zum Schreckhaften. Die Solfataren nehmen hier beträchtliche
Strecken und ganze Berge ein, und wirken
in unterirdischen Gewölben, deren aus Thon bestehende
Decke ganz damit durchdrungen ist (1). Auch an anderen
Orten der Insel, wo die Thätigkeit nicht so stark
ist, finden sich von Schwefel durchdrungene Thonlagen.
Von dem neunten Jahrhunderte an bis in unsere
Zeiten ist die vulcanische Thätigkeit in Island fast ununterbrochen
so grofs und von einer solchen Kraft gewesen
, wie sie sich nur an wenigen der übrigen vul-
canischen Gegenden der Erde zeigt. Die Ausbrüche
der Isländischen Vulcane — sämmtlich keine Berge der
gröbsten Höhe — sind fürchterlicher gewesen, und
haben, wenn man auch nicht auf die durch das Schmelzen
der Gletscher bewirkten Zerstörungen Rücksicht
nimmt, gröfsere Verwüstungen in den sie umgebenden
Gegenden angerichtet als selbst die meisten der
grofsen Ausbrüche des Aetna und Vesuv.
Wir haben die vulcanischen Erscheinungen im
Mittelländischen Meere in Hinsicht auf ihre Epochen
miteinander verglichen, und aus dem Resultate dieser
Vergleichung schliefsen zu müssen geglaubt, dafs in
jener Gegend ein Zusammenhang dieser Erscheinungen
statt finde? Um ein Urtheil darüber zu finden, ob die
vulcanischen Erscheinungen in Island mit ähnlichen
und mit Erdbeben in einem diese Insel umgebenden
Bezirke, oder selbst in entfernteren Gegenden, nah-
mentlich mit dem Erschütterungs - Kreise des Mittelmeers
in einem Zusammenhänge stehen, halten wir
für zweckmäfsig, eine vergleichende Uebersicht ‘der
Epochen auch von jenen zu geben. Diese hier folgende
13 S i r G, S t e u a r t Ma c k e n z i e Travels in the island of
Iceland, Edinb, 1812. p. 113- f.
Uebersicht ist vornehmlich aus Olafsen's, TroiVs (1) und
Mackenzie's Schriften zusammengestellt worden, und
was sich in diesen nicht fand, ist aus Garlieb's kleinem
aber interessant und verständig bearbeitetem
Werke (a) vervollständiget worden. Wir haben darin
von Island Al les aufgenommen was wir fanden, um
Al les zu geben, und haben nicht gewagt, eine kritische
Auswahl unter den angegebenen Thatsachen zu
trelfen, weil uns die Mittel abgehen hier Kritik zu
üben. In Ansehung der beygefügten mit den Isländischen
gleichzeitigen oder beynahe gleichzeitigen Ereignissen
in anderen Gegenden schmeicheln wir uns
indessen, mit mehr kritischer Auswahl zu Werke gegangen
zu seyn als Mackenzie und ihm folgend ein neuer
Compilator (3), bey welchen man ähnliche aber vag
und oberflächlich aufgegriffene Angaben zum Behufe
einer ähnlichen Vergleichung findet.
V) Briefe, welche eine v. H. Dr. Uno von Troil im J. 1772
nach Island angestellte Reise betreffen. Upsal und Leipz.
1779. 8.
2) G. Garlieb Island rücksichtlich seiner Vulcane, heifsen.
Quellen etc. etc. Freyberg 1819. 8.
3) Fr. Eckard Islands Natur- und Volkskunde etc. etc. Ko»
penkagen, 1813. 2 Hefte 12.