Krater zu halten scheint, wie den Pi co d.o Fogo,
und P i c o Agoa de Pao , das tnselchen bey Villa-
franca und einige demselben gegenüber liegende
Berge. Man weis aber nur von einem einzigen auf
dieser Insel selbst in neuerer Zeit erfolgten Ausbruche
im J. 1652 (0- Puncte, welche Erhebungs - Krater dar-
stellen, finden sich auf diesen Inseln mehrere; einer
der merkwürdigsten darunter ist die sogenannte Cal-
deira auf der Insel Fa yal. Ueber die in neuerer Zeit
auf den Azoren wahrgenommenen Erdbeben und vulca-
nischen Ausbrüche ist folgendes bekannt.
Im J. 1591 vom 26- Julius bis zum 12. August litt
St. Migue l heftige Erdbeben, bey denen sich die
Erde an einigen Orten öffnete, einige Felsen abgerissen
wurden, und einige Berge einstürzten; auch Ter-
ce ira wurde damals, doch ohne erheblichen Schaden
erschüttert. Dieses erzählt Linschoten, welcher sich
zu derselben Zeit auf den Azoren befand , umständlich,
und zwar mit dem Zusätze, dafs diese Inseln überhaupt
den Erdbeben unterworfen seyen, und dafs ungefähr
zwanzig Jahre vorher ein Erdbeben den Gipfel eines
hohen Berges bey Vi l laf ranca zertrümmert und auf
die Stadt geworfen habe, wobey viele Menschen umgekommen
seyen (2). Der Zweifel, welchen Raspe (3)
gegen die Angabe des Zeitpunctes dieses Ereignisses erhebt,
indem er sie einem Irrthume von Purchas, dem
1) Ma l t e 'B r u n Précis de la Géographie univers. T. 5.
p. 175.
2) Histoire de la navigation de Jean Hug. de Li n s chot
aux Indes orientales. 3ème édit. d'Amsterdam. 1638. Toi.
p. 182 — 183.
3} Specimen de novis e mari natis insulis. p. 109 — 110.
Epitomator Linschotens, zuschreibt, scheint uns daher
nicht gegründet zu seyn. -
Im J. 1614, 4- Mai litt Terceira wieder ein heftiges
Erdbeben ( 1). Zu gleicher Zeit soll man in Prag
ErdstÖfse empfunden haben. Es ist oben angeführt
worden, dafs der Aetna in demselben Jahre einen
Ausbruch hatte; dieser erfolgte den 2- Julius.
Im J. 1628 oder 1638 zu Anfänge des Julius entstand
unweit der Insel St. Mi gue l im Meere ein vulcanir
scher Ausbruch, der einige kleine Inseln hervorbrachte,
die aber in der Folge wieder verschwunden seyn sollen..
Es ist schwer auszumitteln, welchem der beyden genannten
Jahre das Ereignifs wirklich angehört. Burf o n ,
der sie in das erste Jahr setzt, bezieht sich deshalb auf
Mandelslo. In der 1658 erschienenen teutschen Ausgabe
der Reise desselben ist aber dieses Ausbruches gar nicht
gedacht; die französische, und die englische Ueberset-
zungen derselben aber (1678 und 1705), erzählen die
Erscheinung und setzen sie in das Jahr 1628- Gassendi
und KirchSr hingegen gaben das J. 1638 an- Raspe
hält diese letztere Angabe für die richtigere; Andere
hingegen erklären sich um deswillen für die erstere,
weil sich alsdann eine fast regelmäßige Wiederkehr der
Erscheinung an demselben Puncte in einem Zeiträume
von etwas über Neunzig Jahren hervorthun. würde.
Wir müssen gestehen, dafs wir die regelmäfsig periodische
Wiederkehr eines Phänomens dieser Art, dessen
Bedingungen uns so wenig bekannt sind, und sehr verwickelt.
seyn mögen, noch zur Zeit zu keinem Schlüsse
benutzen möchten, wenigstens nicht eher, bis sich
1} Bu f f o n Hist, natur. gen. id, de Paris 1750. 8vo. T. 2.
p. 312.