Richtungen b e stim m en , in welchen man
auf der Oberfläche der Erde einen gewissen Zusammenhang
der vulcanischen Erscheinungen u n d der Erdbeben
eben so unverkennbar als constant d urch die längsten
Zeiträume, d urch die ganze Geschichte des Menschengeschlechtes
w ah rn im m t. So werden alsdann —•
wie die beyden ersten Geognosten unserer Z e it, die
Herren von Humboldt u n d von Euch sich aus-
driicken (i) , — die Vulcane als E s s e n a u f rrfäch-
t i g e n S p a l t e n d e s I n n e r n d e r E r d e erscheinen,
Die Nothw en d ig k eit solcher hohlen Räume w ird
also, w ie w ir seh en , von denen a n e rk an n t, wel-
1) Abhandlungen der Ahad. z. Berlin, JJ. 1818 — 19. S. 52.