gas gebildet w i r d , welches sich oft von selbst entzünd
e t, ist allerdings d urch Erfahrung begründete That-
6ache ( 1 ). Dafs eine Mischung von Schwefel u n d Eisen
der Wirk u n g der Feuchtigkeit in einem geschlossen
en Raume oder u n te r bedeutendem Drucke ausgesetzt,
d u rch die erfolgende Zersetzung u n d Gasentwickelung
heftige Explosionen hervorbringen k a n n , h a t Lemery
d urch den sehr bekannten V ersuch gezeigt, m it welchem
er die vulcanische Gährung im Kleinen n ic h t ohne Er.
folg nachzuahmen suchte (2); Diese Erfahrungen haben
dem Gedanken , dafs der Schwefelkies die Ursache der
vulcanischen Erscheinungen seyn möge, einiges Gew
ic h t verschafft. Es läfst sich auch n ich t läugnen, dafs
diese Ansicht mehr für sich h a t, als d ie, welche diese
Ursache in Steinkohlen und ähnlichen Substanzen sucht.
Schon der Umstand, dafs die Zersetzung des Schwefelkieses
die E rk lä ru n g der E n tw ick e lu n g einer so grofsen
Menge von Wasserstoffgas, als sich bey den vulcanischen
Ausbrüchen zu zeigen p fleg t, e rle ich te rt, giebt
jener Ansicht einen Vorzug vo r dieser. Indessen kann
man sich doch n ic h t versagen, die Frage aufzuw
e rfe n : ob man w o h l den Schwefelkies, auch in
den Verhältnissen u n d in der Weise, w ie derselbe,
nach unseren jetzigen Kenntnissen davon, in die
älteren Gebirge eingelagert oder denselben beyge-
mengt i s t , fü r geeignet halten k ö n n e , die grofsen Erscheinungen
der Vulcane h ervorzubringen, u n d ihre
W irkungen d urch Jahrtausende fortdauern zu machen
o d e r immer zu erneuern ? Diese Frage d rin g t sich um
1 ) A. F. F o u rc ro y Système des Connaissances chimiques.
Paris an 9. Tome 6. p. 127.
2) Histoire de VAcad, des Sciences de Paris, an 1700. Hist.
p. 51. Mem. p. 101.
Ideswillen auf , w e il zu Hervorbringung dieser E r-
I scheinungen n ic h t g e n ü g t, blofs einen dazu fähigen
IStoff gefunden zu haben; sondern w e il auch erforder-
Ilieh is t, dafs dieser Stoff sich in solchen Verhältnissen
Ibefinde, in w e lch en es möglich w ir d , ih n die chemi-
I sehen Verbindungen eingehen, u n d die Bedingungen
■ erfüllen zu lassen , von denen das Herv o rtreten der
■ Erscheinung überhaupt abhängig ist.
Uns scheint aber, dafs der Schwefelkies, so w ie man
lih n b is jetzt in den neueren u n d in den älteren Gebirgen
■ gefunden hat, die zu Erregung u n d Unterhaltung des vul-
Icanischen Processes erforderlichen Bedingungen n ic h t er-
1 füllt. Er findet sich im Verhältnissegegen andere Bestand-
Itheile der Gehirgsmassen in zu geringer Menge. Da,
Iwo er diesen n u r in K örnern beygemengt ist, kann man
■ einen Einflufs desselben a u f gröfsere Zersetzungspro-
Icesse ohnehin n ich t annehmen. Die hiernächst in
Iden sogenannten Gängen m it anderen Erz- u n d Stein-
Iarten gemengten Vorräthe von Schwefelkies sin d
■zwar schon etwas b eträch tlich er, aber ebenfalls viel
Izu unbedeutend u n d zu sehr v e re in z e lt, als dafs
■man ihnen irgend eine grofse W irk u n g zuschreiben
■könnte. Es w ü rd en also höchstens die gröfseren
jLager von Schwefelkies sey n , welche h ie r in Betrach-
Itung gezogen w e rd en dürften. Aber selbst diese h a t
|man bis jetzt n u r als p artielle, verhältnifsmäfsig k lein e
iNiederiagen angetroffen; als Niederlagen, d ie zw is c h e n
fdie Lager des übrigen Gebirgsgesteins fest eingeschich-
|t e t sin d , bey denen sich n ic h t m eh r Zerklüftung
■oder Aushöhlung findet als bey diesen , u n d bey
■denen d a h e r,, so w ie man sie jetzt k e n n t, d u rch laus
keine Gelegenheit' zu E n tsteh u n g u n d Verbreitu
n g einer beträchtlichen Zersetzung gedacht w e rd e n
fkann. Auch haben, die bisher in den älteren Gebirgen
Veränd. d. Erdfl. Bd. II. C