Nichts nach ; aber in Gröfse der einzelnen Erscheinungen,
der Bergmassen u. s. w. so wie in der Merkwürdigkeit
und Art der Denkmale ehemaliger vulcanischer
Wirkungen, übertreffen sie jene Teutschen undBöhmi-
sehen Vulcanmassen bey Weitem. Man kann sich nicht
versagen den Grund hiervon in der grofsen Nähe der
südfranzösischen altvulcänischen Gebirge an der Cen-
trallinie der vulcanischen Erscheinungen zu suchen.
Verfolgen wir die physische Beschaffenheit des
Bodens von Frankre i c h in dieser Gegend, so finden
wir längs dem westlichen Abhange der Alpen
von Süden nach Norden hin, zuerst die warmen Quellen
bey Gréaul t und Digne im Depar t eme n t
des B a s s e s Alpes. Diese Quellen sind seit den ältesten
für diese Gegend historischen Zeiten bekannt,
und man will den Nahmen der letztgenannten Stadt
aus der Celtischen Sprache ableiten, von Din Wa s ser,
und Ja warm ( i). Nicht weit von dieser Gegend,
zwischen der kleinen Stadt Se ne z und dem
Dorfe Larogne liegt der räthselhafte Berg Mont
Bra z i e r , an welchem man feurige Erscheinungen
beobachtet haben will (s); eine Wahrnehmung indessen,
die noch der Bestätigung und näherer Aufklärung
bedarf. Etwas weiter gegen Norden in derselben Gebirgskette
ist die warme Quelle bey Lamo t t e im
Départ , de l ’I sere; dann die sogenannte Fon t
a in e ard en t e bey dem Dorfe St. Bar t h é l emy
im Ar r ondi s s ement von Gr enob l e , ein Erd»
1) Papou Voyage littéraire de France p. 60.
2J) Annales de Chimie T. 18. p. 158. — Edinburgh philosopha
Journal V. 6. p. 401.
feuer wie die von P i e t r a Mala u. s. w. (i). Sauerbrunnen
begleiten diesen Zug und scheinen durch das
Départ, de l ’Ain (bey Pont de Ve s l e ) gleichsam
den Uebergang seiner Eigenschaften zum Jura zu
bezeichnen, wo die warmen Quellen sich wieder bey
J ou che zeigen. Die charakterische Eigenschaft dieses
Zuges in dieser Hinsicht läfst sich dann immer weiter
gegen Norden längs der Bergkette hin wahrnehmen,
in den Mineralwassern von Sul zma t t und Wa t t we
i l e r bis zu den warmen Bädern von P l omb i è res
und Lu x e u i l les Bai ns in den Vo gh e s en,
denen noch Sauerquellen folgen bis zur Verflächung
des Gebirges gegen Nan c y hin.
Da w o , ungefähr in derselben Breite, weiter gegen
Westen eine neue Gebirgskette ansteigt, die sich
gegen die Ce v ennen hinaufzieht, kommen auch die
Sauerbrunnen mit den warmen Quellen wieder hervor.
Von den ersteren finden sich mehrere in der Côte d ’or
(bey Pr émaux, Ste. Rei ne u. s. w. ); warmeQuel-
len bey Bou rb on -Lan z y im Départ . Saône et
Lo i r e,. und bey S t. A lb a n , Départ . Lo ir e; ferner
Sauerbrunnen bey Vals im Départ , de l ’Ard
è c h e , bey L auge a c im D. Haute Loi r e , warme
Quellen bey Bagn o l s im D. de la Lo z è r e , mitten
in dem hohen Urgebirge der Cevenne n , In dem
südlichen Theile dieses Gebirges finden wir noch die
warmen Quellen bey S i l v a n ez, D. d e l ’Avey ro n ,
dann bey Bal a r u c , Avei ines , le Ma l o u , Capus
und F oncaude im D, du Hérau l t , mit mehreren
Sauerbrunnen.
1) S. Wlénard de la G r o y e im Journ. de Physique
T. 85. p. 253. u. 297.