davon betroffen; 1715, 2- Februar litt Algier grofse
Zerstörung durch Erdbeben; 1750, 5. October ein grosser
Strich der Küste; 1755, am 1 . November wurden
F e z und Geuta, am 18- November Te tuan zu.
gleich mit L i s s abon und dem südlichen Spanien
erschüttert; 1790, vom 8* bis 25* October die Gegend
von Oran zugleich mit Granada; 1802, im No.
vember, 1807, vom 15. bis 30. November, und 1819
im Februar Al gi er sehr heftig. Dieses letztere Erd.
beben wüthete fast zu gleicher Zeit zu Pal ermo und
in Syrien.
u.
D ie Canar i s chen Inseln .
Wenn man die durch das Mittelländische Meer gezogene
Linie des Erdbebenzuges gerade aus gegen
Westen verlängert, so trifft man damit auf die
Azo r e n ; von diesen werden wir nachher handeln.
Allein dieser Zug scheint sich im westlichen Africa
etwas gegen Süden zu erweitern, wie die vorherer-
wähnte Erscheinung bey Mogador darzuthun scheint;
und es ist nicht unbeachtet zu lassen, dafs die Richtung
dieser Erweiterung aufserhalh der Strafse von
Gibraltar nicht nur die vulcanischen Inseln Madeira
und Port o Sant o einschliefst, sondern auch die
Canar i s che n I n se ln trifft, und dafs eine aus dem
Ar c h ip e l a g u s durch die Canarischen Inseln gezogene
Linie gerade nach den vulcanischen kleinen
An t i l l e n hinweist. Ob auch eine Verbindung zwischen
den vulcanischen Wirkungen auf den Cana-
r i e n und denen auf den Ins e l n des Grünen Vorg
ebi r g e s angenommen werden kann, darüber uns
auszusprechen wagen wir nicht. Unter diesen letzte*
ren ist die Insel Fu eg o wegen eines Vulcans bekannt,
der in den letzten Jahrhunderten ausgeworfen hat (i).
Sein jetziges Verhalten, so wie überhaupt die geog-
nostische Beschaffenheit dieser Inselgruppe ist nicht
bekannt.
Die Catn ari schen I n s e l n bilden eine wahrhaft
vulcanische Gruppe,, die sehr merkwürdige Erscheinungen
darbietet. Demungeachtet scheinen die Alten
von ihrer vulcanischen Beschaffenheit keine Kenntnifs
gehabt zu haben. Die Deutung einer Nachricht, dafs
Hanno, bey seiner Fahrt aufserhalh der Säulen des Hercules
gegen Süden, feurige Erscheinungen an einer
Küste wahrgenommen habe, auf vulcanische Phänomene
möchte schwerlich zu gestatten seyn (2). Auch
was sonst über einen Berg Th e an Qchema und die
feurigen Erscheinungen an demselben bey den Alten
vorkommt, ist in grofses Dunkel gehüllt (3).. Nur der
Nähme, welchen die Guanchen dem P i c v on T e neri
f fa beylegten, möchte dafür zeugen, dafs sie ihn
als Vulcan gekannt haben. Sie nannten ihn Echey de,
was in ihrer Sprache ungefähr so viel als Hö l l e hiefs,
und woraus später der Spanische Nähme P ic de
Teyde entstanden ist (4). Die älteste auf uns gekommene
Nachricht von einem vulcanischen Ausbruche
auf Tene r i f f a — und überhaupt auf dieser Inselgruppe
— ist die von dem im 1 .1430 an der Seite des
Pic erfolgten, welcher einen Hügel aufwarf, jetzt la
Monta n i t a de la V i ll a genannt (5). Von dem
1) Histoire gêner., des: Voyages.Ed. in 4. Vol. $. p. 190.
2) Humb o l d t et B orrpl a n d Voyage aux terres équinox.
du- nouv. contin. Rel. hist. T. h p. 172-
3) Plinius H. N. L. 2. c. 106. (110) u. L. 6. c. 30 (35).
4) Humboldt a. a. O. p. 174 — 175. 5) Ebendas. S. 116.