im September empfand Li s sabon abermalsEvdstöfse.
Die innige Verbindung der Pyrenäischen Halbinsel mit
den Bewegungen des grofsen Vulcanzuges der Alten
Welt, ist bey diesen Thatsachen nicht zu bezweifeln.
13.
Die Nordluiste von Africa.
Von der Nordküste von Af rica liegt der östliche
Theil, von Dami a t e bis Tr ipo l i s um sechs bis
sieben Grade weiter südlich als die Linie auf welcher
sich die Erdbeben im Mittelländischen Meere ereignen
und fortpflanzen. Man hat auch fast keine Nachrichten
von Erdbeben welche die Länder an diesem Theile
der Küste betroffen hätten, ungeachtet die Beschaffenheit
der Gebirge in F e z z a n auf ehemalige vulcani-
sehe Wirkungen daselbst deutet. Ae g ypt en hat sogar
von den ältesten Zeiten her in dem Rufe gestanden,
von der Plage der Erdbeben ganz frey zu seyn. Aufser
einer Nachricht von einem Erdbeben, welches im
1. Jahre der 188* Olympiade (26 vor C. G.) Theben
in Obe r-A egypt en zerstört haben soll (i), kennt
man nur das einzige Beyspiel von einem Erdbeben im
eigentlichen Aeg yp t e n , welches, nach dem Berichte
des Agathias, im Gothischen Kriege, um die Zeit da
Chlotar I. alleiniger Regent des Frankenreichs wurde,
Al exandr i en betroffen hat (2). Dieser Fall ist sehr
merkwürdig ; denn es war dasselbe Erdbeben welches
(im J. 555» 15* August) zugleich Cons t a n t i n o p e l »
1) E u t e b i i Chronicon interpr. et auct. a. Sto. Hieron.
2) Ag a t h i a s de imp. etreh. gest. Just iniani . Ed. Paris.
1660. Fof. p. 51 — 53.
die Insel Cos und die Stadt Be r y tus verwüstete;
und Agathias, der dieses Alles angiebt und sich umständlich
darüber verbreitet, bemerkt zugleich, dafs
die in Al ex an dria empfundene Erschütterung äufserst
schwach gewesen sey, aber wegen der Neuheit der
Sache doch unter den Einwohnern grofse Furcht
erregt habe. Er ist ferner um deswillen merkwürdig,
weil Alexandr ia der einzige Ort in Nieder - Aegypten
ist, der auf festem Fèlsengrunde, nicht auf dem
vom Nil angeschwemmten Schlamme, steht; und weil
auch diese Stadt der Linie des Erdbebenzuges am nächsten
liegt unter den Städten Aegyptens.
Der westliche Theil der Africanischen Nordküste
hingegen, vom Vorgebirge Bon bis zum Vorgebirge
Espar t e l , fällt ganz in die Linie des Erdbebenzuges,
und ist den Erdbeben auch nicht weniger unterworfen
als die übrigen in derselben Linie liegenden Erdstriche*
Man kennt seine geognostische Beschaffenheit zu wenig,
um in ihr eine Beziehung auf dieses Verhältnifs
suchen zu können; indessen sind doch die Sagen nicht
unbeachtet zu lassen, welche von der Wärme des
Wassers eines Flusses bey Kabe s (Ta c ape ) an der
kl e inen Syrt e , und von dem Wasser des Sees T r i t o ni
s bestehen. Sie können auf heifse Quellen deuten (1),
und bey diesem Puncte fangt gerade der Vorsprung der
Küste gegen Norden an.
Die Erdbeben die sich in Po r tug a l und in dem
südlichen Spani en ereignet haben, sind grofsentheils
auf der Nordküste von Africa mit empfunden worden,
und aufser diesen hat sie oft allein heftige Erschütterungen
erlitten. Im J. 1531 wurden mehrere Puncte
1) Correspondance astronom. du Baron de Zach Vol. 9.
p. 79.