V . H A U P T S T Ü C K .
DER GROSSE OCEAN.
B i s hieher war es möglich, noch ziemlich zusammenhängende
Nachrichten von den vulcanischen Erscheinungen,
und zumTheile auch von den durch dieselben
bewirkten Veränderungen auf der Erdoberfläche zu geben,
und sie in einer gewissen Reihe, derZeit und dem
Orte nach, zu verfolgen. Bey den von uns noch zu
betrachtenden, von Europa weiter entfernten Gegenden
ist dieses nicht möglich. Die Nachrichten welche
wir von denselben besitzen sind zu zerrissen, und die
Geschichte dieser Gegenden ist für uns überhaupt zu
jung, um von ihnen eine solche Zusammenstellung jener
Erscheinungen zu erhalten, wie sie für die im II.,
III. und IV. Hauptstücke abgehandelten zu erhalten war.
Daher können wir die noch übrigen Theile der Erde
nur in eine mangelhafte Sammlung von einzelnen hieher
gehörigen Notizen, so wie uns solche zu Gebote
standen, zusammenfassen, dabey einer geographischen
und natürlichen Ordnung zugleich, so wie es die Umstände
gestatten, folgend.
Die ausgedehntesten und doch deutlich in sich zusammenhängenden
Vulcanketten sind die, welche den
grofsen Ocean zwischen Asia und America einschlies-
sen. Die eine läuft längs der ganzen Ostküste von Asia
in einer Reihe von Inseln von N O nach S W, die
andere längs der Westküste der gröfsern Hälfte von
America im festen Lande von NgW, nach SgO. Sowohl
in diesen Hauptketten, als in einigen von ihnen
auslaufenden Seitenzweigen ist die, wie wir schon bemerkt
haben, für den Zusammenhang der vulcanischen
Erscheinungen charakteristische lineare Richtung nicht
zu verkennen.
1.
Nordwest-America und die Aleutischen
Inseln.
Die Gegend welche wir zuletzt betrachtet haben
führt uns, wenn wir einigermafsen der geographischen
Ordnung folgen wollen, nach dem nordwestlichen
Theile von Ame ri c a . Dort erheben sich etliche Vul-
cane: der bey Fai rwe a the r oder Bu en Ti empo ,
der St. El i asb erg und der Vulcan der nördlich von
Cook’s Einf ar t h wahrgenommen worden ist. Die
Gegend, welche zwischen diesen Vulcanen und N eu
Mex ic o nebst Ca l i f o rn i en liegt, ist noch zu wenig
bekannt, als dafs man angeben könnte, ob sich
dorthin Spuren eines Zusammenhanges der vulcanischen
Erscheinungen von Alt Mex i c o mit denen
dieser davon gegen siebenhundert geographische Meilen
entfernten nördlichen Berge nach weisen lassen.
Das Wenige, was man von dieser Gegend, ungefähr
vom Wendekreise des Krebses an bis gegen den 6o.° N