Biegung der Schichten um einen Radius von ßoo Fufs
zeigt; die Felsen am Dorfe St e in itnThale von Mei r
in g e n ; ähnliche am Lu c e r n e r See, u. s. w. (1).
Ein äufserst auffallendes Beyspiel dieser Art zeigt ein
Gneusfelsen auf der He b r i d i s c h e n Insel Lewi s ,
von welchem der treffliche neueste Beschreiber dieser
Inseln eine Abbildung geliefert hat (c). Aus eigener Ansicht
erwähnen wir der in die Augen fallenden gewolb-
artigen Biegung der Schichten des filteren Flözkalk-
steins an der Hehle zu Gl ück s b r u n n im T h ü r i n g
e rwa l d e , von welcher gute Abbildungen vorhandensind
(3), und einer ähnlichen Gestaltung an den
Lagen eines Porphyrconglomerates am Hünen loch e ,
einer merkwürdig gebildeten Höhle bey dem Dorfe
Di e t h a r t s gleichfalls im T h ü r i n g e rwa l d e , von
welcher noch keine Zeichnung öffentlich bekannt worden
ist. Gneus und Glimmerschiefer zeigen öfter diese
Configuration, und man findet sie in mehreren Werken
über die Geognosie der Alpen beschrieben und dargestellt.
Auch der Basalt und die ihm verwandten Steinarten
zeigen sie häufig, so wie die denBasalt bedeckenden
oder umgebenden Gebirgsarten.
Finden sich aber nur einige Beyspiele, welche so
beträchtliche Erhebungen ohne darauf erfolgten Durchbruch
eines Kraters wahrscheinlich machen; so ist es
auch erlaubt, sich die höchsten Vulcane auf diese
1) Saus sur e Voyages dans les Alpes. T. 1. p. 395 — 399. u.
Kupfert. 4.
2) J. M a c - Cul loch description o f the western Islands of
Scotland, including the Isle-of Man. London 1819, 2 Voll.
8. u. 1 Yol. 4. Vol. 1. pag. 193. u. Taf. tv
3) J. L . Heim geologische Beschreibung des Thürînger-
w a ld -Gebirges. Th. 2. Abth. 5. S. 96 f. u. Taf. 1. 2. u. 3.
Weise gebildet zu denken. Diese Bildungsart scheint
uns sogar mehr Naturgemäfses zu haben, als die Vorstellung
von einer durch Jahrtausende fortgeschrittenen
blofsen Anhäufung der Bergmasse durch fortdauernde
Auswürfe aus einem und demselben Krater. Dieser letzteren
Vorstellung steht schon die Beobachtung entgegen,
dafsman, wie wir oben erwähnten, bey hohen
offenen Vulcanen die Wirkung der innern Kraft
auf den obersten Theil des Schlundes so sehr vermindert
findet; ja dafs — wie Herr von Humboldt scharfsinnig
bemerkt (i ) — die Gröfse der Krater der Vulcane
mit der Gröfse der Berge selbst im umgekehrten Ver-
hältnifse steht. Die gröfsten Vulcane haben die kleinsten
Krater.
Die Ur s a c h e n der vulcanischen Erscheinungen
und ihren S i t z zu ergründen hat man sich lange Zeit
vergebens bemüht. Mit Zuverlässigkeit darüber abzusprechen
würde auch jetzt noch sehr gewagt seyn; indessen
haben doch die Fortschritte der Naturlehre, und
wiederholte Beobachtungen dieser Erscheinungen an
verschiedenen von einander sehr entfernten Punkten
des Erdkreises, so wie die historische Zusammenstellung
vieler auf dieselben Bezug habenden Thatsachen,
Aufschlüsse gewährt, welche man wohl als eine bedeutende
Annäherung zur Erklärung dieser grofsen und
wichtigen Phänomene betrachten darf.
Der jetzigeStand der Naturlehre erlaubt vorerst unbedenklich
folgende allgemeine Andeutungen darüber:
die Zer s e t zu ng o x y d i r b a r e r Kö r p e r , d u r c h
Welche e n t z ü n d l i c h e u n d e x p a n s i b l e S t o f f e
1) A. a. O. S. 133.
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