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Die von den Philippinen gegen Süd-Süd-Ost
und Ost ausgehenden Vulcan-Züge.
Von den Phi l i ppi n en aus sehen wirVulcanzüge
sich in mehreren Richtungen über die Ost i n di-
s ehen und Au s t ral a s is chen Ins e ln verbreiten.
Von der in ihrem Innern sehr wenig bekannten, ohne
Zweifel gröfsten Insel der Erde, Bo rne o , sagt man
dafs sie Vulcane enthalte. Mehr östlich scheint ein
Zug von Vulcanen über die bekannteren Inseln San-
g u i r und Ce l ebe s vielleicht bis Timor und F1 o r e s
zu gehen. Von diesem Euncte an wendet sich der Zug
westlich, und geht, indem die Erscheinungen desselben
sich viel näher zusammendrängen, durch die ganze
lange Kette der Sunda - Ins e ln bis Sumat ra; ja es
scheint, dafs die vulcanische Thätigkeit auf diesem bogenförmigen
Zuge sich bis in den Beng a l i s chen
Busen erstreckt.
Der Vulcan Sangui r soll einer der gröfsten auf
der Erde seyn;: er liegt nahe am nördlichen Ende der
Insel und hat im I. 1711 einen grofsen Ausbruch gemacht
(i). — Die etwas weiter gegen Süden liegende
Insel S i a o hat ebenfalls einen thätigen Vulcan der im
J. 1712 einen Ausbruch hatte (c). — Celebes soll
in seinem nördlichen Theile Vulcane enthalten, auch
bestehen unter den Eingeborenen alteSagenvon grofsen
1 ) Hist. gén. des Voy. T . 1 1 . p . 2 0 . — J. Tvaug. Plant H a n d b
u c h d e r E r d b e s c h r e i b . P o l y n e s i e n s T b . 1 . S , 2 9 7 .
2 ) E b e n d a s , u n d b e y Plant S . 2 9 8 .
Erdbeben auf dieser Insel. E in so lch e s erlitt s ie .noch
i. J. 1820 am 29- December (i ).
Ehe w i r der Wendung des Vulcanzuges nach T i m
o r u n d von da an w e ite r gegen Westen folgen, suchen
w ir die übrigen sich durch das grofse Inselmeer v erbreitenden
ähnlichen Züge au f ; denn der Zwischenraum
welcher T i m o r von dem nördlichen T heile von C e l e bes
— bis je tz t dem einzigen als vulcanisch bekannten
Puncte dieser Insel — tren n t, ist zu grofs, als dafs w ir
wagen m ö c h te n , E tw as darüber au szusprechen, ob
die durch die S u n d a - I n s e l n gehende Kette w irk lich
als eine Fortsetzung dieses Zweiges, u n d n ic h t vielmehr
eines der folgenden, sogleich näh er anzugebenden,
anzusehen seyn dürfte.
Den nächsten dieser Vulcanzüge gegen Osten glauben
wir, von den P h i l ip p in e n aus, in der Insel-
Gruppe der Mol u ck en bis über Ceram hinaus zu
erkennen. Die Linie welche diesen Zug bezeichnet
trifft von Norden her zuerst die Insel Gi l o l o , auf
welcher nach einem heftigen Erdbeben am Vorabende
des Pfingstfestes 1673 ein fürchterlicher vulcanischer
Ausbruch nicht weit von Gammanacore erfolgte (2).
Nordöstlich von Gil o lo liegt die kleine Insel Moro-
tay', welche ebenfalls einen Vulcan enthält (3). Die
Westküste von Gi l o lo ist von einer Reihe kleinerer
vulcanischen Inseln eiiigefafst. Die nördlichste darunter
Ternate hat einen Vulcan der in den Jahren 1635»
1) The Hist, o f Java b y Thom. S t amf o r d R a f f l e s .
2 V o l l , i n 4 . L o n d o n 1 8 1 7 . V o l . 2 . A p p e n d . F . p a g .
C L X X V I I I . — Philos. Transact. N r . 2 1 6 . p . 5 1 . —- V e r ne
ur Journ. des V o y . T . 1 1 . p . 3 6 8 .
2 ) Hist. gén. des Voyages T . 1 1 . p . 2 5 .
3 ) E b e n d a s e l b s t .